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Kriechmayr erklärt seinen "Schneepflug" in Wengen

Die spektakuläre Einlage bei der Lauberhorn-Abfahrt war eine Spontan-Aktion.

Kriechmayr erklärt seinen Foto: © GEPA

Österreichs Speed-Herren präsentieren sich in der ersten Abfahrt am Lauberhorn in Wengen mit den Plätzen vier, fünf und sechs durch Daniel Hemetsberger, Max Franz und Matthias Mayer stark. Die spektakulärste Fahrt aus ÖSV-Sicht legt aber Vincent Kriechmayr hin. 

Der Doppel-Weltmeister, der nach seiner Corona-Erkrankung ohen echtes Training startet und am Ende Zwölfter wird, holt vor dem berühmten Kernen-S zum "Schneepflug" aus. 

"Ich habe engagiert angefangen. Ich habe einen Pflug gemacht im Kernen-S, das ist das einzige, was ich sagen muss: Vorm Kernen-S wäre ein Training vielleicht ganz gut gewesen", erklärt Kriechamyr im ORF-Interview, "so habe ich mir das spontan überlegt. Ich bin von der Geschwindigkeit her gut hingekommen und dann habe ich mir gedacht: Dominik Paris hat das vor zwei, drei Jahren auch mal gemacht und ist Zweiter geworden. Pflug-fahren habe ich ganz am Anfang meiner Karriere gelernt, also habe ich mir gedacht, vielleicht habe ich es nicht verlernt."

Der "Pflug" vor dem Kernen-S sei aber nicht schuld an seinem Rückstand von 1,26 Sekunden auf Sieger Aleksander Aamodt Kilde. "Grundsätzlich habe ich es in Langentrejen verloren, da war ich viel zu gerade. Es gibt schon ein paar Sachen besser zu machen, der Rückstand ist doch recht groß. Aber ich bin zuversichtlich für morgen", sagt der Oberösterreicher. 

Die Zuversicht machte sich bezahlt: Am Sonntag gewann Kriechmayr die klassische Lauberhorn-Abfahrt über die volle Distanz - allerdings diesmal nur mit einem kleinen "Schneepflug" vor dem Kernen-S. 

Hemetsberger wird "etwas schwarz vor Augen"

Hemetsberger egalisiert sein bisher bestes Abfahrtsergebnis, das er im Dezember in Bormio erreicht hat. Damit wird er wohl auch ein Ticket für das Olympia-Speedteam gelöst haben. "Es ist mir ganz gut gegangen. Für das erste Rennen da runter bin ich es genauso gefahren, wie ich es wollte. Als ich sah, dass ich nur 16 Hundertstel hinter Feuz bin, habe ich mir gedacht, dass das ein gutes Ergebnis werden kann."

Es sei "voll super", dass er mit einem Mayer mitfahren könne. Wenn er an das Rennen am Samstag über die volle Distanz denke, werde ihm "schon etwas schwarz vor Augen", denn mit dem Atemrhythmus sei es nicht so leicht. "Es ist mit dem Schnaufen brutal zäh. Aber ich werde alles reinhauen."

Falsche Entscheidungen bei Franz

Franz kommt nicht ganz fehlerfrei durch und ärgert sich entsprechend. "Ich habe beim S zu wenig rausgenommen und dann den Ski nicht auf Zug bekommen. Es hat mich verschlagelt. Danach ist mir trotzdem alles gut gelungen. Es funktioniert, ich bringe die Ski gleich auf Zug, so macht Skifahren Spaß. Ich bin schnell, es ist lässig. Aber heute habe ich beim Fahren zwei falsche Entscheidungen getroffen, die ein bisschen was ausmachen. Über den fünften Platz freue ich mich aber schon."

Auch Mayer weiß, wo er die Zeit verloren hat. "Im Ziel-S, da habe ich angestellt und noch einen Schlag bekommen, das war nicht optimal. Oben war es okay, es war nicht so, wie es Kilde gefahren ist, das war richtig perfekt, aber zwei Zehntel finde ich oben sicher auch noch", sagt der Kärntner. Auf die Fahrt werde er für die klassische Abfahrt am Samstag aufbauen.

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