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Hirschers Erfolgsrezept: Emotion und Ehrgeiz

8. Gesamtweltcup-Sieg! Marcel Hirscher erklärt sein Erfolgsrezept:

Hirschers Erfolgsrezept: Emotion und Ehrgeiz Foto: © GEPA

"Jetzt brauche ich einmal eine kalte Dusche und einen langen Spaziergang."

Marcel Hirscher durchlebte am Samstag in Kranjska Gora ein Wechselbad der Gefühle. Zuerst der Frust über Platz sechs im Riesentorlauf, dann die Freude über den Gewinn des Gesamtweltcups.

"Jetzt gerade könnte ich Bäume ausreißen", sagt Hirscher. "Aber ich glaube, das ist genau das, was mich zu dem Punkt gebracht hat. Genau diese Emotion und der Ehrgeiz haben mich sicherlich da hingebracht, wo ich heute stehe."

Neben der achten großen Kristallkugel hat er in diesem Winter auch bereits das kleine Kristall für Riesentorlauf und Slalom gewonnen, zum insgesamt jeweils sechsten Mal, und hält nun bei insgesamt 20 Kugeln (Rekord). Dazu zwei Olympia-Goldene und sieben WM-Titel, insgesamt hat Hirscher 14 Medaillen von Großereignissen zuhause hängen. Mit 68 Weltcupsiegen liegt der Salzburger auf Rang drei der ewigen Bestenliste. Hirschers Karriere ist eine einzige Erfolgsgeschichte. 

"Sogar beim Wasserskifahren sollte man gut sein"

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"Trotzdem ist es heute nicht weniger schmerzhaft als vor zwölf Jahren", sagt Hirscher nach der "Niederlage" im RTL in Kranjska Gora. "Ich bin Rennfahrer, und das mit Leidenschaft. Das war für meine Verhältnisse nichts, darum bin ich enttäuscht."

Der Perfektionist gibt sich gewohnt selbstkritisch: "Ich bin einfach nicht gut gefahren. Es ist wurscht, was für Bedingungen sind. Man muss überall gut sein, sogar beim Wasserskifahren sollte man gut sein. Das ist unser Job, dass wir das hinbekommen. Das haben wir diesmal definitiv nicht."

Bedingungen wie in Kranjska Gora mit weichem Schnee und frühlingshaften Temperaturen sind für den 30-Jährigen und sein Team (Hirscher und die Ski-Intelligenz) trotz der jahrelangen Erfahrung nach wie vor eine Herausforderung.

"So gut wie das zum Beispiel in Alta Badia gegangen ist, wo ich ein Setup gehabt habe wie kein anderer, so gibt es halt andere Tage auch", sagt Hirscher am Samstag. Diese "anderen Tage" hielten sich in dieser Saison jedoch in Grenzen.

Hirschers Rückhalt

Dass es letztlich wieder eine derart erfolgreiche Saison mit drei Kugeln, zwei WM-Medaillen und bisher zehn Siegen wird, wagte Hirscher im Sommer nicht zu träumen. Im Gegenteil, der Salzburger hatte Zweifel, ob er weiterhin so dominieren kann wie in den vergangenen Jahren. 

Das lag in erster Linie an Hirschers privater Situation, die sich mit der Hochzeit und der Geburt seines ersten Kindes im Sommer geändert hat. Der 30-Jährige wurde nicht müde zu betonen, dass Skifahren nun nicht mehr das Wichtigste in seinem Leben ist.

"Der Tag hat 24 Stunden. Man kann nur Danke sagen an meine Frau, die einen wahnsinnig gewaltigen Job macht und mich, so weit es geht, freistellt. Das Wichtigste ist sicherlich die Familie, dann kommt Skifahren", sagt Hirscher, der das Programm abseits der Rennen auf das Nötigste minimiert hat.

Marcel Hirscher hat einen Mittelweg gefunden - und zwar einen erfolgreichen.


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