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Raschner rettet ÖSV in Gurgl: "Müssen einfach besser werden"

Premieren-Sieg für einen Franzosen, Premieren-Stockerl für Belgien. Dafür hat Österreich mit den vordersten Plätzen wieder wenig am Hut.

Raschner rettet ÖSV in Gurgl: "Müssen einfach besser werden" Foto: © GEPA

Immerhin war es eine kleine Steigerung im Vergleich zum enttäuschenden Slalom-Auftakt in Levi.

War in Finnland Michael Matt noch der beste Österreicher auf Platz neun, verbesserte Dominik Raschner die heimische Bestleistung im Slalom immerhin um drei Ränge. Als einziger ÖSV-Athlet schaffte es der Tiroler unter die Top-Ten in Gurgl.

Das Ergebnis des Weltcup-Slaloms der Männer in Gurgl

Als zweitbester Österreicher sorgte dann schon Simon Rueland (12.) für eine Überraschung. Dagegen konnten Manuel Feller (6. nach DG1) und Fabio Gstrein (8. nach DG1) nicht an ihre Leistungen anknüpfen. Gstrein fiel auf Rang 16 zurück, Feller landete gar auf dem letzten Platz.

Einmal die einen, einmal die anderen

Was macht Alpin-Direktor Christian Mitter nun aus diesen Leistungen? Die besten zwei ÖSV-Fahrer in Gurgl waren beim Slalom-Auftakt nicht einmal im zweiten Durchgang dabei. Auf der anderen Seite schaffte es der beste Österreicher in Levi, Matt, nicht in die Entscheidung beim Heimrennen.

"Das muss man sich individuell anschauen", will Mitter am "ORF"-Mikro kein vorschnelles Urteil fällen. Immerhin gebe es "Teilzeiten oder Läufe, die gut ausgeschaut haben, aber auch welche, die nicht so gut ausgeschaut haben."

Happy war der Alpin-Chef jedenfalls mit Raschner und Rueland: "Es freut mich irrsinnig, dass sie es so runtergebracht haben." Solche Ergebnisse zeigen laut Mitter auch, dass das Team "in der Breite recht gut" aufgestellt ist. Klar ist hingegen: "Wir müssen einfach besser werden."

Mehr von den Basics

Mitter erwartet vom ÖSV-Slalom-Team keine Wunderdinge. Viel eher, will er mehr Konstanz innerhalb der Rennen sehen: "Wir müssen uns zutrauen, dass wir keine Magien einbauen. Das hat man bei Raschner im 2. Durchgang gesehen, er hat es ohne Riskieren gemacht, einfach seinen Schwung runtergezogen. Das muss halt in zwei Durchgängen kommen. Dann wird es sicher eine große Gaude diese Saison."

Für ein Negativ-Highlight sorgte Feller mit seinem 27. und - wegen drei Ausfällen - auch letzten Platz. Dem 33-Jährigen fehle es natürlich noch an Training. Doch der ÖSV-Alpin-Chef weiß auch: "Der zweite Durchgang in Levi, heute der erste Durchgang - mit seinem normalen Vermögen sieht man, er ist schon ein Rennpferd sondergleichen" Feller "kriegt das schon hin", betont Mitter.

Premieren-Sieger Rassat: "Heute weinen alle"

So richtig hinbekommen hat es Paco Rassat (FRA) in Gurgl. Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang katapultierte sich der Halbzeit-14. noch auf Rang eins! Damit gewann Rassat sein erstes Weltcup-Rennen.

"Es fühlt sich wirklich, wirklich gut an. Ein Traum ist wahr geworden. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass das jetzt überhaupt möglich ist", sagte der Franzose im Interview nach seinem Premieren-Sieg, bei dem auch seine Eltern vor Ort waren.

Das bedeutete Rassat besonders viel: "Mein Vater war mein erster Trainer. Meine Mutter hat auch im Ski-Klub gearbeitet. Also es ist ein wirklich großer Tag für uns. Ich glaube, heute weinen alle."

Premieren-Stockerl für Belgien: "Kämpft dafür, es zahlt sich aus"

Mindestens ähnlich bedeutsam ist der zweite Platz von Armand Marchant, der damit den ersten Stockerl-Platz überhaupt für Belgien holt.

Doch acht Jahre bevor Marchant Geschichte schreiben konnte, wirkte dieser Erfolg denkbar unmöglich. "Ich hatte 2017 eine schwere Knieverletzung, habe zwei Jahren das Skifahren verpasst", sagt der Belgier nach dem Rennen.

Deshalb "ist dieser Sieg für alle, die einen Traum haben", betont er. "Kämpft dafür, es zahlt sich aus."

Unglaublich, aber wahr: Skurrile Nationen am Weltcup-Podest

Ergebnis des Männer-Slaloms in Gurgl:

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