Das derzeitige Team outscorte die schwächeren Gegner und stand defensiv solide gegen die Schweiz und Finnland. Goalie Lukas Dostal (Anaheim Ducks) ist ein ziemlich aktiver und flexibler Goalie, auch die Backups Petr Mrazek (Chicago) und Karel Vejmelka (Arizona) kommen aus NHL-Organisationen.
Einer der letzten Headhunter im heutigen Eishockey
Von den Skatern trugen sich mit einer Ausnahme alle schon in die Scorerliste ein – diese wäre Defender Radko Gudas (Anaheim), der aber andere Qualitäten hat: Wenn er am Eis ist, heißt es Augen auf, er gilt als einer der letzten Headhunter im heutigen Eishockey.
Bisher die große Überraschung im Aufgebot: David Spacek von den Iowa Wild, mit 21 Jahren ohne jegliche Extraliga-Erfahrung und in seiner Heimat bis zum Turnier fast völlig unbekannt. Er und Marco Rossi verfehlten sich aber in Iowa um ein Jahr. Dazu kommt noch ein NHLer in Jan Rutta (San Jose) und mit David Hajek, Michal Kempny, Jakub Krejcik und Tomas Kundratek langjährige Extraliga-Cracks. Vor allem die Nominierung von Krejcik überraschte, jetzt spielt er sogar im PP eine wichtige Rolle.
Die größten Namen im Angriff: Natürlich Kapitän Roman Cervenka, auch mit 38 Jahren ein wichtiger Offensivfaktor dank seiner seidenen Hände und Spielübersicht. Dominik Kubalik (Ottawa Senators) – der potentielle Scorer vor allem im PP, zuletzt durch die Geburt seines Kindes aber abgelenkt. Ondrej Palat (New Jersey), zweifacher Stanley-Cup-Sieger mit Tampa.
Aber auch hier setzten die Tschechen auf einige Extraliga-Cracks, die Fans gerne gegen glänzende Übersee-Produkte eingetauscht hätten, aber ihren Mann stehen. Beispiele dafür: Der flinke Jakub Flek oder der arbeitsame Ondrej Beranek. Lukas Sedlak passt hier nicht ganz rein: Der spielstarke Center zerriss während der vorletzten Saison seinen NHL-Vertag in Philadelphia und kehrte nach Pardubice zurück – ein Beweis dafür, welche Gehälter mittlerweile in der Extraliga gezahlt werden können.
Topscorer des Teams mit drei Treffern ist derzeit Matej Stransky, der im Slot eine körperliche Macht ist. Aber die Tschechen brauchen mehr Scoring, entweder durch Kubalik und hochkarätige Nachrücker wie Pastrnak oder Necas. Ruliks Eishockey weist zwar weit mehr Aggressivität auf als das konservative von Jalonen auf, doch ohne offensive Veredlung könnte die Suppe schnell dünn werden.
Auch gegen Österreich, das in puncto Scoren heuer scheinbar keine Grenzen kennt?