news

Schwarz schrammt an Bronze vorbei – Triumph für Odermatt

Kärntner verpasst Überraschung in WM-Abfahrt nur hauchdünn! Marco Odermatt liefert ganz große Show in spektakulärer Entscheidung:

Schwarz schrammt an Bronze vorbei – Triumph für Odermatt Foto: © GEPA

Hundertstelpech für Marco Schwarz! Der Kärntner verpasst in der WM-Abfahrt die Überraschung und schrammt denkbar knapp an einer Medaille vorbei.

Mit Nummer 21 macht es Schwarz spannend, muss sich nach starker Fahrt aber knapp geschlagen geben. Nur vier Hundertstel fehlen ihm auf die Bronzemedaille, die sich überraschend Cameron Alexander (CAN) sichert.

Damit reißt Österreichs Medaillenserie: Seit der WM 2017 gab es in jeder WM-Abfahrt eine Medaille für die ÖSV-Männer.

Odermatt mit Traumlauf zu Gold

Großer Sieger ist Marco Odermatt, der sich mit einem Traumlauf eindrucksvoll zum Abfahrts-König krönt.

Nach der Enttäuschung im Super-G knallt der Schweizer eine perfekte Fahrt auf die Eclipse. Die allererste WM-Medaille strahlt damit gleich in Gold. Damit tritt Odermatt in die Fußspuren von Beat Feuz, der 2017 das bisher letzte Abfahrtsgold für die Schweiz holen konnte. Alle Weltmeister>>>

Top-Favorit Aleksander Aamodt Kilde (NOR) muss sich trotz fehlerfreier Fahrt um 48 Hundertstel geschlagen geben, holt wie im Super-G die Silbermedaille.

Für Kanada gibt es auch im zweiten Speedrennen eine Medaille. Nach Gold durch Crawford im Super-G jubelt diesmal Cameron über Bronze und den größten Erfolg seiner Karriere.

Medaillenspiegel der Ski-WM 2023>>>

Kriechmayr entthront

Titelverteidiger Vincent Kriechmayr wird klar entthront. Der Oberösterreicher kommt mit 1,16 Sekunden Rückstand nicht über Rang 11 hinaus. "Zwei Passagen habe ich nicht gut erwischt. 3, 4 Zehntel finde ich schon, aber die zwei vorne waren außer Reichweite."

Daniel Hemetsberger reiht sich mit 1,28 Sekunden Rückstand auf Rang 14 ein. Stefan Babinsky verliert mit 2,69 Sekunden viel Zeit.

Otmar Striedinger kommt bei der Einfahrt des Zielhangs zu Sturz.

Ergebnis der WM-Abfahrt>>>

Stimmen:

Marco Schwarz: "Bei der WM Vierter zu werden, ist ziemlich bitter. Übers Skifahren bin ich happy - es ist meine zweite Abfahrt auf Weltcupniveau. Es ist natürlich sehr schade - vier Hundertstel finde ich da runter natürlich überall. Gestern bin ich vielleicht ein bisschen besser gesprungen. Mich hat es da bei dem einen Sprung nach dem Super-G-Boden etwas rausgestreckt. Da war ich voll in der Streckung - das ist in der Abfahrt nie schnell. Aber ich will nicht jammern, das Skifahren passt. Erfahrung ist in der Abfahrt natürlich viel Wert. Von dem her kann ich mir nichts vorwerfen. Bei jedem anderen Rennen wäre ich mit dem Ergebnis zufrieden."

Marco Odermatt: "Ich bin schon ein bisschen stolz. Es waren nicht die einfachsten Tagen. Ein bisschen wie letztes Jahr bei Olympia, wo es auch nicht perfekt geklappt hat. Aber dieser 4. Platz im Super-G macht das heute noch schöner. Es war beim Abschwingen etwas, was ich so noch nie verspürt habe. Dieser Schrei im Ziel - dann die zwei Minuten bei der Fahrt von Aleks. So gezittert habe ich noch nie. Bei einer WM darf man nie zu früh jubeln, es gibt immer eine Überraschung. Ich hoffe, ich bin die Überraschung und es kommt nicht noch einer. Wenn man am Schluss des Tages mit einer Goldmedaille weggeht, dann spielt der Vorsprung keine Rolle."

Aleksander Aamodt Kilde: "Ich bin sehr zufrieden. Ich habe 100 Prozent gegeben, ein paar Kurven waren nicht perfekt. Aber so ist es im Leben. Es war schon gut von mir, aber Odi war heute stärker. Ich habe seine Fahrt gesehen und habe gewusst: Ich muss Gas geben. Es war eine sehr gute Fahrt von mir, aber zwei Kurven waren nicht gut genug. Die Battle mit Odi ist so geil. Und er ist so ein sympathischer Mensch, das brauchen wir im Sport."

Cameron Alexander: "Es hat etwas von einem Happy End. Es fühlt sich so gut an. Skirennfahren ist so verrückt, es gibt so viele Aufs und Abs. Hier heute mit einer Medaille rauszugehen ist unglaublich. Ich habe mein Bestes gegeben. Bei der WM hast du nur einen Schuss."

Vincent Kriechmayr: "Drei, vier Zehntel finde ich sicher - aber die anderen zwei waren unerreichbar. Zwei Passagen habe ich nicht erwischt, dann wäre Platz drei drin gewesen."

Daniel Hemetsberger: "Ich wollte es gegenüber gestern mit ein bisschen mehr Bauch in den Zielhang fahren. Aber ich bin ein 'bisserl' weit rausgekommen, das war nicht ideal. Da habe ich wohl drei Zehntel verloren - und das ist in dem Bereich, wo ich unterwegs bin, entscheidend gewesen. Gewöhnen kann man sich an diese Sichtverhältnisse hier nicht - aber man kann drauf vertrauen, dass nichts kommt. Man muss mit Selbstvertrauen rein, auch wenn man nichts sieht."

Otmar Striedinger: "Ich wollte im Zielhang die Linkskurve voll auf Schnitt fahren, war aber etwas zu früh und bin voll in die Kompression gekommen. Dann habe ich einen Schlag erwischt und bin eh schon dagelegen. Weit habe ich nicht mehr gehabt bis ins Ziel - aber leider. Ich habe alles reingehaut, es war sicher eine gute Fahrt. Ich war gut dabei - aber man muss es bis ins Ziel durchdrücken."


Kommentare