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Schnell. Stark. Flag Football!

Am Finaltag der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (18. bis 22. Juni) in Innsbruck und Umgebung ging es am Sonntag heiß her.

Schnell. Stark. Flag Football!

Der Schlusstag erstreckte sich über Tirol, vom Hechtsee bis zur Sportkegelbahn Hötting West wurden neue (Staats-)Meister:innen gekürt.

Open Water Schwimmen

In der spektakulären Natur-Arena am Hechtsee fiel am Sonntag die Open-Water-Entscheidung über die 5-km-Strecke. Der Sieg ging abermals an Olympia-Teilnehmer Paulo Strehlke Delgado, der tags zuvor auch die 10 km gewinnen konnte. "Der Hechtsee ist ein ganz besonderer Platz für mich: hier habe ich meinen ersten Freiwasser-Wettkampf überhaupt gefinisht und vor fünf Jahren mein erstes Rennen über 10 km gewonnen", so der in München lebende Mexikaner, der 2024 in Paris Zwölfter wurde und nun Los Angeles 2028 ins Visier nimmt. Der Meistertitel ging an Florian Schumich, der 8,91 Sekunden hinter Delgado als erster Österreicher im Ziel anschlug. "Ich habe es in der zweiten Runde probiert wegzukommen, aber die Verfolger sind im Sog drinnen geblieben", so der Burgenländer, der vor zwei Jahren bereits den Titel über 10 km holen konnte. Auf der letzten Geraden setzte er sich von Raphael Schwarz und Moritz Nigg entscheidend ab. "Es ist ein richtig gutes Gefühl, hier als Meister aus dem See zu steigen!" Bei den Damen war Lena Opatril eine Klasse für sich, die Tirolerin verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr. "Am Start war ich doch etwas nervös, weil ich als Favoritin den Titel daheim unbedingt holen wollte. Aber ich weiß auch, dass Open Water-Rennen immer ganz speziell sind und alles passieren kann." Nach der dritten Runde erhöhte Opatril das Tempo – die Vorentscheidung. "Jeder Meistertitel ist besonders, dieser hat jedenfalls den gleichen Stellenwert wie im Becken, auch wenn ich dort mehr daheim bin", so die 26-Jährige, die erschöpft und glücklich ihre Goldmedaille in Empfang nahm. "Ganz ehrlich: nach neun Staffeln am Tivoli und dem 5-km-Rennen bin ich froh, dass das Wochenende vorbei ist, wenngleich es rundum gelungen war."

Flag Football

Final-Thriller! Entscheidung in letzter Sekunde! Beste Werbung für Flag Football! Der finale Showdown der Flag Liga Ladies 2025 zwischen den Vienna Constables und den Domzale Tigers war wahrlich nichts für schwache Nerven. Die Sloweninnen erwischten den besseren Start in die Partie, gingen früh in Führung. Aber die Cons hielten im AFBÖ-Leistungszentrum am Tivoli dagegen, ließen die Tigers nicht davonziehen. "Wir wussten, dass es ein enges Match wird, aber wir hatten gehofft, dass wir nicht so lange im Rückstand sind", analysiert Katrin Mansbart das hochkarätige Duell der beiden Top-Teams. Erst kurz vor Schluss gingen die Wienerinnen in Führung, aber die Tigers drehten die Partie in der letzten Minute noch einmal um. "Wir wussten: Alles oder nichts, Titel oder die dritte Final-Niederlage in Folge. Das wollten wir unbedingt verhindern", setzten die Constables alles auf eine Karte. Und wurden für ihren Mut zum Risiko belohnt: mit dem allerletzten Drive gelang der Game-Winning-Touchdown. Die Spieluhr zeigte nur noch drei Sekunden, als Receiver Franziska Sottner den Ball in der gegnerischen Endzone catchte. "Unglaublich! Was für ein Ende für eine geniale Saison! Wir haben das ganze Jahr über so eine Energie reingesteckt, jetzt sind wir einfach nur glücklich, das Finale gewonnen zu haben", jubelte Mansbart ausgelassen mit ihren Teamkolleginnen, Omnibiotic-Dusche für den Coaching-Staff inklusive. Für Cheftrainer Robert Riedl war es "ein würdiges Finale zwischen den zwei besten Teams der Regular Season und für die Zuschauer:innen ein Match auf hohem Niveau." Der letzte Drive war das Ergebnis harter Arbeit: "Wir waren zwei Mal knapp out of bounds, aber dann haben wir im entscheidenden Moment ein perfektes Play gezeigt. Die Passroute, die Laufwege, da hat einfach alles gepasst." Platz drei ging an Amstetten Thunder, das sich 34:7 gegen die DeLaSalle Saints durchsetzte.

