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Nach tödlichem Sturz: Ex-Rennläufer erhebt schwere Vorwürfe

Der tragische Tod von Matteo Franzoso sorgt in Italien weiter für Bestürzung. In den Fokus rückt nun die Frage nach der Sicherheit für Skirennläufer.

Nach tödlichem Sturz: Ex-Rennläufer erhebt schwere Vorwürfe Foto: © GEPA

Die gesamte Skiwelt befindet sich nach dem Tod von Matteo Franzoso weiter in Schockstarre. Italiens Speed-Hoffnung ist in Santiago an den Folgen eines schweren Trainingssturzes verstorben.

Der 25-Jährige war laut Augenzeugen mit hohem Tempo durch ein B-Netz hindurchgeflogen und Kopf voran mit einem holzigen Schneefangzaun kollidiert. Eine Ärztin des Schweizer Männer-Teams leistete sofort Erste Hilfe. "Sie hat einen großartigen Job gemacht. Ohne sie wäre Matteo mit ziemlicher Sicherheit bereits auf der Unfallstelle verstorben", so ein Streckenposten gegenüber dem "Blick".

Perathoner: "Im Skisport scheint man nichts daraus zu lernen"

Der Unfallhergang sorgt bei Ex-Skirennläufer Alan Perathoner, der Franzoso besonders gut gekannt hat, für Entsetzen. "Es darf einfach nicht passieren, dass eine Streckenabsperrung derart wenig Widerstand leistet, dass ein Rennfahrer wie im Fall von Matteo in einer Holzvorrichtung landet", so der Vater von Junioren-Weltmeister Max Perathoner.

Es müsse an den Sicherheitsstandards für Skirennläufer gearbeitet werden, so der 49-jährige Südtiroler weiter: "In der Formel 1 und der MotoGP hat man aus tödlichen Unfällen offensichtlich die richtigen Schlüsse gezogen, aber im Skisport scheint man nichts daraus zu lernen. Wir haben deutlich mehr Todesfälle als im Motorsport. Mit dem 18-jährigen Marco Degli Uomini und Matilde Lorenzi (19) hat der italienische Ski-Verband in den letzten zehn Monaten zwei weitere Nachwuchshoffnungen verloren."

Nach dem tragischen Unglück wurde den Athleten freigestellt, ob sie das Trainingslager fortsetzen oder die Heimreise antreten wollen. Zwei Rennfahrer haben sich für einen Verbleib in Chile entschieden.

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