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ICE: Wer hat in den Pre-Playoffs die Nase vorne?

Was spricht für die Teams in "Best-of-three-Duellen? LAOLA1-Scout Bernd Freimüller gibt seine Einschätzung ab:

ICE: Wer hat in den Pre-Playoffs die Nase vorne? Foto: © GEPA

Auf in die Pre-Playoffs - zwei Serien, die eher nur regional auf großes Interesse stoßen werden.

Was spricht für die einzelnen Teams in diesen "Best-of-three-Duellen?

LAOLA1-Scout Bernd Freimüller gibt seine Einschätzung ab:

HC Innsbruck - Pioneers Vorarlberg

Saisonduelle: 4:3, 4:2/4:2, 4:5 OT

Kurios, dass beide Teams ausgeruht in diese Serie gehen. Die Pioneers waren am Freitag von Haus aus spielfrei, Innsbruck profitierte von der 5:0-Strafverifizierung gegen Asiago, die im Schneechaos auf der Strecke blieben.

>>>ab 17:30 Uhr im LIVE-TICKER>>>

Was für den HC Innsbruck spricht

Der HC Innsbruck gewann seit dem Ligaeinstieg der Pioneers sieben von acht Partien, dazu kommt jetzt auch noch der Heimvorteil.

Evan Buitenhuis ist ein Mann, der so manchem Torhüter-Coach wohl den Schweiß auf die Stirn treibt. Alles andere als ein Textbook-Goalie, bei manchen Saves blickte er sogar Richtung eigenes Tor! Aber es ist Methode in seinem Wahnsinn, Buitenhuis rettete den Haien heuer so manchen Sieg trotz riesigen Arbeitspensums (44 von 47 Spielen).

Nick Albano - ohnehin ebenfalls ein Vielspieler - wird die Platte in den nächsten Spielen wohl kaum mehr verlassen. PP, PK, OT - immer ist der 27-Jährige erste Wahl bei Coach Mitch O'Keefe. Durch seine Leichtfüßigkeit (er scheint manchmal das Eis kaum zu berühren) bleibt er auch stets bei Kräften, seine Risikobereitschaft kann ihn auch ab und zu in den Hintern beißen.

Kevin Roy - vielleicht der talentierteste Spieler der Liga, er sieht im Voraus, wie sich Plays entwickeln. Von ihm profitiert auch Scharfschütze Senna Peeters. Gordie Green steigerte sich auch nach schwachem Saisonstart, doch insgesamt weisen die Haie weniger Offensive als gewohnt auf. Dafür sank auch die Gegentrefferanzahl auf 132, was ebenfalls dem siebten Gesamtrang entspricht.

Alex Caffi erholte sich bei den Pioneers nie so recht von seiner Sommerverletzung, agierte heuer um eine Klasse schwächer als in der Vorsaison. David Madlener ist mittlerweile eine bekannte Größe in der Liga, kann er aber so eine Serie hinter einer nicht immer soliden Defensive entscheiden?

Was für die Pioneers spricht

An Offensive fehlt es sicher nicht. Die 153 Tore bedeuten Rang 4 in dieser Wertung. ICE-Topscorer Steve Owre (62 Punkte in 48 Spielen) fand nach einer gewissen Durststrecke wieder in die Spur zurück, Guus van Nes ist ein geschickter Flügel mit großer Reichweite ums Tor herum. In der zweiten Reihe haben sich die Pastujov-Brüder mittlerweile an die ICE gewöhnt - das ergibt zwei starke Pärchen.

Joonas Oden stieß erst als Ersatz für den seine gute Kinderstube öfters vergessenden Cedric Lacroix zu den Pioneers, musste sich ebenfalls erst an die Liga gewöhnen. Doch sein Speed war von Beginn augenscheinlich, der Finne gehört sicher zu den antrittsstärksten Spielern der Liga.

Defender Clayton Kirichenko verfügt über einen niedrigen Ruhepuls, lässt sich nur selten zu überhasteten Entscheidungen drängeln. Wie Owre gewann er mit 41 Punkten die Scorerwertung auf seiner Position und drückt auch viel Eiszeit weg: Die Pioneers verlassen sich sehr auf ihre beiden ersten Defenderpärchen.

Daniel Woger, Luka Maver oder Julian Mätzler - sie sorgen ebenfalls für Scorerbeiträge, könnten in einer so kurzen Serie entscheidende Beiträge leisten.

HC Pustertal - Olimpija Ljubljana

Saisonduelle: 2:4, 6:3/3:6, 3:4 OT

Eine Serie, die in Österreich wohl völlig untergehen wird. Ljubljana spielte eine starke zweite Saisonhälfte, Pustertal ließ dagegen nach einem gelungenen Saisonstark ziemlich nach.

>>>ab 18 Uhr im LIVE-TICKER>>>

Was für den HC Pustertal spricht

Die letzten Spiele fielen wieder etwas besser aus, ein Sieg gegen den Meister aus Salzburg wie in der Schlussrunde kann nie schaden. Dazu stehen auch alle Cracks zur Verfügung, Rick Schofield - immer noch ein Schlüsselspieler - hat seine beiden Verletzungen jetzt überstanden.

Die Truppe verfügt mit Cracks wie Zach Sill, Jason Akeson, David Morley und Zach Sill über genügend Routine. Stanton, Joel Messner, Arvin Atwal und der zweikampfstarke Christian Kasastul sollten eigentlich eine starke Top-4 in der Defensive ergeben, was aber nicht immer zutraf. Es fehlt auf jeden Fall an Puckträgern in der Verteidigung.

Das zweitbeste PP und das drittbeste PK der Liga - so etwas kann im Playoff natürlich Trumpf sein. Doch solchen Serien reißen oft abrupt ab und eine Best-of-Three-Serie ist ohnehin ein kleiner Sample Size. Ljubljana hingegen weist mit 71,8 Prozent eine gruselige Unterzahlquote auf, überhaupt war ihre Defensive bei den letzten Spielen (alle vier ging verloren) nicht vorhanden.

Was für Olimpija spricht

Ich bin nicht der größte Lukas-Horak-Fan, der großgewachsene Tscheche könnte in dieser Serie doch der bessere Torsteher sein. Er bekam nach einer Unzahl von Gegentreffern (12 in eineinhalb Spielen gegen den KAC und Fehervar) in der Schlussrunde eine Pause zum Abkühlen. Beim HCP-Duo dürfte Andreas Bernard den Vorzug vor Jake Smith erhalten, beiden kamen aber wie erwartet nie über den Status von 1B-Lösungen hinaus.

Trevor Gooch war über die ganze Saison hinaus eine offensive Trumpfwaffe, ließ auch bis zum Ende nicht nach. Seine 60 Punkte in 48 Spielen (versäumte kein einziges) sind vor allem einer großen Reichweite geschuldet, die es ihm erlaubt auch zu scoren, wenn Gegner an ihm hängen oder ihn zu Fall bringen.

Von den Einzelkönnern Gooch und vielleicht Ville Leskinen abgesehen, verfügt Ljubjlana wie so oft über eine lauf- und kampfstarke Truppe, die mit vier Linien ein hohes Tempo anschlagen kann.

In der Defensive fanden die Laibacher zwei unerwartete Verstärkungen während der Saison: Der aus Finnland gekommene Bine Masic stellte mit 21 Jahren vom ersten Spiel an seinen Mann. Charlie Dodero - eher immer durch übertriebene Härteeinlagen aufgefallen - kam unerwartet auf 20 Punkte in 25 Spielen.

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