Rhythmische Gymnastik

Das enge Rennen an der Spitze der Staatsmeisterschaften 2025 der Rhythmischen Gymnastik setzte sich nach dem knapp entschiedenen Mehrkampf auch am Finaltag fort. Am Ende der Bewerbe im USI Innsbruck gab es in der Medaillen-Wertung ein "Unentschieden" zwischen den beiden 18-jährigen heurigen EM-Teilnehmerinnen Julia Neumann und Dina Mironskaya: Beide sammelten insgesamt je dreimal Gold und dreimal Silber. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und den vielen Medaillen. Dafür habe ich hart trainiert, aber erwartet habe ich so viele Goldmedaillen nicht", jubelte die Niederösterreicherin Neumann.

Die Wienerin Mironskaya zeigte sich ebenfalls glücklich: "Die Mädels waren sehr stark, ich freue mich sehr über meine Performance. Mehr hätte ich mir nicht erträumen können." Neumanns großes Ziel sind die Olympischen Spiele. "Eines Tages will ich das schaffen, ich trainiere täglich hart dafür. Los Angeles ist mein Traum", betonte die Schülerin in Innsbruck einmal mehr. "Davor habe ich jetzt erst einmal Ferien und Urlaub, worauf ich mich sehr freue. Dann starte ich wieder durch."

Sportkegeln

Das hochklassige Finale um die Staatsmeisterschafts-Krone beim Kegel-Einzel-Classic-Bewerb brachte eine Premieren-Siegerin: Lisa Vsetecka (BBSV Wien) gewann in einem spannenden Duell mit Monika Nguyen (SK FWT NeuNKirchen) mit 3:1 und kürte sich erstmalig zur Staatsmeisterin. "Die Freude ist riesig. Der erste Staatsmeistertitel ist schon etwas Schönes", strahlte die Oberösterreicherin, die sich über das gesamte Turnier als die Konstanteste erwies.

"Das ganze Wochenende war von den Leistungen her super. Ich konnte vier konstant starke Spiele spielen." Bei den Herren kam es im Finale zum Familien- und Klub-Duell zwischen Matthias Zatschkowitsch und Martin Rathmayer (beide KSK Union Orth). In diesem setzte sich Titelverteidiger Zatschkowitsch letztlich mit 3:1 durch und holte wie 2024 den Staatsmeistertitel. "Nach der gesamten Saison von mir ist das eine große Überraschung für mich. Ich habe nach der Team-WM meine Form wieder halbwegs in den Griff bekommen und hier bei den Staatsmeisterschaften vor allem im Halbfinale gut performt."

Inline Speedskating

Olympia-Hoffnung Alexander Farthofer vollendete am Sonntag eine für ihn persönlich "absolut perfekte" Staatsmeisterschaft. Der 20-jährige Lokalmatador siegte auch im abschließenden 10.000 Meter Eliminationsrennen souverän vor Bruno Perwein und Paul Wörle. Bei den Finals durfte er seine bereits vierte Goldmedaille bejubeln.

Bei den Damen überraschte Jeannine Rosner, Topfavoritin Anna Petutschnigg musste sich mit Bronze begnügen. "Es war ein überragendes Wochenende mit spannenden Rennen. Ich bin extrem happy über den Ausgang", bilanzierte Dominator Farthofer. Bei seinem Heimspiel in Wörgl stellte der 20-Jährige, dessen Hauptfokus dem Eisschnelllauf gilt, seine aktuell starke Form erneut unter Beweis.

