NEWS
Knieschmerzen bei ÖSV-Kombinierer: "Ich bin ein bisschen ratlos"
Der Olympia-Dritte von 2022, Lukas Greiderer, denkt aktuell nicht an die Spiele in Mailand/Cortina, sondern daran, wie es weitergeht.
Nicht so viele können eine olympische Einzelmedaille ihr Eigen nennen. Vom aktuellen österreichischen Weltcup-Team der Nordischen Kombinierer ist es nur Lukas Greiderer.
Bronze bei den Peking-Spielen 2022 bedeutete den bisherigen Karriere-Höhepunkt des Tirolers, noch mehr als Teamsprint-WM-Gold 2021 an der Seite von Johannes Lamparter.
Solche Erfolge scheinen für Greiderer aber mittlerweile in die Ferne gerückt, Knieprobleme bestimmen sein Leben - nicht nur das sportliche.
Ein im November des Vorjahres beim Krafttraining aufgetretener Schmerz im rechten Knie war der Anfang einer bis dato unendlichen Geschichte. "Es hat mir keiner sagen können, woran es liegt. Ich habe alles probiert - alle möglichen Spritzen und ich habe sogar einmal Blutegel auflegen lassen, ausdehnen, ausmassieren. Es hat einfach nicht aufgehört."
In dieser Tonart ging es durch die vergangene Saison, in der Greiderer im Weltcup immerhin einige Top-Ten-Platzierungen ergatterte. In die Top fünf kam er wie schon davor seit seinem Olympia-Coup aber nicht mehr.
Enttäuschte Hoffnung auf Beschwerdefreiheit
Die Hoffnung auf Beschwerdefreiheit erfüllte sich auch den Sommer über nicht, seine Teilnahme an den nationalen Meisterschaften im Herbst sagte er ab. "Wenn man nicht mehr schmerzfrei spaziergehen kann, ist es nicht so einfach."
Sportlich habe er vor allem bei weiten Sprüngen und beim Langlaufen im Skating-Stil Probleme. "Nur im Doppelstock, klassisch laufen und überhaupt nicht radfahren - das ist dann schon ziemlich eintönig gewesen, das war nicht so leicht", erinnerte sich Greiderer im APA-Gespräch an die Vorbereitungsmonate.
In der vergangenen Woche gab der im Weltcup dreimal auf ein Einzelpodest gekommene Absamer sein Saison-Debüt, wurde beim Continental-Cup in Ruka Zweiter und Erster. Zwischen den beiden Wettkämpfen waren die Knieschmerzen freilich wieder da, trotz Massagen und Übungen als regelmäßige Begleiter.
"Es kommt immer wieder, über ein Jahr jetzt. Ich bin selber ein bisschen ratlos." Schmerztabletten ermöglichten in Ruka Start und Sieg sowie dadurch das Antreten in Ramsau. Platz 17 beim Wettkampf-Comeback am Freitag war aber nicht nach Greiderers Vorstellungen.
"Olympia ist ganz weit weg"
An eine erneute Überraschung in Mailand/Cortina oder auch nur die Qualifikation für die Spiele denkt der Routinier derzeit nicht: "Olympia ist ganz weit weg", sagte Greiderer auch in Anbetracht der überaus starken internen rot-weiß-roten Konkurrenz.
Im Streben, trotz allem sportlich wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen, schmerzt ihn zudem die Absage Anfang Jänner in Schonach, wo er im März 2019 seinen einzigen zweiten Platz im Weltcup erobert hat.
Wie lange es überhaupt für ihn noch Sinn macht, darüber denkt Greiderer bereits nach: "Ich überlege, wie es weitergeht."