Mit 22 Jahren ist Marco Rossi nun endgültig in der besten Eishockey-Liga der Welt angekommen.
In seiner ersten vollen Saison als NHL-Crack bei den Minnesota Wild zeigt der Vorarlberger im ersten Saisondrittel mit tollen Leistungen auf. Am Donnerstagabend erzielte Rossi beim 3:2-Shooutout-Sieg (Spielbericht>>>) gegen die Calgary Flames sein zehntes Karrieretor.
Mit insgesamt 17 Scorerpunkten in den ersten 27 Saison-Spielen liegt Rossi in der internen Scoringliste der Wild auf Rang vier. In der NHL-Rookie-Wertung liegt der ÖEHV-Crack auf dem zweiten Platz, vor ihm rangiert nur der kommende Superstar Connor Bedard von den Chicago Blackhawks.
Rossi rätselt über 10. Karriere-Tor
Das Spiel gegen die Flames startet für die Wild nach Wunsch. Boldy bringt die Hausherren bereits in der fünften Minute in Front. Im zweiten Drittel konnte Sharangovich für die Flames ausgleichen (34./PP), bevor Coleman im Schlussabschnitt in Unterzahl das Spiel für die Kanadier sogar komplett dreht (45./SH).
"Wir hatten einen sehr guten Start im ersten Drittel. Im zweiten Drittel kamen sie dann zurück. Wir wussten, dass sie eine starke Mannschaft sind und zurückkommen würden", analysiert Rossi den Spielverlauf.
Es war auch der Vorarlberger, der nur 45 Sekunden nach dem zweiten Gegentreffer die sofortige Antwort parat hatte. Nach einem gezielten Handgelenksschuss von Goligoski pariert Flames-Schlussmann Vladar die Scheibe Richtung linke Hashmarks. Dort kommt Rossi angelaufen und sorgt mit einem Schlagschuss ins kurze Eck für den Ausgleich.
"Es war sehr wichtig, das Tor zu erzielen, damit sie nicht wieder Schwung aufnehmen konnten", so der Center. Rossi, der "den Puck eigentlich gar nicht richtig erwischte", schmunzelt nach dem Spiel über seinen zehntes Karriere-Tor: "Es ist wahrscheinlich schwer für den Torwart, wenn nicht einmal ich weiß, wohin der Puck geht."
Nach dem Spiel wurde Rossi von Journalisten zum "2nd-Star of the night" gewählt.
Rossi fällt aus der Wild-Toplinie
Weitere Tore blieben vorerst aus, das Shootout musste für die Entscheidung sorgen. Dort sichert Boldy den Sieg für die Wild. "Es war sehr wichtig, dieses Spiel zu gewinnen. Das war unser erstes Heimspiel seit einer Weile", Rossi über den zweiten Sieg en suite. Der ÖEHV-Crack gibt aber auch zu: "Heute war das Scheibenglück auf unserer Seite."
Ebenfalls seit zwei Spielen findet sich Rossi in einer neuen Linie wieder. Der Vorarlberger und der Norweger Matts Zuccarello wurde von Neo-Headcoach John Hynes in die zweite Linie abgestuft. Statt dem Superstar Kirill Kaprizov, der in der Top-Linie nun neben Boldy und Eriksson Ek stürmt, komplettiert nun Marcus Johansson die zweite Angriffs-Linie.
"Ich weiß, dass sie gerne passen, also versuche ich, etwas mehr zu schießen, sonst würden wir nur hin- und herpassen. Ich versuche zum Netz zu gehen", übernimmt Rossi in einer Linie mit zwei begnadeten Spielmachern die Rolle des Torjägers.
"Es ist eine gute Mischung in unserer Reihe", harmonierte die ausschließlich europäische Linie in den ersten zwei Spielen auf dem Eis.