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Marcel Hirscher: "Ich wollte eigentlich gar nicht aufhören"

"Ich hatte nie die Möglichkeit, mich zu verabschieden": Marcel Hirscher spricht offen über das Ende seiner "ersten" Karriere und Fehler bei seinem Comeback.

Marcel Hirscher: "Ich wollte eigentlich gar nicht aufhören" Foto: © GEPA

Die Ski-Welt wartet gespannt auf das zweite Comeback von Marcel Hirscher.

Nachdem der achtfache Gesamtweltcup-Sieger seinen Start beim Saison-Auftakt in Sölden krankheitsbedingt absagen musste, könnte er bei den Slaloms in Levi (16.11.) oder Gurgl (22.11.) in den Weltcup einsteigen.

"Ich bin wieder auf einem sehr hohen körperlichen Niveau", sagt Hirscher in der Red-Bull-Dokumentation "Winter Heroes". "Früher oder später kommt der Zeitpunkt, wo ich wieder in den Weltcup einsteigen kann."

"Die letzten fünf Jahre meiner ersten Karriere waren sicher nicht mehr gesund"

Vor fast genau einem Jahr gab der Salzburger nach einem Nationenwechsel für Holland sein Comeback im Ski-Weltcup - knapp fünf Jahre nach seinem Rücktritt.

"Ich wollte eigentlich noch gar nicht aufhören", sagt Hirscher rückblickend. Aber: "Die letzten fünf Jahre meiner ersten Karriere waren sicher nicht mehr gesund. Es war zu einem gewissen Teil sicher Freude dabei, aber es war schon auch 'liefern'. Ich bin mit 300 auf der Geraden gefahren und die Kurve ist sich einfach nicht mehr ausgegangen", beschreibt Hirscher die Situation damals. "Ich habe gemerkt, es ist jetzt Zeit, aufzuhören."

Als ich mein letztes Weltcup-Rennen gefahren bin, habe ich nie daran gedacht, dass das mein letztes sein könnte. Ich hatte nie die Möglichkeit, mich zu verabschieden.

Marcel Hirscher über seinen Rücktritt 2019

Der Rücktritt im September 2019 sei für ihn persönlich "goldrichtig" gewesen. Es folgte eine "harte, aber sehr lehrreiche" Zeit: "Das waren die prägsamsten und auch wichtigsten Jahre in meinem Leben", sagt Hirscher.

Der Ski-Sport hat ihn jedoch nie losgelassen. "Als ich mein letztes Weltcup-Rennen gefahren bin, habe ich nie daran gedacht, dass das mein letztes sein könnte. Ich hatte nie die Möglichkeit, mich zu verabschieden."

"Es war eher gefährlich, was ich da gemacht habe"

Mit der Gründung seiner Ski-Firma "Van Deer Red Bull Sports" ist die Leidenschaft für den Rennsport zurückgekehrt.

Die von der FIS neu eingeführte Wild Card ermöglichte dem damals 35-Jährigen das Comeback gleich beim Saison-Auftakt 2024/25 in Sölden.

"Für mich war es zu schnell. Mich hat die Zeit eingeholt. Ich bin in Sölden an den Start gegangen und war eigentlich noch nicht parat, es war nicht geplant", blickt Hirscher zurück.

Während es im Riesentorlauf auf dem Rettenbach-Gletscher mit Rang 23 besser lief, als gedacht, "waren wir im Slalom komplett daneben". "Auch Setup-technisch habe ich null Performance gebracht. Es war eher gefährlich, was ich da gemacht habe."

Anfang Dezember 2024 riss sich Hirscher im Training das Kreuzband. "Vielleicht war ich körperlich nicht so fit, wie ich sein hätte müssen", sagt er im Nachhinein.

Ohne zu wissen, was das Comeback nach dem Comeback bringt, sagt Hirscher: "Es war eine riesengroße Reise und ich bereue es keine Sekunde – auch wenn es manchmal weh getan hat."

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