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Ledecka: "Das macht mich so speziell"

Snowboarderin holt Gold im Super-G. So musste Ester Ledecka um Traum kämpfen:

Ledecka: Foto: © getty

"Ich weiß, es klingt wahnsinnig. Es hat noch nie jemand versucht, in diesen zwei Sportarten top zu sein. Ich will die Erste sein, die es schafft."

Ester Ledecka hat es geschafft - und wie! Was bei ihrem Debüt im Ski-Weltcup im Februar 2015 noch abwegig geklungen hat, ist jetzt Realität.

Die 22-jährige Tschechin, zweifache Snowboard-Weltmeisterin, darf sich seit Samstag auch Olympiasiegerin im Super-G nennen. Ledecka fing Anna Veith um lediglich eine Hundertstel ab und sorgte für die bisher wohl größte Sensation bei Olympia.

"Vor jedem Rennen möchte ich gewinnen. Es ist aber sehr überraschend, dass ich das wirklich geschafft habe", sagt Ledecka nach ihrem Triumph. "Als ich im Ziel war dachte ich, das muss ein Fehler sein. Ich habe einfach gewartet, ob die Zeit so bleibt und jeder hat geschrien."

Ledeckas Kampf um ihre Karriere(n)

Dass Ledecka beide Sportarten auf so hohem Niveau ausüben kann, kostete die Tschechin einiges an Überzeugungsarbeit.

"Als ich noch jung war, wurde ich gedrängt, mich zwischen den beiden Sportarten zu entscheiden. Aber das hat mich nur angespornt, zu beweisen, dass beides möglich ist", erklärt Ledecka im "Blick".

Die schnelle Auffassungsgabe in puncto Sport wurde ihr in die Wiege gelegt. Während ihre Mutter selbst Skiläuferin war, krönte sich ihr Großvater Jan Klapac ("Ich wollte immer so sein wie er") zum Eishockey-Weltmeister. Einzig Vater Janek, der als Schmusesänger die tschechischen Charts seit mehr als 20 Jahren aufmischt und mit seinen Popsongs so gar nicht den Geschmack seiner Tochter trifft, tanzt aus der Reihe.

Ihre Snowboard-Karriere nahm 2011 Fahrt auf, als sie beim European Youth Olympic Festival Gold im Parallel-Riesenslalom gewann. Bei ihrem Weltcup-Debüt im Dezember 2012 fuhr sie auf Anhieb auf Platz 13, zum ersten Mal den Sprung aufs Podest schaffte die zweifache Junioren-Weltmeisterin bei den Rennen in Bad Gastein 2014 mit den Rängen zwei und drei im Parallel-Slalom. Eine Woche später folgte in Rogla der erste von bisher 14 Weltcupsiegen.

Ledecka: "Das macht mich so speziell"

Seit 2013 Jahren widmet sich Ledecka neben dem Snowboarden auch intensiv dem Skifahren. Ein Großteil des Geldes, das sie mit dem Snowboarden verdient, wird in die Ski-Karriere investiert.

"Ich sehe das nicht als Sensation. Ich denke nicht, dass ich so talentiert bin. Ich fahre einfach den Berg runter und habe Spaß. Das mag kindisch klingen. Ich hatte im Laufe meiner Karriere das Glück, viele tolle Leute kennenzulernen. Ich habe ein großartiges Team, sie sind sehr professionell. Das ist es wahrscheinlich, was mich so speziell macht und warum ich gerade hier bin", erklärt Ledecka nach ihrem Olympiasieg.

Um ihren Traum von Starts in beiden Sportarten bei Olympia musste die 22-Jährige hart kämpfen. Bei den Spielen in Sotschi 2014 verhinderten eine Rückenverletzung in der Vorbereitung sowie ein Veto des tschechischen Olympischen Komitees ein Antreten in beiden Sportarten. So trat die Tschechin nur im Parallel-Slalom und –Riesenslalom an und belegte die Plätze sechs bzw. sieben.

Folgt nun Gold im Snowboard?

2018 hat sie es geschafft - und ihre eigenen Erwartungen mit dem Sieg im Super-G noch übertroffen. Folgt nun auch Gold im Snowboard? Im Gegensatz zum Super-G zählt die Führende im Parallel-Weltcup im Parallel-Riesentorlauf (24.2.) zum engsten Favoritenkreis.

"Ich würde jetzt lieber Snowboarden", sagt Ledecka bei der Pressekonferenz nach dem Super-G. "Ich möchte nicht unhöflich sein, ihr seid alle großartig. Ich habe nicht erwartet, hier zu sitzen. Aber ich hätte jetzt schon ein paar Läufe mit dem Snowboard fahren sollen."

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