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Eliasch unter Protest als FIS-Boss wiedergewählt

Der nicht umumstrittene FIS-Präsident bleibt am Ruder.

Eliasch unter Protest als FIS-Boss wiedergewählt Foto: © getty

Johan Eliasch bleibt für die kommenden vier Jahre Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS

Der schwedisch-britische Milliardär wird beim FIS-Kongress in Mailand wiedergewählt - allerdings war er auch der einzige Kandidat. 

Eliasch wurde mit 100 Prozent der abgegebenen Delegierten-Stimmen (70 von 126) im Amt bestätigt, jedoch unter Protest, denn nichit alle Delegierte haben gewählt. 

Delegierte verlassen vor der Wahl den Raum

Die Abstimmung bei der Generalversammlung am Donnerstag hätte per Akklamation stattfinden sollen. Auf Antrag mehrerer Delegierten wurde per Abstimmung eine geheime Wahl festgelegt. Der nicht mit der Fragestellung zufriedene kroatische Delegierte Vedran Pavlek verließ vor der Abstimmung aus Protest den Raum, einige andere folgten. Von den verbliebenen Delegierten erhielt Eliasch die höchstmögliche Unterstützung.

"Wir brauchen Veränderung, wir brauchen einen Wandel", sagt Eliasch nach der Wahl. "Das ist ein Abstimmungsergebnis, mit dem wir weiter in diese Richtung gehen können. Ich freue mich darauf." Der 60-Jährige spricht auch von unlimitierten Möglichkeiten. 

Eliasch trat das Amt als FIS-Präsident im Juni 2021 als Nachfolger des verstorbenen Gian Franco Kasper ein. Seither ist der 60-Jährige allerdings nicht unumstritten, seine geplanten Reformen - vor allem die Zentralvermarktung des alpinen Ski-Weltcups - sorgen für Kritik. 

Radikale Reformbestrebungen und mangelnde Kommunikation haben die nationalen Verbände im Vorfeld des Meetings vom Milliardär abrücken lassen. Viel diskutierte Themen sind radikale Ansätze für die Gestaltung des alpinen Weltcup-Kalenders und die angestrebte Zentralvermarktung der Rechte.

Eliasch: "Die Wahl war transparent"

Dass es vor seiner Wahl Unstimmigkeiten gegeben hat und die 100 Prozent der abgegebenen Stimmen für ihn wohl nicht den Grad der Zustimmung zeigen, irritiert Eliasch nicht. "Es gibt verschiedene Meinungen, es ist eine Demokratie. Aber die Wahl war transparent."

Auch unter Einbeziehung derjeniger, die den Saal verlassen hatten, läge die Zustimmung sicher über 60 Prozent. "Das ist eine signifikante Mehrheit. So können wir den Prozess weiterverfolgen, mit dem wir vor einem Jahr begonnen haben. Es ist meine Pflicht, das Beste für alle Verbände herauszuholen."

Das möchte Eliasch auch auf dem Sektor der Medienrechte, für die er eben die Zentralvermarktung anstrebt. "Das kann einen großen Vorteil für die FIS als Ganzes bringen. Auch für die Länder, die am meisten vom Weltcup profitieren", meinte er wohl auch in Richtung ÖSV. "Wir machen das mit Transparenz."

In diesem Sinn sprach er auch geplante "FIS Games" an, sie sollen in den geraden Jahren ohne Winter-Olympia stattfinden. "Wenn man das zusammennimmt, würde das die Aufmerksamkeit, die Fanbasis und die Zuschauerzahlen steigern."

Standing Ovations für Schröcksnadel - Ortlieb folgt

Vor Eliasch' Wahl ist dem 80-jährigen Peter Schröcksnadel für seine lange Mitwirkung im FIS-Vorstand per Standing Ovations gedankt worden, später erfolgte einstimmig seine Ernennung zum Ehrenmitglied.

Rot-weiß-roter Vertreter im Vorstand statt dem zuletzt als Vizepräsident amtierenden Tiroler ist nun ÖSV-Finanzreferent Ortlieb. Der Vorarlberger Abfahrtsolympiasieger von 1992 in Albertville schaffte es unter 23 Kandidaten sicher auf einen der 18 zu vergeben gewesenen Vorstandsplätze. Wer die neuen Vizepräsidenten sind, war vorerst noch nicht klar.

Im Rahmen des 53. Kongresses wurde auch der neue Name des Weltverbandes fixiert: Internationaler Ski- und Snowboard-Verband. 

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