Die maue Abfahrts-Vorsaison ist nicht vergessen. Mit nur einem zweiten Rang blieb ein mitunter nur vierköpfiges Team in der schnellsten Disziplin weit hinter den Erwartungen.
Kriechmayr tüftelte sich ins Abseits, dahinter klafften Lücken, die zuvor Matthias Mayer, Marco Schwarz und manchmal Max Franz zu füllen wussten. Natürlich spricht nun neuer Optimismus aus den Akteuren, und das Wissen, dass es im Super-G wenig zu bekritteln gab. Kriechmayr und Raphael Haaser schlossen die Saison als Zweiter und Dritter hinter dem Schweizer Überflieger Marco Odermatt ab.
Kriechmayr stieß nach einem ausgedehnten Sölden-Trainingsblock heuer erst später zu den Kollegen nach Colorado. Die durch Neuschnee weiche Trainingspiste zuletzt war laut ihm "überhaupt nicht mit einer Weltcupstrecke vergleichbar, aber für mich gut genug, ich konnte mich auf mein Skifahren konzentrieren - das ist das Wichtigste."
Mit Beaver Creek hat er noch Rechnungen offen. "Die letzten Jahre waren bescheiden, ich habe es seit 2019 nicht mehr aufs Podium geschafft. Es ist natürlich das Ziel, vorne mitzumischen."
"U30"-Fahrer um den "nächsten Schritt"
Daniel Hemetsberger will seine jüngsten Trainingseindrücke nicht überbewerten, denn der Schnee sei speziell.
"Es gibt Leute, die hier kontinuierlich schnell sind und welche, die kontinuierlich langsam sind - dazu gehöre ich zum Beispiel. Die Erfahrung zeigt, dass das für den Auftakt in Beaver Creek aber nichts heißt", sagte der Oberösterreicher.
"Ich habe mein Material beieinander und bin zuversichtlich." Knieprobleme fahren bei ihm mit, auch wenn er unterdessen schmerzfrei sei. "Der körperliche Zustand ist gut, aber das Knie ist nicht gut. Das wird auch nicht mehr gut werden, es sind einfach zu viele Verletzungen passiert." Für ihn heißt es, sich in die Top 30 der Abfahrt zurückzukämpfen.
Haaser weilt mit den Riesentorlauf-Kollegen bereits seit 14. November in den USA. "Im Super-G möchte ich daran anknüpfen, wo ich letzte Saison aufgehört habe und in der Abfahrt soll es einen Schritt weitergehen", umriss der Tiroler seine Ziele. Auch Stefan Babinsky ist hierfür guter Dinge.
"Ich fühle mich wohl, mir taugt's, ich habe Spaß an dem, was ich mache", sagte der 28-Jährige, der nach vier Top-sechs-Platzierungen im Vorjahr erstmals aufs Podest möchte.