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Freimüller-Check: Die Gegner von KAC & Salzburg

Bernd Freimüller analysiert die CHL-Gegner der österreichischen Klubs in der CHL:

Freimüller-Check: Die Gegner von KAC & Salzburg Foto: © GEPA

Mit einer Woche Verspätung beginnt auch für die ICE-Vereine die Champions Hockey League.

Der Grund für den verspäteten Beginn und die Gruppenteilung ist einfach: Die Teams der Nationen, die am vergangenen Wochenende an der Olympia-Qualifikation teilnahmen, spielten untereinander, um so den Spielplan nicht völlig durcheinanderzubringen. Ganz stringent ging das aber nicht ab – Sönderjyisk aus Dänemark musste in einer besseren Gruppe schon letzte Woche antreten, das Gleiche galt auch für Slovan Bratislava.

Der slowakische Teilnehmer (nicht Meister) präsentierte sich hier trotz zwei Niederlagen etwas besser als die Dänen, die mit 0:10 gegen Zug und 1:5 gegen München untergingen. Umgekehrt hatte Donbass Donetsk aus der Ukraine mit der Olympia-Quali nichts zu tun, steigt aber trotzdem erst diese Woche ein.

Wenig attraktiv, aber schlagbar

Die restlichen acht Teams der Olympia-Aspiranten-Nationen greifen mit Verspätung ein. Zwei Teams pro Gruppe steigen auf, die Gegner dabei sind entweder ligainterne (wie bei Bozen und Salzburg) oder wenig attraktive (vor allem aus Polen und der Ukraine). Dafür sind die Gegner umso schlagbarer.

Schwedische, finnische oder Schweizer Gegner sind heuer nicht mit von der Partie, dafür aber biedere Hausmannskost aus der Ukraine, Polen oder Norwegen.

KAC in Gruppe G - Donbass Donetsk, Rouen Dragons, Rungsted Seier Capitals

Donbass Donetsk

Die Ukrainer kamen durch eine Wildcard in die CHL, ihre Liga stellt sonst keine Fixstarter. Der KAC braucht sich aber nicht nach Donetsk zu bemühen, das Team aus der Westukraine spielt seine Heimspiele in Kiev.

Ein durchaus internationales Team mit elf Legionären, vor allem natürlich aus Russland und Weißrussland. Ich kenne von ihnen nur Stürmer Mikhail Stefanovich – der 31-jährige Weißrusse war immer begabt (2008 von Toronto gedraftet), aber nicht gerade von übergroßem Arbeitseifer durchflutet. Er konnte sich nicht einmal für Dinamo Minsk in der KHL festspielen.

Defender Jalen Smereck war über die letzten Jahre ein klassischer AHL/ECHL-Pender – er ist wohl der einzige Spieler im Team, den man eines Tages in der ICE sehen könnte.

Rouen Dragons

Die Drachen stand in allen fünf letzten (vollabsolvierten) Saison im Finale der Ligue Magnus, gewannen davon dreimal, so in der letzten Saison.

Von den Teamspielern kennen wir Defender Florian Chakiachvili (ein brauchbarer PP-Spieler) sowie die Forwards Anthony Guttig und Loic Lamperier (schon länger nicht mehr dabei).

Unter den insgesamt 11 Legionären finden sich viele alte Bekannte, teilweise gerade aus der ICE gewechselt. Marc-Andre Dorion, Sacha Guimond, Mark Flood in der Defensive, Kelsey Tessier in der Offensive. Ebenfalls keine Unbekannten: Der slowenische Goalie Matija Pintaric und Dylan Yeo, jahrelang in der DEL tätig: Schusstark und auch physisch, aber nie in der besten körperlichen Verfassung.

Rungsted Seier Capitals

Rungsted  (35 km von Kopenhagen entfernt) gewann die letzten beiden (ausgespielten) Titel der Metal Ligaen. Der mittlerweile 33-jährige Nichlas Hardt und Alexander True sind die bekanntesten einheimischen Namen.

Die beiden schwedischen Routiniers Marcus Olsson (34) und Mattias Persson (36) gehörten letzte Saison auch zu den Topscorern des Teams. Dazu verfügt Coach Erik Hjalmarsson mit Hampus Gustafsson und Henrik Hetta noch über zwei weitere Landsleute im Sturm.

Aus der ICE bzw. EBEL bekannt: Center Charlie Sarault - einst in Dornbirn nicht gerade überragend - und Defender Tim Daly, vor zwei Saisonen in Bozen beschäftigt.

Spieltermine des KAC:

3.9., 20:20 Uhr: KAC vs. Rouen Dragons
5.9., 20:20 Uhr: KAC vs. Rungsted Seier Capital
9.9., 20:30 Uhr: Rungsted Seier Capital vs. KAC
11.9., 19:30 Uhr: Rouen Dragons vs. KAC
6.10., 18:30 Uhr: HC Donbass Donetsk vs. KAC
13.10., 20:20 Uhr: KAC vs. HC Donbass Donetsk

 

Red Bull Salzburg und HCB Südtirol in Gruppe H - JKH GKS Jastrzebie, Frisk Asker

Jastrzebie

Sechs Teamspieler aus der Olympia-Qualifikation stehen im Kader des polnischen Meisters. Unter den 12 Legionären finden sich einige altbekannte Namen: Goalie Patrik Nechvatal stellte weder in Znojmo noch in Innsbruck gehobene EBEL-Klasse dar. Der 36-jährige Defender Maris Jass verkörpert wie so viele seiner lettischen Landsleute das Bild eines "Journey Mans": Er sitzt förmlich auf gepackten Koffern, heuerte schon in der KHL, den tschechischen und slowakischen Extraligen, Belarus, der DEL, Italien, Frankreich und Lettland sowie kurz in der EBEL (Znojmo) an.

Mir aus vielen Jahren in der Slowakei bekannt: Der neuverpflichtete Center Samuel Mlynarovic, über Jahre gehobene Extraliga-Klasse, aber sicher nicht mehr.

Frisk Asker

Ich kenne die Halle in Asker von einem Scouting Trip (Objekt meiner damaligen Neugierde: Defender Craig Schira) – die war damals nicht gerade das Taj Mahal unter den Arenen. Wie in der Saison zuvor wurden in der Fjordkraft Ligaen die Playoffs abgesagt, Frisk Asker wurde aufgrund der Tabellenführung im Grunddurchgang zum Meister erklärt. Auch die letzte beendete Saison war vom Titelgewinn gekrönt.

Patrick Bovim und Mats Froshaug sind bekannte Namen aus dem Nationalteam, natürlich auch der Ex-Grazer Anders Bastiansen, allerdings schon stolze 40 Jahre alt. Thomas Valkvae Olsen veränderte sich im Sommer zu den Bratislava Capitals.

Coach Jan Andre Aasland verfügt über sechs Legionäre im Team, jeweils paritätisch auf Schweden, Finnland und Kanada aufgegliedert. Der 36-jährige Goalie Nicklas Dahlberg beginnt schon seine zehnte Saison für die Norweger. Winger Jacob Legace gab vor zwei Jahren ein Gastspiel in Krefeld, Center David Morley gehört fast schon zu den Urgesteinen der Liga.

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