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Vermeulen hungrig auf den ersten Sieg

Der Steirer will gleich beim Auftakt zuschlagen.

Vermeulen hungrig auf den ersten Sieg Foto: © GEPA

Jetzt soll es endlich klappen!

Langläufer Mika Vermeulen fühlt sich nach idealer Vorbereitung mit Bestwerten bereit für die Erfüllung seines Traums vom ersten Sieg. In der vergangenen Saison glänzte der Steirer als Zweiter bei der Tour de Ski und mit weiteren Weltcup-Topresultaten.

Die erhoffte WM-Medaille verpasste der 26-Jährige aber deutlich. Im anstehenden Winter will er gleich wieder zu Beginn in Ruka auftrumpfen, seine großen Ziele sind die Tour und allen voran die Olympischen Spiele.

Die großen Ziele vor Augen

Das bisher Gelungene ist Vermeulen nicht gut genug. "Natürlich bin ich grundsätzlich zufrieden, weil ich schöne Sachen erreicht habe. Aber ich stelle mich jetzt nicht her und sage, es war alles super, obwohl ich das große Ziel verpasst habe. Und das waren Medaillen bei der WM und Rennen gewinnen. Das habe ich beides nicht gemacht", sagte Vermeulen und legte drei Saisonhöhepunkte fest:

"Die großen Ziele sind Ruka, die Tour de Ski und mit Abstand das größte: Olympia." Dafür habe er in den vergangenen Monaten ohne längere Krankheits- oder Verletzungspausen hart gearbeitet, insbesondere an seiner Schwachstelle, der "letzten Extra-Beschleunigung".

Angestachelter Tour-Zweiter setzt auf Frühform

Die Vorzeichen seien vielversprechend. "Ich habe eigentlich in allen Tests meine Bestwerte um ein Hauseck übertroffen." Das auch im Rennen umzusetzen, soll möglichst gleich beim Weltcup-Auftakt Ende November in Ruka klappen.

Dort war er in den vergangenen zwei Jahren über 20 km jeweils Vierter. Sein Pulver zu früh zu verschießen, befürchtet er nicht. "Gefährlich ist es, wenn du ohne Form in die Saison startest. Da fängst du an, dir Sorgen zu machen. Form halten ist definitiv leichter als Form zu kriegen."

Aus Fehlern lernen

Besonders angestachelt hat Vermeulen sein zweiter Rang hinter dem späteren Sechsfach-Weltmeister Johannes Hösflot Kläbo bei der Tour. "Das hat mich noch hungriger gemacht, weil ich vielleicht noch ein bisschen klarer gesehen habe, was läuft gut, was läuft nicht so gut."

Verbesserungspotenzial sieht er in gewissen Ernährungs- und Energiehaushaltsaspekten. Auch unnötiger Reisestress soll vermieden werden. "Der Plan ist einfach, aus den Fehlern zu lernen und Fehler zu vermeiden." Das gelte auch für das Betreuerteam bezüglich der perfekten Ski- und Wachswahl.

Kläbo und Co. lassen ÖSV-Ass nicht mehr aus den Augen

Diesbezüglich sei man im ÖSV gut aufgestellt, die Topnationen hätten aber natürlich ganz andere Ressourcen, so Vermeulen. Unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten sei schlichtweg von allen größtmöglichen Einsatz gefragt. "Wenn ich jeden Tag rausgehe und mir den Arsch aufreiße, dann erwarte ich das von allen."

Die auch im Wachsbereich führenden Norweger sind es auch, die den in Lillehammer lebenden Vermeulen bei den Rennen längst nicht mehr aus den Augen lassen. "Ich merke schon, dass ich keine Freikarten mehr bekomme, weil die anderen genau wissen, okay, der ist ein bisschen besser geworden."

Für mehr Tour de Ski

Schlecht sei hingegen die Entwicklung der Tour de Ski, die mittlerweile nur noch an den zwei Italien-Stationen Toblach und am Olympiaschauplatz Val di Fiemme ausgetragen wird. "Es ist mehr ein Giro del Fondo als eine Tour des Ski", bedauerte Vermeulen und bekräftigte:

"Ich kämpfe für eine bessere und größere Tour de Ski mit mehr Etappen und mit längeren Distanzen. Die Tour läuft zu einer Zeit, wo wir mit wenigen anderen Sportarten konkurrieren. Deshalb würde ich mir schon wünschen, dass wir mehr daraus machen würden."

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