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Der Olympiatraum springt bei Hirner und Co mit

Hirner hat nach dem Ausflug zu den Spezialspringerinnen in Falun noch nicht mit der Thematik Olympia bei den Skispringerinnen abgeschlossen.

Der Olympiatraum springt bei Hirner und Co mit Foto: © GEPA

Der Olympia-Traum der nordischen Kombiniererinnen ist bisher unerfüllt geblieben. Fünf Jahre nach der Weltcup-Premiere heißt es auch bei den Spielen in Mailand-Cortina zuschauen, die Entscheidung wegen einer Teilnahme in Frankreich 2030 fällt nächstes Jahr.

Einige wollen nicht auf etwas warten, was vielleicht gar nicht kommt. So hat nicht nur Lisa Hirner zu den Spezialspringerinnen gelugt, Gyda Westvold Hansen etwa hat der Kombination in dieser Saison ganz den Rücken gekehrt.

Dabei hat sich die Norwegerin bei den Weltmeisterschaften in Trondheim den Kombi-Titel in Einzel und mit dem Team geholt, gewann danach beim Weltcup-Finale in Oslo beide Bewerbe und hält bei 23 Weltcupsiegen.

Mittlerweile ist die 23-Jährige aber ausschließlich im Springerinnen-Weltcup zu sehen, bei sieben Weltcup-Antreten ist Westvold Hansen aber noch nicht über einen zuletzt in Klingenthal erreichten 15. Platz hinausgekommen.

Hirner hatte bei Spezialspringerinnen noch zu kämpfen

Es soll aber nur ein Side-step bleiben, da ist sich Hirner sicher. "Gyda und alle anderen bleiben Kombinierinnen und das ist cool", erklärte die Steirerin.

Die 22-Jährige selbst hat es Ende November in Falun versucht, Platz 33 stellte sie nicht zufrieden. "Falun war einmal zum Schauen, wo ich umgehe", erläuterte die zweifache Kombi-WM-Dritte.

"Es hat nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe mir sehr, sehr schwergetan. Das Niveau ist sehr, sehr hoch. Da reicht es einfach nicht aus, wenn man ein paar Fehler im Sprung hat." Die Thematik bleibe für sie freilich aufrecht, auch wenn sie ihre Saison als Kombiniererin damit nicht beeinflussen will.

"Also ich habe es im Hinterkopf und lasse es auf mich zukommen."

Coach über Spezialsprung-Ausflüge: "Träume gehören erfüllt"

Mit den Plätzen zwölf und sechs hat Hirner in Trondheim einen für sie durchwachsenen Kombi-Saisonstart hingelegt, ÖSV-Kombi-Coach Florian Schabereiter sieht das "auch ein bisschen dem Ausflug nach Falun geschuldet." Bei schwierigen Bedingungen und Absagen von Trainingssprüngen und der Qualifikation sei es gerade für eine Quereinsteigerin schwierig gewesen.

"Lisa hat es trotzdem gut gemacht, aber für das Selbstvertrauen war das natürlich nicht gerade das Beste. Entsprechend hat es einfach ein bisschen länger gebraucht bis sie wieder in die Spur kommt."

Schabereiter hat allerdings absolutes Verständnis für Ausflüge zu den Spezialspringerinnen. "Der größte Traum für jeden Sportler, für jede Sportlerin ist es, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Solche Träume gehören erfüllt, da gehört alles dafür getan."

Dass die Kombination die einzige Sportart bei Olympia ohne Frauen-Wettkämpfe sei, sei andererseits extrem bitter. Mit der Teilnahme an Spezialspringen könne man aber auch ein Zeichen setzen. Schabereiter: "Man zeigt nach außen hin, dass es uns auch noch gibt, wir auch hart arbeiten und trainieren."

Villach-Antreten noch fraglich

Hirner will sich jedoch keinen Illusionen hingeben. Das ins Auge gefasste Antreten beim Spezialsprung-Weltcup am 5./6. Jänner in Villach mache nur Sinn, wenn sie bis dahin im Springen halbwegs in Form komme. "Wenn nicht, bleibe ich daheim, trainiere und schaue, dass ich es in der Kombi gescheit hinkriege."

Durch die am Freitag erfolgte Absage des Schonach-Weltcups wäre eine gezieltere Villach-Vorbereitung möglich. Jedenfalls werde die Ramsau-Leistung nicht letztgültig ausschlaggebend sein. "Ich habe dann noch die Weihnachtspause, da wird die Entscheidung fallen."

Hagens Bekenntnis zur Kombination

Den anderen olympischen Weg statt zu den Skispringerinnen zu den Langläuferinnen würde Hirner unter den Kombiniererinnen nur Ida Marie Hagen zutrauen. Die Norwegerin legte am Freitag in Ramsau auch wieder mit einer überzeugenden Vorstellung in der Loipe die Basis für den Massenstart-Sieg.

Im APA-Gespräch betonte die 25-Jährige dann aber ihr Bekenntnis zur Kombination: "Ich denke nicht wirklich an einen Wechsel. Ich glaube an die Kombination und möchte nicht davon weggehen. Mein Plan und mein Ziel ist, 2030 in der Kombination bei Olympia dabei zu sein."

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