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Fangen die Vienna Capitals den Umbruch auf?

LAOLA1-Experte Freimüller über die EBEL-Aussichten der Vienna Capitals:

Fangen die Vienna Capitals den Umbruch auf? Foto: © GEPA

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Der EBEL-Saison-Auftakt 2019/20 rückt näher! Ab Freitag (Runde 1 ab 19:15 Uhr im LIVE-Ticker) rittern elf Teams um die Karl-Nedwed-Trophy.

LAOLA1-Experte Bernd Freimüller wirft einen detaillierten Blick auf die Aussichten jedes Klubs. Welche Aspekte lassen hoffen, wo befinden sich die Baustellen, wo gibt es noch Fragezeichen?

Die Vienna Capitals mussten im Sommer die Abgänge vieler starker Österreicher hinnehmen - Kapitän Andreas Nödl hat seine Karriere beendet, EBEL-MVP Peter Schneider und Youngster Benjamin Nissner werken jetzt im Ausland, Emil Romig wanderte nach Dornbirn ab. Im Tor gab es die Ablöse von Jean-Philippe Lamoureux, der zu Salzburg wechselte, auch Kelsey Tessier und Chris DeSousa sind nicht mehr in Kagran zu sehen. Welche Lösungen hat sich Coach Dave Cameron einfallen lassen?

 Das sollte klappen

Auch wenn Ryan Zapolski letzte Saison erheblich schwächelte: Mit 32 Jahren ist er noch nicht angejahrt und kann auf einige gute Saisonen in der Liiga und KHL zurückblicken. Er sollte zu den besseren Goalies der EBEL gehören. Bernhard Starkbaum wird zwar nicht mehr ewig spielen, kann aber im Gegensatz zu anderen Backups jederzeit einspringen.

Mit Sondre Olden, Riley Holzapfel und dem aus Graz gekommenen Ty Loney verfügt Coach Dave Cameron über zumindest drei Stürmer (egal ob zusammen oder getrennt), die wie kaum andere Size und Skills in sich vereinen.

An Liga-Erfahrung fehlt es den Österreichern wie Dominic Hackl, Patrick Peter, Niki Hartl, Ali Wukovits oder Neo-Kapitän Mario Fischer sicher nicht – dem Jugend-Alter längst entwachsen, sollten sie eigentlich schon Leader-Positionen einnehmen.

 

 Das könnte in beide Richtungen gehen

Der neue Defender Brenden Kichton war ein brauchbarer AHL-Spieler und im Vorjahr bei SaiPa ein sehr starker Mann fürs Powerplay. In der CHL überzeugte er noch nicht, doch mit Routinier Mark Flood und den erprobten Marc-Andre Dorion und Alex Wall sollte sich ein Quartett mit Verteidigern für beide Endzonen ergeben.

Mike Zalewski weist zwei völlig unterschiedliche DEL-Saisonen auf: In Straubing ein absoluter Spielträger, in Köln (wie so viele vor ihm) untergegangen. Der Center/Winger gilt als körperlich starker Zwei-Weg-Spieler, der entweder die beiden Legionärs-Blöcke auffüllen oder die dritten Linie anführen kann.

 

 Das dürfte Probleme bereiten

Mit Andreas Nödl, Peter Schneider, Benjamin Nissner, Emil Romig und dem langzeitverletzten Rafael Rotter fehlen gleich fünf Qualitäts-Österreicher gegenüber dem Vorjahr. Eher nicht zu glauben, dass sie vom bestehenden Stamm oder den Zugängen (Henrik Neubauer, Dario Winkler) gleichwertig ersetzt werden können. Ist das Österreicher-Paket der Capitals wirklich automatisch über das in Graz oder etwa Villach zu stellen?

Über den Großteil der letzten Jahre verfügten die Capitals über (mindestens) drei Scorer-Linien. Auch wenn sie sich heuer einen zusätzlichen Import verschrieben - kann jemand von den einheimischen Kräften seinen Output erhöhen und für die nötige Scoring-Tiefe sorgen? Von den Legionärs-Angreifern sollte besser keiner auslassen (Kyle Baun?) oder sich längerfristig verletzen.

Wenn man die Vorbereitung zugrunde legt, dürfte Dave Cameron auf zwei Legionärs- und zwei Österreicher-Linien setzen. Nicht nur, dass das Lineup damit sehr "top heavy" wird, splittet er damit auch die Mannschaft in zwei Lager?

 

Aussicht

Der Abgang an Qualitäts-Österreichern (wohl nicht in jedem Einzelfall unvermeidlich) ist unbestritten, ein Jahr mit zwei Legionärs- (die dominieren müssen) und zwei Blöcken mit Rollenspielern könnte die Konsequenz sein. Der Platz unter den Top fünf sollte nicht gefährdet sein, aber der Sommer war kein optimaler für die Caps. Nicht nur bei Verletzungen könnten noch Kader-Rochaden anstehen...

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