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Kraft verpasst Lahti-Podest knapp

Drei Punkte fehlen dem besten ÖSV-Adler auf die Top 3.

Kraft verpasst Lahti-Podest knapp Foto: © getty

Knapp kein Podestplatz für die ÖSV-Adler beim Einzel-Springen in Lahti. Stefan Kraft verpasst die Top 3 um drei Punkte, nachdem er im ersten Durchgang noch auf Rang zwei gesprungen war.

Der Sieg in Finnland geht in dominanter Manier an den Polen Kamil Stoch, der 17,2 Punkte Vorsprung auf Weltcup-Leader Ryoyu Kobayashi (Japan) vorweisen kann. Auf Platz drei landet mit Robert Johansson ein Norweger (-20,6 Punkte).

Zwar qualifizieren sich alle sieben Österreicher für den zweiten Durchgang, fast alle müssen aber leichte Positions-Einbußen im Finale hinnehmen.

Philipp Aschenwald wird letztlich Elfter, Michael Hayböck landet auf Rang 13. Jan Hörl wird 20., Manuel Fettner 23., Clemens Aigner schließt auf Rang 26 ab. Gregor Schlierenzauer verpatzt seinen zweiten Sprung mit nur 102 Metern und muss sich mit Platz 30 begnügen.

Das Rennen an der Spitze des Weltcups ist freilich kaum spannender geworden. Stoch, Gesamtsieger 2017/18, hat nur 20 Punkte auf den führenden Kobayashi gutgemacht. Acht Springen vor Schluss fehlen ihm 431 Zähler auf den Japaner. Kraft liegt als Dritter weitere 62 Punkte dahinter.

Lieber jetzt Vierter als bei der WM

"Ein guter Wettkampf, ein cooles Wochenende", resümiert Kraft, der am Samstag mit dem Team triumphiert hat. Dass auch er im zweiten Durchgang leicht nachließ und noch drei Punkte hinter den drittplatzierten Norweger Robert Johansson zurückfiel, lässt den Salzburger eher kalt.

"Mir hat auch der zweite Sprung gut gefallen. Es ist in Lahti so: Entweder es packt dich an und es geht richtig dahin oder du merkst nicht viel. Das hat sich jetzt ein bisschen schwieriger angefühlt", meint er zu den wechselnden Bedingungen.

"Ich bin lieber jetzt Vierter als in zwei Wochen", meint er augenzwinkernd im Hinblick auf die WM in Seefeld ab 19. Februar. Die Generalprobe in Willingen, wo am Freitag, Samstag und Sonntag inklusive eines Teamspringens drei Wettkämpfe am Programm stehen, findet mit seiner Beteiligung statt.

"Ich würde schon gern nach Willingen fahren. Ich fühle mich gut und weiß nicht, warum ich trainieren gehen sollte", sagt der zweifache Weltmeister von 2017 in Lahti.

Hayböck etwas übermotiviert

Wie schon beim Sieg im Teamspringen zeigte sich der ÖSV mannschaftlich durchaus respektabel: Alle sieben Athleten springen in den zweiten Durchgang, die Top-Leute fallen dort aber alle zurück. Am meisten dürfte sich wohl Michael Hayböck ärgern.

"Es war nicht schlecht, aber vielleicht sind die Pferde mit mir ein bisschen durchgegangen. Wenn man Vierter ist, riecht man schon ein bisschen das Stockerl", meint er im ORF zu seiner "Übermotivation" im zweiten Durchgang, in dem er vom vierten auf den 13. Platz zurückfiel.

Philipp Aschenwald ist als Elfter schließlich zweitbester ÖSV-Springer, untermauert nach Platz sieben in Oberstdorf seine gute Form. Jan Hörl wird 20., Manuel Fettner 23., Clemens Aigner 26.

Felder mit Kraft sehr zufrieden

Wenig glücklich wirkt Gregor Schlierenzauer, der bei seinem Weltcup-Comeback nach fast zwei Monaten zwar in den zweiten Durchgang segelt, dort aber nur Letzter wird.

"Das war leider der schlechteste Sprung des Wochenendes. Ich war sicher nicht von den Bedingungen begünstigt. Aber das soll keine Ausrede sein", erklärt der Weltcup-Rekordsieger, der am Samstag mit dem Team ein lang ersehntes Erfolgserlebnis feiern konnte.

Springer-Cheftrainer Andreas Felder zeigt sich vor allem mit seiner derzeit einzigen WM-Hoffnung Kraft "sehr zufrieden. Er hat auch im zweiten Durchgang einen super Sprung gezeigt, obwohl er die mit Abstand schlechtesten Bedingungen gehabt hat", erklärt der Weltmeister von 1987.

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