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Bader: Gegen Finnland "gut verkauft"

Ein 0:3 gegen den Olympiasieger sei in Ordnung. Konzentration auf Großbritannien:

Bader: Gegen Finnland Foto: © GEPA

Zwar musste Österreich bei der Eishockey-WM in Finnland beim 0:3 gegen den Gastgeber die bis dato höchste Niederlage bei diesem Turnier hinnehmen, ein Debakel gegen den Olympiasieger und aktuellen Weltranglisten-Ersten blieb aber aus.

"0:3 darf man gegen diese Mannschaft schon verlieren, wir haben uns gut verkauft", fand Österreichs Teamchef Roger Bader unmittelbar nach der Partie. "Ein 0:3 ist sehr okay", schloss sich Geburtstagskind Lukas Haudum an, der am heutigen Samstag 25 Jahre alt wurde.

Auch Stürmer Nico Feldner war mit der Leistung im Allgemeinen zufrieden: "Im Großen und Ganzen haben wir nicht schlecht gespielt. Das ist die beste Nationalmannschaft der Welt und ich glaube, wir brauchen uns da nicht zu schämen."

Trainer und Spieler von Stimmung begeistert

Nach bereits 105 Sekunden gingen die Gastgeber durch den 38-jährigen Valtteri Filppula vor 11.573 Fans in Führung. "Ich glaube, wir haben ein paar Schlampigkeitsfehler drinnen gehabt, gleich beim ersten Tor waren wir vielleicht noch ein bisschen zu zaghaft", fand Nico Feldner.

Der finnische Stürmer konnte den Puck nach einem Pass von hinter dem Tor direkt im Slot annehmen und traf mit seinem Onetimer in die rechte Ecke.

Großer Jubel in der vollen Nokia-aarena beim 1:0
Foto: © GEPA

Am Anfang sei es schwierig und gewöhnungsbedürftig gewesen, gegen die Finnen zu spielen, erklärte der zurückgekehrte Verteidiger Philipp Wimmer, der seine Strafe abgesessen hatte. Wie sein Trainer und die Kollegen Oliver Achermann und Nico Feldner zeigte sich auch der 20-Jährige von der Stimmung in der Nokia-aarena beeindruckt.

"Es war fantastisch zu sehen, was für ein tolles Eishockey-Land Finnland ist. Vor so vielen Zuschauern zu spielen, war ein Erlebnis für jeden", erklärte beispielsweise Roger Bader. "Die Stimmung war natürlich mega. Gefühlt hatte das ganze Stadion das Trikot der Finnen an und es fühlte sich super an - also da spielt man richtig gerne", schwärmte Nico Feldner.

Erster Abschnitt zu passiv

Man hatte im ersten Drittel versucht, die Räume eng zu halten, erläuterte Roger Bader einen Teil seiner Taktik. "Das hat zwar vom Resultat her (0:1, Anm.) geklappt, aber so richtig Zugriff zum Spiel haben wir nicht gehabt", so der Schweizer.

"Wir haben auch absichtlich sehr passiv gespielt am Anfang, am Schluss haben wir das geändert. Wer weiß, was rausgekommen wäre, hätten wir normal gespielt. Aber Kraft zu sparen, war vielleicht gescheiter", überlegte Lukas Haudum.

Darüber, dass man mit der Zeit besser geworden war, herrschte Einigkeit. Auch im zweiten Abschnitt kassierte man einen Gegentreffer, nach einem Gestocher versenkte Mikael Granlund von den Nashville Predators den Puck im Netz.

Wenige Sekunden vor dem Ende des zweiten Abschnitts hatte dann Ali Wukovits den Anschlusstreffer am Schläger, doch der Shorthander im finnischen Powerplay sollte wegen eines starken Saves von Jussi Olkinuora nicht sein. Die ersten beiden Dritteln seien eben nicht so gut gewesen, kommentierte Oliver Achermann die ersten 40 Minuten.

Viel Lob für Finnland

In den letzten 20 Minuten hielt Österreich sehr gut mit, war dem Ehrentreffer teilweise nahe. In der 48. Minute jedoch sorgte Toni Rajala mit einem Tor in das kurze Tormann-Eck für den späteren 3:0-Endstand.

Roger Bader gab Goalie David Kickert bei diesem Gegentor keine Schuld: "Manchmal gehen solche Schüsse auch rein. Der Schuss war gut, sehr präzise. Das passiert halt, das passiert jedem Torhüter." Im Allgemeinen habe der 28-Jährige "eine gute Partie gespielt."

"Natürlich geht der Sieg der Finnen hochverdient in Ordnung, sie haben auch doppelt so viele Schüsse gehabt und mehr Torchancen (39:19, Anm.)", musste der Head Coach anerkennen. Nico Feldner war von den schnellen Entscheidungen und den guten Schüssen des Gastgebers beeindruckt. "Da kann man sich schon etwas abschauen", meinte er.

"Die Finnen sind ein unglaubliches Team, von hinten bis vorne, spielen so konstant, so diszipliniert. Egal ob es 0:0 oder 10:0 steht: Sie ziehen ihr Ding durch, das macht sie so extrem stark. Das macht sie auch zum Weltmeister und Olympiasieger", so auch Lukas Haudum.

"Alles-oder-Nichts-Spiel" gegen Großbritannien

Nachdem Österreich - wie realistischerweise im Voraus anzunehmen war - gegen den Weltranglisten-Ersten ohne Punkt geblieben war, kommt es am Montag (ab 19:20 Uhr im LIVE-TICKER) zum "Alles-oder-Nichts-Spiel" gegen Großbritannien.

Wenn die Briten am Sonntag gegen Lettland (ab 15:20 Uhr im LIVE-TICKER) nicht gewinnen, benötigt das ÖEHV-Team im direkten Duell nur einen Zähler, also mindestens eine Overtime-Niederlage, um nicht in die Division IA abzusteigen.

"Wir haben meiner Meinung nach super bei der WM gespielt und wir haben uns eigentlich eh schon gedacht, dass es auf das letzte Spiel angekommen wird. Wir haben überrascht und jetzt müssen wir einfach zeigen, was wir können und den Klassenerhalt schaffen", sagte Nico Feldner. Und Philipp Wimmer ergänzte: "Wir haben uns jetzt nicht geschont, aber es wird noch genug da sein, um unser bestes Spiel am Montag abzuliefern."

"Selbstverständlich ist der Hunger da, wir freuen uns auf dieses Spiel. Wir haben dort die Chance, aus eigener Kraft unser Ziel zu erreichen. Morgen regenerieren wir gut und dann setzen wir alles, was wir haben, ein, um ein sehr gutes Spiel zu spielen und zu gewinnen", versprach Roger Bader.

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