Vinzenz Rohrer wagt den Sprung nach Nordamerika.
Der 20-jährige Stürmer erhielt von den Montreal Canadiens einen Einstiegsvertrag über drei Jahre, wie General Manager Kent Hughes am Samstag bekanntgab.
Das Angebot sei ihm bereits vor der WM unterbreitet worden, verrät der Vorarlberger: "Ich habe schon vor der WM und während der Saison gewusst, dass das Angebot da wäre. Es war ein Abwägen, wie ich meine Zukunft sehe. Ich bin dabei viele Gedankengänge durchgegangen, vor allem nach der WM."
Canadiens blieb steile Entwicklung nicht verborgen
Vor der Weltmeisterschaft in Stockholm und Herning wollte sich der Rechtsschütze "nicht verkopfen". Nun sei er zur Entscheidung gekommen, das Angebot der Canadiens annehmen zu wollen. "Es ist toll, dass man diese Chance überhaupt hat", freut sich Rohrer.
Montreal ist die steile Entwicklung des jungen Manns aus Rankweil nicht verborgen geblieben. Im NHL-Draft 2022 wählte ihn die Franchise, bei der auch David Reinbacher unter Vertrag steht, an der 75. Stelle. Im Sommer 2023 heuerte Rohrer bei den ZSC Lions in der Schweiz an und nahm dort die nächsten Schritte.
Direkt in seinem ersten Jahr feierte Rohrer mit den Zürchern den Meistertitel und wurde aufgrund seiner energischen Spielweise rasch zum Publikumsliebling. Im November 2023 bestritt er zudem sein Debüt im A-Nationalteam. Nach der Meister-Saison folgte zudem die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft.
Zweifacher Schweizer Meister und CHL-Sieger
In der abgelaufenen Spielzeit konnte der Vorarlberger mit den Lions den Meistertitel in der Schweizer National League erfolgreich verteidigen, steigerte sich dabei mit je 16 Toren und Assists von insgesamt 23 auf 32 Scorerpunkte.
Mit dem Gewinn der Champions Hockey League setzten sich Rohrer und Co. auch die europäische Krone auf.
Und auf dem Weg ins WM-Viertelfinale mit Österreich steuerte er vier Treffer sowie zwei Vorlagen bei. Teamintern war der Rechtsschütze der viertbeste Scorer, nur eine Torbeteiligung hinter Marco Kasper, Dominic Zwerger und Peter Schneider.
Im Herbst in der NHL? "Es kommt, wie es kommt"
Rohrer hat sich nun dazu entschlossen, den Schritt nach Nordamerika zu gehen und Ende September das Camp des NHL-Klubs zu bestreiten. Dort will er sich für einen Platz in der weltbesten Eishockey-Liga empfehlen.
Er will nicht zu weit vorausschauen: "Es kommt, wie es kommt. Es hängt von der Leistung ab. Im September oder Oktober wird man es dann wissen." Sollte der Sprung in den NHL-Kader noch nicht gelingen, würde Rohrer die nächste Saison aufgrund eines gültigen Vertrags in Zürich wieder bei den Lions in Angriff nehmen.
Sommertraining in Zürich, Anfang September nach Montreal
Die nächsten Wochen und Monate wird der 20-Jährige sein Sommertraining noch im WM-Ort 2026 absolvieren.
"Ich habe hier super Bezugspersonen, denen ich voll vertraue. Ich werde womöglich auch mit Zürich mittrainieren. Wann es dann nach Montreal geht, ist noch nicht fix. Voraussichtlich Anfang September", so Rohrer.
Mit Reinbacher, seinem guten Freund und womöglich künftigen Teamkollegen bei den Canadiens, steht er bereits in Kontakt: "Er hat mir gleich geschrieben. Wir freuen uns, dass wir uns bald wiedersehen. Die Vorfreude ist generell groß. Ich habe richtig Hunger darauf."