Österreich Österreich AUT
Slowakei Slowakei SVK
Endstand
2:6
0:5 , 1:0 , 1:1
NEWS

ÖEHV-Team spricht Klartext: "Das war zum Schämen"

Österreich hat den Start gegen die Slowakei völlig verschlafen und lag 0:5 zurück. Erst ab dem zweiten Drittel fand sich die heimische Auswahl auf dem internationalen Parkett zurecht.

ÖEHV-Team spricht Klartext: "Das war zum Schämen" Foto: © GEPA
Kommentare

Österreich ist der Start in den Deutschland-Cup 2025 missglückt.

Das Eishockey-Nationalteam musste sich der Slowakei im ersten Spiel mit 2:6 geschlagen geben. Ausschlaggebend für die Niederlage war ein katastrophales erstes Drittel, nach dem die ÖEHV-Auswahl bereits mit 0:5 zurückgelegen ist.

"Wir sind hier, um Österreich zu repräsentieren - da geht sowas nicht. Das war schon etwas zum Schämen", spricht Lukas Haudum mit Bezug auf die ersten 20 Spielminuten gegenüber LAOLA1 Klartext.

"Nicht akzeptabel und ungenügend"

Das ÖEHV-Team war vom Anpfiff weg im Hintertreffen und fand zunächst überhaupt keine Mittel gegen stark aufspielende Slowaken.

"Es war überall zu wenig. Wir wissen, wie wir international spielen müssen. Wir waren aber einen Schritt zu langsam, sind keine Checks fertig gefahren und die Slowakei ist einfach marschiert. Vor dem Tor hatten wir auch ihre Schläger nicht unter Kontrolle", sagt Haudum.

"Wir haben ihnen zu viele Geschenke gegeben, die sie eiskalt ausgenutzt haben. Wir wissen, dass das nicht akzeptabel und ungenügend ist."

Bernd Wolf

Nach gerade einmal 10:29 Minuten kassierte Österreich bereits das 0:4. Bernd Wolf meint: "Wir haben ihnen zu viele Geschenke gegeben, die sie eiskalt ausgenutzt haben. Wir wissen, dass das nicht akzeptabel und ungenügend ist."

Zwischen Wut und Ernüchterung

Der Verteidiger bemerkte, dass die Mannschaft nach dem 0:3 "ein wenig zusammengesackt ist", die Körpersprache nicht mehr positiv war. Er hatte das Gefühl, dass dem Team "die Freude aufs Eis zu gehen verloren gegangen ist", erklärt der gebürtige Wiener.

Das Stimmungsbild in der Kabine während der ersten Drittelpause schwankte zwischen Wut und Ernüchterung. Haudum erzählt: "Wir wissen, wie wir eigentlich Eishockey spielen können. Wir haben uns einfach daran erinnert, dass das nicht in Ordnung ist."

Wolf sah die Führungsspieler in der Pflicht. "Wir mussten alle wieder am selben Strang ziehen lassen und sagen: 'Hey, es ist passiert, wir können es nicht mehr ändern. Wir gehen da raus und versuchen, das Beste daraus zu machen.'"

Man musste sich wieder daran erinnern, "warum wir Eishockey spielen - und zwar, weil wir es gerne tun."

Ein völlig anderes Gesicht

Ab dem zweiten Drittel präsentierte Rot-Weiß-Rot für den restlichen Spielverlauf ein völlig anderes Gesicht. Die Mannschaft um Kapitän Peter Schneider brachte allen voran deutlich mehr Energie aufs Eis. "Das war der größte Unterschied", betont Wolf.

Man setzte die Slowakei mit einem aggressiven Forecheck und Körperspiel unter Druck, gewann Zweikämpfe und provozierte Turnovers. Mit der Scheibe agierte das Team geradlinig und schnörkellos, dem keineswegs zurücksteckenden Gegner wurde die Schneid abgekauft.

"Das ist das Mittel, das wissen wir. Wir waren zu dumm im ersten Drittel", wählt Haudum deutliche Worte. Österreich dominierte in weiterer Folge das Geschehen und belohnte sich mit den Treffern von Schneider und Lucas Thaler.

"Wenn wir besser werden wollen, müssen wir auch das Negative ansprechen, auch wenn es schwer ist. Wir müssen unsere Fehler besprechen und uns eingestehen, dass das nicht gut genug war."

Bernd Wolf

Es waren sogar Chancen auf das 3:5 da, stattdessen setzte es kurz vor Schluss bei eigener Überzahl noch das 2:6. Das Tor hätte wegen Abseits in der Entstehung nicht anerkannt werden dürfen, beim Deutschland-Cup gibt es jedoch keine Coach's Challenge.

An der verdienten Auftakt-Niederlage hätte dies aber nichts mehr geändert.

Finger in die Wunde, aber auch positive Dinge ansprechen

Nun steht man vor der Aufgabe, die richtigen Lehren aus dem Spiel zu ziehen.

"Wenn wir besser werden wollen, müssen wir auch das Negative ansprechen, auch wenn es schwer ist. Wir müssen unsere Fehler besprechen und uns eingestehen, dass das nicht gut genug war", weiß Wolf, dass der Finger in die Wunde gelegt werden muss.

Dabei gehe es nicht darum, "jemanden schlecht zu machen. Aber nur so können wir als Team wachsen."

Gleichzeitig müssen auch die guten Aspekte thematisiert werden. "Wir haben sie im dritten Drittel extrem unter Druck gesetzt", verweist der Defender auf die Statistik von 15:3 Torschüssen pro Österreich.

Die Konstanz sei das Wichtigste auf diesem Niveau, stellt Haudum fest. "Wir müssen unser Top-Spiel bringen, sonst schauen wir so aus wie im ersten Drittel."

Ranking: Österreichs beste Eishockey-Jahrgänge seit 1995

Kommentare

Kommentare