Bereits am Freitag, den 12. September, startet die Saison 2025/26 in der Win2day ICE Hockey League!
Doch was ist eigentlich neu? LAOLA1-Scout Bernd Freimüller klärt auf:
Liganeuling Ferencvaros
Wie in der letzten Saison gehen wieder 13 Teams an den Start, nach dem Grunddurchgang mit jeweils 48 Spielen folgt das Pre-Playoff der Plätze 7 – 10, danach die Viertelfinale.
Im Starterfeld ersetzt Liganeuling FTC-Telekom (so der offizielle Name für Ferencvaros Budapest) Asiago, deren (vorläufige) Teilnahmeberechtigung nach drei Jahren wieder aufgehoben wurde. Hauptgrund dafür: Die mangelnden Baufortschritte an der Halle.
Bei Ferencvaros – neben Fehervar AV19 der zweite ungarische Verein – sollte die Halle kein großes Problem darstellen. Sie bietet zwar nur knapp 1600 Fans Platz, aber die Frage ist vielmehr, wieviele denn überhaupt kommen werden? Der Schnitt im Vorjahr lag bei knapp 600...
Neue TV-Situation

Statt Puls24 und dem ORF, die sich letzte Saison die Übertragungen untereinander aufteilten, ist jetzt der ORF der alleinige österreichische TV-Partner der Liga. Von den 30 Übertragungen im Grunddurchgang sollen acht gleich auf ORF1 stattfinden und das vornehmlich Sonntags. Sicher ein Coup wegen der zu erwartenden Zuschauerzahlen.
Die ORF1-Spiele werden mit einer eigenen Produktionsfirma übertragen, bei den Sport-Plus-Spielen werden die Hallensignale (sind etwa in Bozen oder Salzburg ausgezeichnet, woanders weniger) übernommen. Kommentatoren vor Ort sind nur auf ORF1 vorgesehen, als neuer Co-Kommentator soll Dominique Heinrich im sofortigen Übergang aus seiner großartigen Spielerkarriere neue Erkenntnisse bringen.
Da die ORF-Mitarbeiter auch mit anderen Sportarten eingedeckt sind, greift ihnen die Liga mit allen möglichen Stories und Stats unter die Arme.
Neuer Streaming-Partner
Sporteurope (ehemals Sportdeutschland) ist seit Sommer der neue Streaming-Partner der ICE, hat damit Valcome.tv abgelöst und soll das mindestens für die nächsten drei Jahre tun.
Der Vorteil ist eine Plattform, die nicht nur via Browser, sondern auch per App empfangen werden kann und schon mit Eishockey (z. B. DEL2, IIHF-Turniere, CHL) Erfahrung hat.
Die Bilder und Kommentatoren werden aber weiter von den Teams gestellt, wobei drei bemannte und vier unbemannte Kameras Pflicht sind (bei den Spielen auf ORF1 kommt eine vierte bemannte Kamera dazu). Die Highlights werden weiter von den Klubs bereitgestellt und von den Liga-Mitarbeitern kommentiert, sind ab dieser Saison auch wieder gratis bei LAOLA1 verfügbar.
Die ICE-Pässe sind bei Sporteurope noch bis Saisonstart per Promo verbilligt, die Preise sind im Vergleich zur Vorsaison wohlfeiler, die Absätze reger, wie es im gestelzten Marktdeutsch heißen würde. Die Erlöse werden den jeweiligen Teams zugeordnet – von 45 % bei Auswärtsspielen bis 90 % bei Einzelheimspielen.
Sowohl bei den Bildern als auch bei den Kommentatoren (ein Co ist nicht vorgeschrieben) ist bei vielen Klubs noch Luft nach oben, die Gesamtheit von Sporteurope soll das nach Möglichkeit verbessern und vereinheitlichen.
Mehr Stats
Das Feld der Statistik- und Videobearbeitungsprovider ist im steten Wandel, gerade wurde Sportcontract von Hudl übernommen. Die ICE, die schon seit Jahren wegen ihrer mangelhaften (qualitativ und quantitativ) Statistiken in der Kritik steht, möchte sich auch hier neu erfinden und hat mit dem Stats-Anbieter Esportsmedia (u. a. für die DEL und tschechische Extraliga zuständig) einen Provider-Vertrag abgeschlossen.
Die Statistiken sollen in Realzeit auch in die Übertragungen einfließen, ob schon zu Saisonbeginn, ist noch offen. Auch die oft geforderte Time-on-ice (tatsächliche Eiszeit für jeden Spieler) soll erfasst werden, wird allerdings jeweils erst am Folgetag zugänglich sein.
Neue Regeln
Noch ist der Teil des Casebooks im Gamebook der ICE leer. Der Grund dafür: Die Coaches und Sportdirektoren tagen Dienstag und Mittwoch, sie müssen über etwaige Regel- und Regulativänderungen beraten und abstimmen.
Die IIHF hat sich heuer mit Regeländerungen sehr zurückgehalten. Neu: Auch Strafen wegen Spielverzögerung bei Pucks, die über das Glas geschossen werden, können per Video überprüft werden, allerdings nur per Coach´s Challenge.
Noch offen, ob die ICE die gerade in der CHL erprobte Regel der verbotenen Rückkehr aus der Angriffszone („No Return“) übernehmen wird. Ebenfalls zur Abstimmung: Geht man in „Non-Elimination-Playoff-Games“ auf ein 5-5 zurück oder bleibt man beim 3-3?
Wie zuletzt in den Playoffs: Die Refs können sich bei Uneinigkeit mit dem Situationroom in Ebensee verbinden lassen. Das gilt für Torsituationen ebenso wie für Strafen. Sie werden auch mit neuen Mikrofonen ausgestattet, bei den bisherigen hofft man auf Rückerstattung bei den 1-Euro-Shops.
Wann schließt der Markt?
Von der IIHF noch nicht beschlossen: Das internationale Transferende, das heuer wegen Olympia sicher nach hinten verlegt wird. Wohlgemerkt, das ist die absolute Deadline, die jeweiligen Ligen können natürlich schon vorher die Closing Bell läuten lassen.
Zu überlegen: Schließt man den Markt etwas am 16. Februar (der 15. ist ein Sonntag), um zu verhindern, dass sich Teams für die Playoffs innerhalb der Liga bedienen (es wären dann noch fünf Runden zu spielen)? Oder geht man analog zur IIHF nach hinten, um so auf eventuelle Verletzungen bei Olympia reagieren zu können? Ausverkäufe von Teams ans Ausland können ohnehin bis zur IIHF-Deadline nicht verhindert werden.
Neue Einheimische
Folgende Spieler belasten ab der Saison 24/25 nicht mehr das jeweilige Ausländerkontingent: Mikael Frycklund (Pustertal), Cristiano DiGiacinto (Bozen) sowie die beiden Nationaltorhüter Lukas Horak (Ljubljana) und Atte Tolvanen (Salzburg)...