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Reinbacher in Laval: "Ich bin endlich hier"

Der Montreal-Prospect ist beim Farmteam angekommen und hat bereits sein erstes Training absolviert. Danach wurde er von den Medien regelrecht umzingelt.

Reinbacher in Laval: Foto: © GEPA

Für David Reinbacher geht die Saison gefühlt erst jetzt so richtig los.

35 Spiele hat der 19-jährige Defender in den Beinen, nach dem Saisonende in Kloten beorderten ihn die Montreal Canadiens zum AHL-Farmteam Laval Rocket. Dort kam der Vorarlberger am Montag an, absolvierte am Dienstag schon sein erstes Training.

Seitdem ihn die Canadiens im letztjährigen NHL-Draft an fünfter Stelle gepickt haben, zieht Reinbacher die Aufmerksamkeit auf sich. Schon bei den Camps im Sommer war der ÖEHV-Teamspieler ein gefragter Interviewpartner, das hat sich keineswegs geändert.

Umzingelt von etlichen Journalisten und Medienvertretern, strahlt der Rechtsschütze nach seiner ersten Einheit. "Ein solches Publikum ist hier wahrscheinlich normal", lächelt er. "Es ist eine verrückte Eishockeywelt in Montreal. Jetzt bin ich endlich hier und ich bin wirklich aufgeregt."

Schwierige Saison in Kloten

Die abgelaufene Spielzeit in der Schweiz war eine alles andere als leichte für ihn.

Der Crack aus dem Ländle kam verspätet nach Kloten, da er in Montreal weite Teile der NHL-Vorbereitung bestritten hat. Kurz nach seiner Ankunft erlitt Reinbacher eine Knieverletzung, die ihn nicht nur für drei Wochen außer Gefecht setzte, sondern auch nach seiner Rückkehr noch länger beeinträchtigte.

Früh war außerdem klar, dass auf Kloten eine schwierige Saison warten würde. Der Kader war schlichtweg zu schwach, die (Pre-)Playoff-Plätze gerieten schnell außer Reichweite.

Stattdessen musste der EHC um den Verbleib in der National League bleiben, hatte letztendlich Glück, dass die Aufstiegskandidaten aus der zweitklassigen Swiss League (Olten und Visp, Anm.) es nicht ins Finale geschafft haben. So entfiel das Play-Out gegen HC Ajoie, Reinbacher, der zwei Trainerwechsel miterlebte, konnte nach Übersee reisen.

"Ich bin sehr gereift"

"Ich bin zu hundert Prozent bereit", erklärt Reinbacher, der von einer Saison voller "Auf und Abs" spricht. "Es ist für mich eine großartige Möglichkeit, die Saison gut abzuschließen."

Trotz der vielen Turbulenzen in Kloten sei es eine "gute Entscheidung" gewesen, dass Montreal ihn noch ein weiteres Jahr in die Schweiz geschickt hat. "Man kann dem Ganzen etwas Positives abgewinnen. Ich bin sehr gereift, habe Fehler gemacht, aus denen ich lernen kann."

Aber ob er in seiner Entwicklung nun weiter wäre, wenn er in Laval geblieben wäre? "Man kann nicht sagen, dass ich weiter wäre, weil ich nicht hier gespielt habe", verneint Reinbacher. "Es war eine gute Erfahrung. Ich habe viel in der defensiven Zone gespielt, was gut ist. Dort kann man sich auch entwickeln. Aber jetzt ist es vorbei."

Laval mitten im Playoff-Kampf

Der Fokus richtet sich auf Laval, die Vorfreude auf seine ersten Spiele ist deutlich spürbar. Der Verteidiger könnte den Rocket nochmal einen Push geben, damit es das Farmteam noch in die Playoffs schafft.

Die Top 5 der North Division ziehen in die AHL-Postseason ein, Laval belegt mit 62 Zählern den sechsten Platz. Drei Punkte fehlen auf die Toronto Marlies, gegen die jüngst eine 1:7-Klatsche bezogen wurde. Das Farmteam der Maple Leafs hat außerdem zwei Spiele weniger absolviert.

Am kommenden Wochenende steht ein wegweisender Auswärtstrip an. Erst bestreitet Laval zwei Spiele binnen 24 Stunden bei den Belleville Senators, 21 Stunden nach dem zweiten Duell geht es nach Toronto zu den Marlies.

AHL-Debüt on the road?

Die Chancen stehen gut, dass Reinbacher bei dieser Reise sein Debüt geben wird. "Wenn wir ihn ins Line-up bringen können, werden wir das tun", gibt sich Head Coach Jean-Francois Houle kryptisch, lässt allerdings durchblicken, dass der Vorarlberger sehr wohl ein Teil des Teams sein wird. "Wir glauben, dass er helfen kann."

Im Training hätte er bereits einen guten Eindruck hinterlassen. "Er ist in guter Verfassung. Wir sind froh, ihn hier zu haben. Er muss einfach rausgehen und spielen. Wir werden nicht zu viel mit ihm reden. Wir werden unsere Struktur durchgehen, aber wir wollen, dass er frei, nach seinen Instinkten spielt."

Denn: "Gute Spieler spielen einfach. Das ist genau das, was er tun wird."



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