Viel hat nicht gefehlt, dass Österreich nur ein Jahr nach dem 3:2-Sieg in Prag auch beim Auftakt der Eishockey-WM 2025 für eine Sensation gegen Finnland sorgt.
In der 55. Spielminute erzielte Marco Kasper beim Stand von 1:2 den vermeintlichen Ausgleich. Dabei soll Dominic Zwerger jedoch den finnischen Torhüter Juuse Saros entscheidend behindert haben, die Schiedsrichter verweigerten dem Tor nach einer Coach's Challenge die endgültige Anerkennung.
Der Unmut der Fans in Stockholm war deutlich zu hören, Zwerger konnte die Entscheidung auf LAOLA1-Nachfrage ebenfalls nicht nachvollziehen: "In meinen Augen habe ich nichts gemacht, um den Torhüter zu behindern. Darum glaube ich, dass es ein 'good goal' hätte sein müssen."
Schiedsrichter entschuldigte sich
Es war nicht der einzige Beschluss, der zu Ungunsten des Schweiz-Legionärs ausfiel. Vor dem Ende des zweiten Drittels wurde der Stürmer von Harri Pesonen eindeutig per Beinstellen aufs Eis befördert, die Refs wollten jedoch eine Schwalbe gesehen haben. Beide Spieler mussten in die Kühlbox.
Zwerger erzählte: "Der Schiedsrichter kam nach der zweiten Drittelpause zu mir, hat sich entschuldigt und gemeint, das war eine klare Strafe (gegen Pesonen, Anm.) und keine Schwalbe."
"Jetzt hoffe ich, dass sie sich das Tor nicht auch noch anschauen und sagen, das wäre ein 'good goal' gewesen."
Eine ähnliche Situation kurz zuvor, als Brian Lebler Tony Sund regelwidrig von den Beinen holte und der Finne wegen "Divings" ebenfalls vom Eis musste, haben die Spieloffiziellen ebenfalls falsch bewertet. "Zumindest hatten sie die Größe, dies zuzugeben", sagte Teamchef Roger Bader.
Zwerger hoffte nur, dass die Schiedsrichter das aberkannte Tor "nicht auch noch anschauen und sagen, das wäre ein 'good goal' gewesen."
Nicht geahndetes Foul ärgert Bader
Bader wollte indes kein Urteil fällen, ohne die Szene nochmal im Video gesehen zu haben. Er meinte diplomatisch: "Wenn die Schiedsrichter diese Szene am Bildschirm so beurteilen, gehe ich davon aus, dass es stimmen wird."
Aber: "Auf der anderen Seite hat Juuse Saros (Finnlands Torhüter, Anm.) zu Marco Kasper gesagt, dass sie Glück hatten."
Eine Szene vor dem 0:2 ärgerte den Schweizer weitaus mehr. "Eine ganz klare Strafe wurde nicht gepfiffen", so der 60-Jährige. Konkret wurde Lebler an der Bande ohne Puckbesitz von Mikael Seppälä abgeräumt, der Arm der Referees blieb unten.
"Dort muss der Schiedsrichter pfeifen", forderte Bader und verdeutlichte: "Stattdessen macht genau der Spieler, der das Foul macht, sogar den Pass in den Slot. Dem 0:2 geht wirklich ein klares Foul voraus."
Fehlendes Fingerspitzengefühl verhinderte womöglich einen Punkt
Der Teamchef wollte die Schiedsrichter nicht kritisieren, "das macht man als Coach nicht". Es hätte darüber hinaus ja wenige Strafen gegeben.
Fehlendes Fingerspitzengefühl in manchen Situationen müssen sich die Referees an diesem Abend dennoch unterstellen lassen.
Österreich kann sich davon freilich wenig kaufen. Zwerger war trotzdem stolz: "Die Leistung war super von den Jungs, wir hätten uns einen Punkt verdient gehabt."