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Dornbirn-Trainer Janeschitz über den Umbruch

Neuer Coach, neuer Kader. In Dornbirn ist kein Stein auf dem anderen geblieben.

Dornbirn-Trainer Janeschitz über den Umbruch Foto: © GEPA

Um es in den Worten des neuen Dornbirn-Trainers zu sagen: Im Ländle ist kein Stein auf dem anderen geblieben. 

Der Letztplatzierte der abgelaufenen Saison der Admiral 2. Liga hat im Sommer eine ordentliche Transformation durchgemacht. Die Dornbirner entgingen dem Abstieg nur aufgrund des Wacker-Zwangsabstieges und des selbstgewählten Endes der Juniors OÖ.

Damit man nicht wieder in eine derartige Situation kommt, gab es bei den Vorarlbergern einen massiven Umbruch. Sowohl im Kader als auch in der Führungsriege gibt es unzählige neue Gesichter, die vor dem Saisonstart genauer beleuchtet werden.

Ein unerwartetes Comeback

Der neue Dornbirn-Coach dürfte den meisten österreichischen Fußball-Fans ein Begriff sein. Thomas Janeschitz stürmte während seiner Spielerkarriere erfolgreich bei Krems, dem Wiener Sportklub und dem FC Tirol, das meiste Rampenlicht gab es für den 56-Jährigen aber dann im Trainerstab des ÖFB-Teams.

An der Seite von Marcel Koller war Janeschitz von 2011 bis 2017 Co-Trainer des Nationalteams und führte das Team in dieser Zeit zur EM 2016 in Frankreich

Der Wiener, der vor seiner Zeit beim A-Team auch schon den 1994er-Jahrgang des ÖFB (Marcel Sabitzer, Michael Gregoritsch, Alessandro Schöpf, etc.) als Cheftrainer betreute, war nach seiner ÖFB-Tätigkeit noch bis 2020 als Kollers rechte Hand beim FC Basel tätig.

Seitdem war es um den studierten Mathematiker still geworden, im Juni diesen Jahres wurde dann seine neue Rolle als Dornbirn-Coach enthüllt.

Eine richtungsweisende Wahl

 

Neo-Präsident Domig hat vieles umgewälzt
Foto: © GEPA

Schon im April kam es im Zuge der Präsidentenwahl zu massiven Veränderungen im Vorstand der Dornbirner.

Nachdem Hubert Domig mit 29 zu 21 Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt wurde, verabschiedeten sich mit Sportvorstand Peter Handle, Ladys-Geschäftsführer Werner Brunold, Schriftführer Hanno Gmeiner, Klubmanager Oskar Mehlsack und der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Dorothea Schertler gleich mehrere Personalien.

Zusätzlich kehrte Eric Orie, der erst wenige Monate zuvor als Trainer entlassen wurde, als Sportdirektor zum Verein zurück.

Die umfassenden Änderungen sieht der Dornbirn-Trainer im LAOLA1-Interview als Chance: "Veränderung kann manchmal auch unbequem sein, aber das macht sie umso wichtiger. Manche Dinge konnten dadurch abgeschafft werden, die sich über diese Zeit eingebürgert hatten und ich denke, dass das ein wichtiger Schritt in Richtung Professionalität war. Keiner schaut mehr zurück, der Fokus liegt klar auf dem neuem Projekt."

17 weg, 17 neu im Kader

Im Kader der Dornbirner wird der Umbruch dann besonders deutlich. 17 Spieler wurden verabschiedet, ebensoviele neue Kicker wurden geholt. Trotzdem zeigt sich Janeschitz nach der Vorbereitung schon sehr zufrieden mit dem aktuellen Stand.

"Es ist wirklich kein Stein auf dem anderen geblieben bei uns. Wir haben dank der tollen Arbeit von Eric Orie aber relativ schnell den ganzen Kader beisammen gehabt. Die Testspiele waren auch absolut in Ordnung und mit Stand jetzt sind alle Spieler fit, ich bin also sehr zufrieden, wie sich die Mannschaft entwickelt hat", so der 56-Jährige.

Bei den Neuzugängen verfolgen die Dornbirner größtenteils einen lokalen Weg, von dem sich der Trainer überzeugt gibt.

"Wir haben versucht mit einheimischen Spielern aus Vorarlberg durch die Kooperationen mit Altach und Lustenau unseren Kader zu verstärken. Auch von der WSG Tirol und aus Liechtenstein und der Schweiz konnten wir Spieler relativ aus der Nähe zu uns holen. Das sind alles motivierte Spieler, die sehr zielstrebig sind und den Klub in Dornbirn als Plattform sehen. Genau so haben sie sich in der Vorbereitung auch präsentiert", sagt der Trainer über die Neuen im Kader.

Jauregui im WSG-Trikot im Duell mit Junior Adamu
Foto: © GEPA

Ein wenig aus der Reihe tanzen die Verpflichtungen des kubanischen Verteidigers Cavafe (CD Tudelano, 4. spanische Liga) und des Mittelfeldspielers Ignacio Jauregui (Real Balompedica Linense, 3. spanische Liga).

Besonders von Jauregui, der von 2018 bis 2021 bereits für die WSG Tirol im Einsatz war, erwarten sich die Dornbirner einiges: "Er macht so wie der Rest einen sehr positiven und willigen Eindruck. Er war jetzt in den Testspielen auch schon Kapitän. Er hat ja doch auch schon einiges an Erfahrung in Österreich und ist wirklich einer, der vorangeht und was bewegen möchte."

Vergangene Saison ist bereits vergessen

Gerade in den letzten Partien gerieten die Dornbirner in der Vorsaison in eine Abwärtsspirale. Von den letzten zehn Partien gingen gleich neun Spiele verloren. Janeschitz denkt aber nicht, dass diese Phase bei den Spielern noch präsent ist.

"Ich glaube nicht, dass das noch im Hinterkopf vorhanden ist, es sind ja doch nur vier Spieler im Verein, die das miterlebt haben. Die werden von den anderen entsprechend mitgezogen, wo wirklich ein neuer Geist entstanden ist und ein ganz neuer Zug in der Mannschaft entstanden ist. Die letzte Saison ist komplett abgehakt", so der Dornbirn-Coach.

Neben seinem eigenen Team beschäftigt sich Janeschitz auch bereits mit der Konkurrenz. An der Spitze erwartet der Wiener vor allem zwei Teams.

"Einen einzigen Titelfavoriten sehe ich in dieser Saison nicht. Ich rechne vorne aber stark mit Blau-Weiß Linz und dem GAK. Auch St. Pölten hat große Ambitionen, aber es wird sicher wieder ein enges Rennen an der Spitze wie im letzten Jahr", fasst der 56-Jährige die Situation an der Tabellenspitze zusammen.

Nach St. Pölten zieht es die Dornbirner auch für ihren Saisonauftakt, live zu sehen am Samstag ab 17:00 Uhr im LAOLA1-LIVE-Stream.

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