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Schwere Verletzung: Olympia-Saison für Pinkelnig vorbei

Die Vorarlbergerin erleidet bei ihrem Sturz in Predazzo eine schwerwiegende Knieverletzung. Damit ist zumindest die Olympia-Saison vorbei, ehe sie begonnen hat.

Schwere Verletzung: Olympia-Saison für Pinkelnig vorbei Foto: © GEPA

Die schlimmen Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Eva Pinkelnig hat sich bei ihrem Sturz im Sommer-Grand-Prix in Predazzo eine schwere Verletzung zugezogen. 

Die MRT-Untersuchung in der Privatklinik Hochrum hat einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie des Innen- und Außenmeniskus im linken Knie ergeben. Zudem wurde ein Knorpelschaden diagnostiziert.

Pinkelnig wird noch im Laufe des Freitags in Hochrum operiert. Die Vorarlbergerin fällt damit für den Rest der Olympia-Saison aus. Was die Verletzung für die Karriere der 37-Jährigen bedeutet, ist noch unklar.

So reagieren Pinkelnig und das ÖSV-Team

"Manchmal platzen (Olympia-)Träume wie Seifenblasen", schreibt Pinkelnig auf Instagram von einer "neuen, großen Herausforderung": "Nein, ich verstehe es nicht. Doch ich glaube weiterhin fest daran, dass Gottes Plan für mein Leben gut ist und ich nie tiefer fallen kann, als in seiner Hände."

Frauen-Cheftrainer Thomas Diethart bezeichnete den Ausfall als "sehr, sehr schade" für das Team und die Athletin. "Wir müssen nach der OP schauen, wie der weitere Fahrplan ist." Florian Liegl, Sportlicher Leiter im ÖSV, berichtete, dass Pinkelnig auf der Fahrt nach Hochrum "sehr fokussiert und klar im Kopf war.  Sie war immer auf die Genesung ausgelegt."

Ganz klar sei der Punkt, zu hundert Prozent gesund zu werden. Über ihre Zukunft werde sie momentan keine Aussagen tätigen. Die Teamkolleginnen um Chiara Kreuzer richteten sich in einem Instagram-Video an Pinkelnig: "Uns fehlen die Worte. Wir wünschen ganz viel Kraft und Energie für den Weg zurück."

Der nächste schwere Sturz

Pinkelnig kam im zweiten Durchgang des Sommer-GP im Fleimstal nach der Landung zu Sturz und blieb im Auslauf liegen. Die Weltcup-Gesamtsiegerin 2022/23 hielt sich das linke Knie, im ORF-TV waren Schmerzensschreie zu hören.

Es ist ein weiterer Eintrag in die Verletzungs-Akte der Vorarlbergerin, die erst im Alter von 24 Jahren mit dem Skispringen begonnen hat. 

2016 erlitt Pinkelnig nach einem Sturz in Nizhny Tagil ein Schädel-Hirn-Trauma. Schon zuvor in derselben Saison war sie zweimal schwer gestürzt. Im Dezember 2020 zog sich Pinkelnig bei einem Trainingssturz in Seefeld einen Milzriss zu und musste noch am selben Tag notoperiert werden.

Offene Rechnung mit Olympia

Mit 16 Einzel-Weltcupsiegen, vier Weltcuperfolgen mit dem Team und sechs WM-Medaillen (5x Silber, 1x Bronze) gehört Pinkelnig, 2023 Österreichs Sportlerin des Jahres, zu den erfolgreichsten Skispringerinnen der ÖSV-Historie.

Mit Olympia hat Pinkelnig allerdings noch eine Rechnung offen. Bei den Winterspielen 2022 in Peking belegte die Spätstarterin, die erst im Alter von 26 Jahren ihr Weltcup-Debüt gefeiert hat, bei ihrem Olympia-Debüt enttäuschend den 20. Platz auf der Normalschanze und wurde für das Mixed-Team nicht nominiert.

Bei den kommenden Winterspielen in Italien, wo erstmals auch ein Frauenbewerb auf der Großschanze stattfinden wird, muss die Weltcup-Siebente der vergangenen Saison zuschauen.

Damit gehen die ÖSV-Springerinnen um Jacqueline Seifriedsberger, Lisa Eder und Julia Mühlbacher dezimiert in die Olympia-Saison. Ende August hatte Sara Marita Kramer ihre Karriere beendet.

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