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Können die "Drachen" einen Schritt nach oben machen?

Mit einem neuen Headcoach geht es für Olympija Ljubljana in die neue ICE-Saison. LAOLA1-Scout Bernd Freimüller analysiert:

Können die "Drachen" einen Schritt nach oben machen?

Die Saison 2025/26 in der win2day ICE Hockey League steht vor der Tür!

Olympija Ljubljana geht dafür mit einem neuen Headcoach und ziemlich ähnlichen Spielerpersonal in die Spielzeit. Einzig die Legionäre sind weg.

LAOLA1-Scout Bernd Freimüller gibt einen Überblick über die Slowenen:

Nach einer Niederlagenserie vor Weihnachten  musste Antti Karhula als Coach bei Olympija gehen, mit Andrej Tavzelj wurde der Assistent zum Head gemacht, besser wurde eigentlich nichts. Die Pre-Playoffs standen bald fest, ein Treffer in zwei Spielen gegen Pustertal reichte dann natürlich nicht.

Mit Ben Cooper kam der langjährige Assistant-Coach von Serienmeister Salzburg – ohne jegliche Spielerkarriere ist dies sein zweiter Job als Headcoach nach zwei Jahren in Herning. Spielertechnisch blieb bei den Einheimischen alles ziemlich gleich, allerdings steht keiner der letztjährigen Legionäre mehr im Kader.

Goalie Lukas Horak gilt erstmals als Einheimischer, Nick Bonino nahm relativ spät einen Coaching-Job bei den Pittsburgh Penguins an, die Vertragsverlängerung von Shawn Lalonde – eh fragwürdig – wurde aufgrund dessen Karriereendes hinfällig. 

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Acht neue Legionäre eben und diese Zuzüge begannen aufsehenerregend mit Center Zach Boychuk – zwar schon 35, aber bei den letzten beiden DEL-Meistertiteln der Eisbären Berlin keineswegs nur ein Mitläufer. Er sollte mit seiner Beweglichkeit und seinen Abschlussqualitäten die Offensiv anführen.

Zweiter großer Name im Kader: T. J. Brennan. Ihn kennt Cooper natürlich noch aus Salzburg, als Brennan ein überragender Defender war und so manches Spiel von der blauen Linie her entschied. Mit 36 wird er vielleicht nicht mehr so viele offensive Glanzlichter setzen, aber Eiszeit ohne Ende dürfte von ihm zu erwarten sein.

Wie Brennan kennt Cooper auch Winger Nicolai Mayer, der bei seinen beiden Gastspielen in Salzburg zweimal entscheidende Playoff-Tore erzielte. Auch er sollte die Drachen-Offensive beleben, die Arbeit im eigenen Drittel müssen andere übernehmen.

Wie immer sollte der Einheimischen-Kern solide agieren, allerdings befinden der leicht erregbare Robert Sabolic, Ziga Pance (beide 36) sowie Defender Blaz Gregorc (35) schon auf der Zielgeraden ihrer Karrieren. Weit jünger und zuletzt mit aufregender Entwicklung: Der smarte Defender Bine Masic (22) und Winger Marcel Makovic (21), für den eine weitere Leistungssteigerung eine Karriere im Ausland bedeuten könnte. Seine Beinarbeit und Dynamik sind jedenfalls jetzt schon auffällig.

Fragezeichen des Kaders

Die Latte lag ja nicht hoch, nachdem in der letzten Saison Leichtgewichte wie Kale Kerbashian oder Alexandre Lavoie bzw. Dutzendspieler wie Wyatt Ege oder Maris Bicevskis Legionärspositionen einnahmen. Die Zuzüge von Boychuk und Brennan erweckten natürlich Appetit, aber Spieler wie Defender Nate Halbert (früher in Innsbruck) oder Center Marly Quince waren Durchschnittsspieler in der slowakischen Extraliga und werden das auch in der ICE sein.

Würde der wahre Clayton Kirichenko bitte vortreten? Eine starke Saison mit 41 Punkten für die Pioneers Vorarlberg vor zwei Jahren brachte ihm sogar einen DEL-Vertrag in Frankfurt ein. Dass es dort nicht reichte, kann passieren, aber auch in Zvolen bzw. Liptovsky Mikulas in der Slowakei funktionierte er gar nicht, stand am Saisonende sogar ohne einzigen Treffer da. Diese Version kann Olympia gar nicht gebrauchen, die aus Feldkirch hingegen schon.

Evan Polei ist für mich der einzige ganz neue Legionär, präsentierte sich nach dem üblichen AHL/ECHL-Auf und Ab in der letzten Saison bei Stavanger als Goalgetter. Der körperlich mächtige (über 100 kg) Winger sollte auch in Laibach vom Tor schwer wegzudrängen sein, aber kann er mit den flinken Slowenen eisläuferisch mithalten?

Hier könnte nachgerüstet werden

Erst acht Legionärspositionen sind belegt, Lalonde kam eben nie an. Bei Bedarf wird sicher nachgelegt, Vizepräsident Alexandre Lefebvre sollte die Mittel dafür bereitstellen können, nachdem in der letzten Saison auch die Infrastruktur verbessert wurde.

Ausblick

Können die Drachen einen Schritt nach oben machen? Ich sehe sie auch aufgrund der Stärke der Konkurrenz eher wieder in der Warentrenner-Region der Plätze 7 – 10...

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