Skisprung-Legende verpasst Tournee, aber träumt von Olympia
Der Japaner belegte zuletzt die Ränge 14 und 18 im Kontinentalcup in Ruka und hofft nun auf einen Start bei seinem Heimweltcup.
Auch im Alter von 53 Jahren stürzt sich Noriaki Kasai noch leidenschaftlich von den Skisprungschanzen dieser Welt. Der Japaner kämpft derzeit um eine Rückkehr in den Weltcup und träumt von seiner neunten Teilnahme bei Olympischen Spielen.
Bei der 74. Vierschanzentournee wird der Oldie zuschauen, auch im Kampf um ein Ticket für die Winterspiele im Februar hat Kasai im starken japanischen Team nur geringe Chancen. Mit den jungen Hüpfern hält der Routinier trotzdem noch gut mit.
Vor zwei Wochen trat Kasai im Kontinentalcup in Ruka an und überzeugte mit den Plätzen 14 und 18. Eine Rückkehr auf die große Bühne könnte Mitte Jänner beim Heim-Weltcup in Sapporo gelingen, wo der Tournee-Zweite von 1992/93 (hinter Andreas Goldberger) und 1998/99 (hinter Janne Ahonen) die Qualifikation für das Weltcup-Springen über das nationale Kontingent anpeilt.
Anfang 2024 sprang Kasai als damals 51-Jähriger zum bisher letzten Mal in die Weltcup-Punkte und baute damit seinen Altersrekord aus.
Kasai denkt nicht ans Aufhören
Bei seinem Weltcup-Debüt im Dezember 1988 vor 37 Jahren war ein Großteil seiner heutigen Konkurrenten noch nicht auf der Welt.
An einen Rücktritt denkt das Urgestein aber noch nicht. "Viele Leute sagen, dass ich wegen meines Alters schon aufhören hätte sollen. Aber ich spüre überhaupt keinen Leistungsabfall. Ich trainiere hart, um in Topform zu kommen", sagte Kasai im Oktober dem japanischen Portal "Aktio Note".
Im Training hält sich der "Flugsaurier" auch mit anderen Sportarten wie Golf, Tennis, Volleyball, Basketball, Badminton oder Squash fit. "Und ich verliere fast nie gegen jüngere Spieler", erzählte er.
Allerdings nehmen die Verletzungen beim Skiflug-Weltmeister 1992 in Harrachov und Olympia-Silbernen von Sotschi 2014 immer mehr zu. "Ich hatte noch keine schwerwiegende Verletzung. Aber manchmal habe ich Schmerzen in gewissen Bereichen wie im unteren Rücken, in den Knien und im Nacken", sagte Kasai.
Seine Herangehensweise? "Ich versuche einfach, sie zu ignorieren."
Ammann startet in 27. Tournee
Bei der Vierschanzentournee wird jedenfalls Simon Ammann das Altersranking anführen. Der 44-jährige Schweizer wird in Oberstdorf zum bereits 27. Mal in die Tournee starten.
Mit dem ersten Gesamtsieg wird es auch dieses Mal nichts werden, in der laufenden Saison sammelte der Routinier mit drei Platzierungen in den Weltcup-Punkten aber schon Argumente für die Aufnahme ins dreiköpfige Olympia-Team der Eidgenossen.