Der Berg ruft!
Von 18. bis 22. Juni 2025 kämpfen die besten Radfahrer:innen des Landes auf einer Strecke, die geschichtsträchtiger kaum sein könnte. Vom Start in Kematen führt die Route hinauf zur Axamer Lizum – dorthin, wo bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck einst die Alpin-Bewerbe der Damen ausgetragen wurden.
Steile Anstiege, kräftezehrende Kurven, das Ziel auf 1.580 Meter Seehöhe – das erwartet die besten Radfahrer:innen des Landes bei der diesjährigen Berg-Meisterschaft. Mittendrin: Marco Schrettl. Der Tiroler gilt als eines der heißesten Eisen im Kampf um den Titel bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien. Der 21-Jährige hat in den letzten Jahren Tritt für Tritt den Sprung in die nationale Spitze geschafft. Im Trikot des Tirol KTM Cycling Teams konzentriert sich der Heeressportler voll und ganz auf den Radsport – mit einem klaren Ziel vor Augen: Er will nach ganz oben, nicht nur bei der Berg-Meisterschaft.
Sein Weg auf zwei Rädern begann auf dem Mountainbike. Bei einem Junioren-Straßenrennen gelang ihm auf Anhieb die Qualifikation für die Europäischen Olympischen Jugendspiele in Baku. „Das war der Moment, in dem ich gemerkt habe, wie viel Emotion im internationalen Radsport steckt“, schwelgt der ÖRV-Youngster in Erinnerungen. Von da an ging es – wie sollte es anders sein – steil bergauf. 2021 holte er gleich zwei nationale Titel bei den Junioren: im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen.
Nach einer Saison beim britischen Nachwuchsteam Trinity Racing kehrte er 2023 nach Tirol zurück und schloss sich dem Tirol KTM Cycling Team an. 2024 folgte der nächste Schritt: Er wurde Österreichischer U23-Meister im Straßenrennen und feierte im März seinen ersten internationalen Sieg bei der Trofeo Città di San Vendemiano. Zuletzt gewann er den prestigeträchtigen Orlen Nations Grand Prix in Polen, ein Etappenrennen, welches in den letzten Jahren fast ausschließlich von zukünftigen Profis gewonnen wurde, darunter Kim Heiduk, Ilan van Willder oder Daan Hoole.
Bei den Sport Austria Finals will er nun den nächsten Titel einstreifen. Die Bergmeisterschaft gilt als wichtiges Kräftemessen auf nationaler Ebene – und findet praktisch vor seiner Haustür statt. „Wenn alles zusammenpasst, kann richtig was gehen. Das ist auch mein Anspruch.“
Erst die Pflicht, dann das Vergnügen
Die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien sind für den Tiroler aber mehr als nur ein Rennen. Sie sind eine Bühne, die den gesamten österreichischen Sport in den Fokus rückt. „Ich finde es richtig stark, dass der Sport in seiner ganzen Breite gezeigt wird. Viele Leute sehen dabei erstmals, wie intensiv und spannend auch jene Sportarten und Disziplinen sind, die nicht ständig im Fernsehen laufen.“
Für Schrettl auch ein Moment der Begegnungen: „Athlet:innen aus verschiedenen Sportarten, ein gemeinsamer Ort, ähnliche Geschichten – das verbindet. Man hat sofort Respekt voreinander – egal ob auf der Matte, im Becken oder am Rad.“ Und dennoch zählt für ihn nur, was auf der 14 Kilometer langen Strecke vom Backhaus Ruetz bis zur Axamer Lizum passiert: „Auf die anderen Sportarten freue ich mich erst, wenn ich im Ziel bin“, lacht er.
Ein Ziel, drei Titel
Bei den Österreichischen Meisterschaften im Bergfahren wird pro Altersklasse ein Rennen gefahren, gewertet wird aber dreifach: für die Staatsmeisterschaft, die Tiroler Landesmeisterschaften und die Road Cycling League Austria. Damit zählt das Rennen nicht nur zur nationalen Titelvergabe, sondern gleichzeitig auch zur höchsten heimischen Rennserie auf der Straße.
“Wir freuen uns sehr, dass wir mit einer prestigeträchtigen Titelvergabe im Programm der Sport Austria Finals in Innsbruck mit dabei sind. Innsbruck weckt, vor allem durch die Straßenweltmeisterschaften 2018 immer besondere Gefühle. Die Berg-Meisterschaften haben dort ein ideales Terrain und es werden sicher sehr spektakuläre Rennen“, erklärt Harald Mayer, Präsident von Cycling Austria.
Organisiert wird das Event vom Landesradsportverband Tirol unter der Leitung von Christian Kapferer, unterstützt von den Gemeinden Kematen und Axams sowie den Axamer Lizum Bergbahnen. Für Kapferer ist klar: „Radsport transportiert extrem viele Emotionen – und wer an der Strecke steht, spürt das. Diese Meisterschaft ist mehr als ein Rennen. Sie zeigt, wie stark Radsport in der Gesellschaft verankert ist.“
Dort, wo bei der Rad-Weltmeisterschaft 2018 und den Olympischen Spielen 1976 um Medaillen gekämpft wurde, wird nun um die Titel bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien gerungen. Ein Rennen mit Geschichte(n) – und eine Bühne, auf der neue geschrieben werden.