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ÖEHV-Teamchef Roger Bader: "Ich bin superhappy"

Der Schweizer war mit der Leistung beim 0:1 gegen Schweden hochzufrieden:

ÖEHV-Teamchef Roger Bader: Foto: © GEPA

Österreichs Eishockey-Nationalteam befindet sich in der Vorbereitung auf die A-WM in Finnland (13. bis 29. Mai) sichtbar auf einem guten Weg.

Nachdem die ersten Testspiele gegen Tschechien und Polen noch keine große Aussagekraft hatten, ließ das ÖEHV-Team besonders im zweiten Freundschaftsspiel gegen Italien, welches 5:0 gewonnen wurde, das vorhandene Potential aufblitzen.

So auch im letzten Heim-Testspiel gegen den elffachen Weltmeister Schweden, der im Rahmen der "Euro Hockey Tour" in der Wiener STEFFL Arena gastierte und vor 3.500 Zuschauern insbesondere im ersten Drittel fast schon an die Wand gespielt wurde.

Letzten Endes wurde die Begegnung zwar mit 0:1 verloren (Spielbericht >>>), jedoch "macht die Partie auf jeden Fall Lust auf mehr", wie Torhüter Bernhard Starkbaum nach dem Spiel treffend resümierte.

Bader: "Erstes Drittel war überragend"

"Wir haben im ersten Drittel sehr gut begonnen, hatten sogar mehr Torschüsse", meinte der Vienna-Capitals-Keeper, der überrascht war. 20:9 lautete das Verhältnis nach einem ersten Spielabschnitt, in dem Österreich mindestens zwei bis drei Tore erzielen hätte müssen.

Schweiz-Legionär Benjamin Baumgartner klopfte schon früh am schwedischen Tor an, Brian Lebler in doppelter Ausführung sowie Dominic Zwerger, der nur an der Stange verzweifelte, hatten weitere Top-Chancen auf die Führung am Schläger.

"Wir hatten unsere Chancen, vor allem das erste Drittel war überragend", war ÖEHV-Teamchef Roger Bader über die gezeigte Leistung glücklich. Ab dem zweiten Drittel übernahmen die Skandinavier zwar wieder die Oberhand, legten allerdings eine gewisse Lethargie und Fehlerhaftigkeit an den Tag.

Bader haderte etwas mit "harter" Hackl-Strafe vor 0:1

So vergaben Thomas Raffl und Manuel Ganahl weitere gute Chancen auf das 1:0, welches letzlich Schweden-Stürmer Linus Karlsson im Schlussdrittel gelingen sollte. Zu diesem Zeitpunkt saß Dominic Hackl nach einer Haken-Strafe, die Bader als "hart" einstufte, auf der Bank.

Trotzdem gab es nach der schwedischen Führung gute Möglichkeiten auf den Ausgleich, der nicht mehr erzielt wurde. Dadurch konnte auch die über 75 Jahre andauernde Unserie gegen den Weltmeister von 2019 nicht beendet werden.

Bader zeigte sich dennoch hochzufrieden: "Ich bin superhappy mit der Leistung. Natürlich hätte ich lieber 1:0 gewonnen als verloren. Es wäre auch nicht ganz unverdient gewesen, weil es doch ein ausgeglichenes Spiel war."

Auch der Schweizer strich das österreichische Chancenplus hervor. "Wir hatten fünf Schüsse mehr als die Schweden, normalerweise haben sie 20 bis 25 mehr."

"Eine Intensität, die es im Liga-Alltag nicht gibt"

"Aber vorsichtig: Wir werden deswegen nicht Weltmeister."

Roger Bader

Das Kräfteverhältnis wird sich bis zum WM-Auftaktspiel gegen Schweden vermutlich noch ändern. Zwar trat das Team aus den Norden Europas mit Spielern aus der heimischen SHL bzw. der KHL und NL an, allerdings fehlten noch Cracks aus den SHL-Halbfinal- und Final-Teams sowie aus der NHL.

Österreich bereitet sich inzwischen, abgesehen von Rögle-Youngster Marco Kasper, in Bestbesetzung auf die Weltmeisterschaft vor. Mittlerweile befindet die ÖEHV-Auswahl in die zweite gemeinsame Vorbereitungswoche. Fortschritte sind klar erkennbar, wie Bader anmerkte.

Besonders die gezeigte Intensität hatte es dem 57-Jährigen angetan: "Es ging hin und her, phasenweise drei bis vier Minuten ohne Faceoff. Jeder Zweikampf wurde mit Vollsprint gefahren. Das ist so eine maximale Intensität, die es im Liga-Alltag nicht gibt."

Dass man gegen den mehrfachen WM-Champion "mithalten und teilweise Akzente setzen konnte, macht mich sehr zufrieden und stolz", schwärmte Bader, der die Mannschaft weiter lobte. "Wir haben eine gute Truppe, eine gute Energie in der Mannschaft, die sehr eingeschworen ist."

Starkbaum: "Können große Nationen ärgern"

Das befand auch Starkbaum: "Wir halten alle eng zusammen, blocken Schüsse, stecken Hits füreinander ein, blockieren oder verlangsamen den Gegner beim Forecheck. Das sind Kleinigkeiten, die im Endeffekt viel ausmachen."

Laut Bader passe zudem "das Spielkonzept, aber vorsichtig: Wir werden deswegen nicht Weltmeister", trat der Teamchef sogleich auf die Euphoriebremse.

Doch Starkbaum merkte an: "Wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir große Nationen ärgern." Dass dem tatsächlich der Fall ist, kann Österreich schon in den weiteren Spielen der "Euro Hockey Tour" am Wochende beweisen.

Am Samstag geht es in Ostrava ab 12:00 Uhr gegen Finnland (LIVE-Stream >>>), am Sonntag wartet das dritte Vorbereitungsduell gegen Turnier-Gastgeber Tschechien (16:00 Uhr im LIVE-Stream >>>).

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