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Kraft am Oberstdorf-Stockerl: "Lieber wäre ich schon vorn"

Stefan Kraft trotzt den wechselnden Windverhältnissen, springt zum Auftakt der Vierschanzen-Tournee aufs Stockerl und ist anschließend zu Späßen aufgelegt.

Kraft am Oberstdorf-Stockerl: Foto: © GEPA

Station eins der Vierschanzen-Tournee ist Geschichte!

Für die ÖSV-Adler, angeführt von Hoffnungsträger Stefan Kraft, ein ansehnlicher Auftakt - zum großen Partycrasher konnte letzten Endes aber keiner der Österreicher werden. Der Deutsche Andreas Wellinger sorgte für einen Heimsieg im bayrischen Oberstdorf.

Unterdessen segelte Kraft trotz teils widriger Windverhältnisse auf einen starken dritten Platz, neben Wellinger hatte der Salzburger auch nur gegenüber dem Japaner Ryoyu Kobayashi das Nachsehen (Hier der gesamte Bericht>>>).

Jan Hörl (8.) und Michael Hayböck (10.) schafften es indes unter die besten Zehn, Manuel Fettner belegte Rang 13, während Clemens Aigner (19.) und Daniel Tschofenig (20.) ein tolles ÖSV-Ergebnis abrundeten.

"Ein super Auftakt, würd ich sagen. Es war sehr spannend und es herrschte eine geniale Stimmung", so die ersten Worte von Kraft vor dem ORF-Mikro und nach dem Auftakt des Skisprung-Highlights, das 25.000 frenetische Fans zur Schanze lockte.

Kraft streut Sieger Wellinger Rosen

Ganz im Sinne eines fairen Sportmanns streute Kraft seinem deutschen Kontrahenten Rosen und freute sich für den Lokalmatadoren: "Sicher eines der schönsten Erlebnisse für den Andi, daheim vor so einer Kulisse zu gewinnen. Hut ab, dass er es heruntergebracht hat. Er war schon einmal als Letzter oben, hat es damals nicht geschafft, aber daraus gelernt."

Wellinger, der schon als Sieger der Oberstdorf-Qualifikation zu beeindrucken wusste, zeigte auch im Hauptbewerb seine Nervenstärke. Nach seinem Sieg war der 28-Jährige aber erst einmal "ein bisschen sprachlos".

"Unglaublich, dass ich das von gestern auf heute so stark umsetzen konnte. ich bin super glücklich. Ich freue mich jetzt auf alle Momente vor der Kulisse. Das ist einfach grandios", so der Tagessieger.

Selbst die Windkomplikationen meisterte der Deutsche mit Bravour. Wellinger meinte: "Die Pausen waren ein wenig mühsam für mich, aber ich habe es gut geschafft, mich auf meine Sachen zu konzentrieren. Ich habe zwei grandiose Sprünge gemacht und bin einfach super happy."

Unglücksrabe Fettner hat "immer brav aufgegessen"

Die schwierigen Bedingungen setzen ebenso dem Weltcup-Führenden - Stefan Kraft - zu.

"Für die letzten sieben Springer war es sehr schwierig. Mein zweiter Sprung war ein bisschen zu spät am Schanzentisch, vielleicht aber, bei diesen Bedingungen, das Richtige", konstatierte der Salzburger, der scheinbar besser mit den sich ändernden Windverhältnissen zurechtkam als sein Teamkollege Manuel Fettner.

"Es ist schon ein bisschen schade. ich weiß auch nicht ganz, womit ich mir das verdient habe, dass ich in beiden Durchgängen den meisten Rückenwind erwischt habe", fragte sich der ÖSV-Routinier und meinte: "Dabei habe ich zu Weihnachten immer brav aufgegessen. Aber ja so ist das. Man braucht auch bisschen Glück. Das habe ich heute nicht gehabt. Drei gute Sprünge habe ich schon lange nicht mehr hingebracht."

Nun soll die "Lockerheit" kommen

Gegenteiliges kann nun Wellinger von sich behaupten. Der Deutsche, dem in Oberstdorf drei bärenstarke Sprünge gelangen, lässt seine Konkurrenz um Kobayashi und Kraft nun drei bzw. zehn Punkte hinterhinken - für den Österreicher stellt der Rückstand jedoch kein allzu großes Hindernis dar.

"Lieber wäre ich schon vorn", lachte Kraft, um die Gegebenheiten im nächsten Schritt zu relativieren: "Zehn Punkte passen, es kann so schnell gehen."

"Die zwei Sprünge sind mir gut gelungen, es ist nichts schief gegangen. Jetzt kann ein bisschen Lockerheit kommen", betonte Kraft abschließend.


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