Mit der Ausnahme des dänischen Meisters Odense trifft der KAC in den nächsten Wochen auf drei überaus starke Gegner und das mit einem nicht gerade überaus großen Kader.
Mit Defender Jordan Murray und Center Mario Kempe stehen nur zwei Zugänge gleich sechs Abgängen gegenüber, der Kader der Rotjacken ist der kleinste der letzten Jahre.
Ausfälle während der CHL-Phase können die Rotjacken noch weniger brauchen als sonst, Fabian Hochegger, Matt Fraser und Tobias Sablattnig verletzten sich bereits in der Vorbereitung.
Heimspiel am 28. August gegen Sparta Praha

Es geht sich immer irgendwie nicht aus – Sparta jagt seit 18 Jahren einem Meistertitel hinterher. Den ersten und zweiten Plätzen im Grunddurchgang folgte unter Coach Pavel Gross allerdings immer ein Saisonende im Halbfinale.
Im Sommer folgte ein reges Kommen und Gehen, Routiniers wie die Ex-NHLer Michal Kempny und Vladimir Sobotka fanden neue Adressen. Umgekehrt kamen neben Energie-Winger Adam Raska aus der Minnesota-Wild-Organisation gleich fünf neue Legionäre, vornehmlich aus Übersee oder Finnland.
Interessante Spieler:
Aaron Irving (CAN) stellte mit 21 Treffern im Grunddurchgang einen neuen Extraliga-Rekord für Defender auf. Mit Mark Pysyk kam ein neuer Ex-NHL-Defender dazu, an der blauen Linie stehen acht Qualitätsleute parat.
Mit Filip Chlapik steht ein absoluter Extraliga-Star (bester Assistgeber der letzten Saison) auf der Centerposition, mit Michal Spacek ein ebenfalls immens talentierter Center/Winger. An Scorertalent fehlt es bis in die dritte Linie nicht. Michal Repik ist zwar schon 36, aber immer noch ein Zugpferd mit sehr guter Arbeitsmoral.
Heimspiel am 30. August gegen die Eisbären Berlin
Zwei Meistertitel en suite, vier in den letzten fünf Jahren – selbst das Verpassen der Playoffs dazwischen änderte nichts am Vertrauen in Ex-Caps-Coach Serge Aubin, das dieser eben mit DEL-Titeln im Übermaß zurückzahlte.
Langzeit-Manager und BFF Stephane Richer kann Aubin aber auch das Beste vom Besten nach deutschen Verhältnissen zur Verfügung stellen, die Eisbären gehören zu den Top-Zahlern der Liga. Kein Wunder also, dass ein Spieler wie Kai Wissmann nach einem Jahr in Übersee gerne wieder in die DEL zurückkehrte. Mit einer Achillessehnenverletzung fällt er aber jetzt längere Zeit aus.
Interessante Spieler:
Liam Kirk (2018 von Arizona gedraftet) wird zwar die Hoffnung der britischen Eishockeyfans auf NHL-Einsätze nicht einlösen können, ist in Europa aber schon seit Jahren ein zuverlässlicher Offensivbringer.
Ty Ronning dominierte letzte Saison fast nach Belieben, der kleine Speedster erzielte inklusive Playoffs in der letzten Saison unglaubliche 48 Tore. Er spielte vor Jahren wirklich mit dem Gedanken, in der Hoffnung auf Olympia-Einsätze (verfügt über einen italienischen Pass) nach Bozen zu kommen.
Leo Pföderl gehört nicht nur zu den besten DEL-Snipern, sondern seit Jahren auch zum DEB-Stammpersonal und sollte ohne Verletzungen auch bei Olympia gesetzt sein.
Auswärtsspiel am 4. September gegen Brynäs IF
Vom Aufsteiger zum Fast-Meister – Brynäs kehrte nach einer Allsvenskan-Saison letzten Sommer in die SHL zurück und gewann gleich den Grunddurchgang. Im Finale setzt sich dann aber das Nordteam aus Lulea durch.
Interessante Spieler:
Collin Delia - jahrelang zwischen NHL und AHL tätig – muss als neue Nr. 1 übernehmen. Vom letztjährigen Goalieduo ist Erik Källgren mit einer Hüftverletzung out, Ludvig Persson wanderte nach Växjö ab. Mit Damian Clara steht auch der italienische Nationalgoalie im Aufgebot, sucht aber noch die Konstanz, die ihn nach Anaheim, wo er unter Vertrag steht, bringen soll.
Robert Hägg kehrte nach elf Saisonen in Übersee und sechs NHL-Saisonen nach Schweden zurück, wird ebenso für viel Eiszeit gut sein wie der Tscheche Michal Kempny, gerade aus Prag gekommen.
Winger Jakob Silferverg kehte nach zehn Jahren in Anaheim (und zwei in Ottawa) im letzten Sommer zu seinem Stammverein zurück, kombiniert immer noch sehr gute Scorerwerte mit solidem Zwei-Weg-Verhalten.
Auswärtsspiel am 6. September gegen die Odense Bulldogs
Der erste Titel überhaupt für ein Team, das in den letzten Jahren nur selten zum dänischen Spitzenfeld gehörte. Meistercoach Paul Thompson kehrte nach vier Jahren in die britische Liga zurück, nahm zu den Cardiff Devils auch Offensivverteidiger Brandon Estes (mehr als ein Punkt pro Spiel) mit.
Sechs weitere Legionäre gingen, fünf kamen. Auch aufgrund des Mangels an Erfolgen der dänischen Teams in der CHL sollte Odense das einzige Team sein, gegen das der KAC die Favoritenrolle belegt.
Interessante Spieler:
Die Nachfolge von Paul Thompson trat Jason O`Leary an, der nach langen Jahren in der Schweiz auch in der DEL (Iserlohn), Frankreich und der Slowakei hinter der Bande stand. In Österreich war er vor knapp 15 Jahren auch in der St. Pölten-Akademie bzw. als Nationalcoach der U18- und U20-Teams tätig.
Meistergoalie Niklas Lundström war einer der vielen schwedischen Schlussmänner, die sich in den letzten Jahren (21/22) im Kasten der Graz 99ers versuchen durften.
Mason Klee tritt als Übersee-Defender die Nachfolge von Brandon Estes an, soll von der blauen Linie aus für Offensive sorgen. Vater Ken Klee brachte es auf fast 1000 NHL-Spiele, Mason wechselte dagegen aus der ECHL nach Odense.