Die Sommerwettkämpfe auf Rollen sieht er als "optimalen Trainingsnutzen" im Hinblick auf den kommenden Winter. Und dieser könnte in der noch jungen Laufbahn ein ganz entscheidender werden. Farthofer will sich in Mailand/Cortina seinen "absoluten Kindheitstraum" erfüllen. "Es würde mir alles bedeuten, bei Olympia dabei zu sein", erklärte der Tiroler.

Kickboxen

Die Olympiaworld Innsbruck blieb auch am letzten Tag der "Place to fight". Zum Abschluss ihrer Bewerbe zeigten die heimischen Kickboxer:innen noch einmal ordentlich Action und ein wahres Feuerwerk.

Erik Zimmermann war im Pointfight und Leichtkontakt bis 69 kg wieder eine Klasse für sich. Der Kärntner ließ seinen Gegnern kaum Luft zum Atmen und holte sich souverän die Titel in beiden Disziplinen. Eine starke Generalprobe für die World Games, die in sechs Wochen im chinesischen Chengdu über die Bühne gehen werden. "Es war wieder ein toller Wettkampf. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden, meine Titel freuen mich sehr und meine Kicks haben sehr gut funktioniert", sagte Zimmermann nach dem Leichtkontakt-Finale.

Und als wäre das nicht genug, wagte sich der mehrfache Weltcup-Sieger diesmal auch in neues Terrain: K1 – Vollkontakt, Ring, Schlagkraft. "Ich wollte immer schon in den Ring. Im Weltcup bleibe ich bei meinen Disziplinen, aber ich wollte das unbedingt im Rahmen der Staatsmeisterschaft ausprobieren. Ich hätte gerne länger gekämpft", erklärte der Kärntner, der seinen Gegner nach rund 80 Sekunden mit K.o. auf die Matte schickte.

Auch bei den Damen gab es starke Auftritte. Viktoria Hader (Leichtkontakt, +69 kg) lieferte ab wie geplant – und das im besten Sinne. Mit starker Technik, kluger Taktik und viel Ruhe dominierte sie ihre Gewichtsklasse. "Ich konnte mir in allen vier Bewerben, an denen ich teilgenommen habe, Gold holen. Es fühlt sich sehr gut an. Zufriedener könnte ich im Moment nicht sein", sagte Hader nach dem Finale.

Racketlon

Emanuel Schöpf hat zwei Tage nach der mit seiner Frau Irina errungenen Gold-Medaille im Mixed auch seinen Titel im Racketlon-Einzel ungeschlagen verteidigt. Der 27-jährige Vorarlberger vom Ost-Tiroler Klub Nußdorf-Debant besiegte den erstmals ins Finale vorgerückten Philipp Patzelt 7:21, 21:7, 21:12 und 13:9.

"Ich hätte mir aufgrund der kurzen Vorbereitungsphase nicht gedacht, dass es möglich ist. Aber ich habe meine Leistung gebracht und freue mich, dass ich meinen Titel verteidigt habe", sagte der alte und neue Champion, der auch mentale Stärke zeigte. "Im Racketlon ist jeder Punkt wichtig, man muss immer konzentriert sein. Außerdem habe ich gegen einen Tischtennisspieler gespielt und gewusst, dass ich mit großem Rückstand starten werde." Kontrahent Patzelt weinte der verpassten Chance auf seinen ersten Titel keine Träne hinterher.

"Ich bin sehr glücklich, es ins Finale geschafft zu haben. Ich habe meine gute Ausgangsposition genutzt und das Maximum herausgeholt", so der Vizemeister, der im Rahmen dieser Sport Austria Finals auch schon Bronze im Mixed (mit Clarissa Stadler) und Gold im Doppel (mit Leon Sam) gewann.

Taekwondo

Starke Poomsae-Auftritte bei Österreichs größtem Multi-Sportevent in der Innsbrucker Olympiaworld. In der Klasse bis 30 Jahre (LK1) setzte sich Anna Schneeberger im Damen-Bewerb gegen Nina Reinsperger durch. Für die 25-jährige Tirolerin ein besonderer Moment – in derselben Halle jubelte sie vor zwei Jahren über EM-Bronze.

"Zu Hause will man einfach gewinnen. Ich bin erleichtert – auf der Matte kann ich cool bleiben und abrufen, was ich im Training gelernt habe", so die Weltranglistenachte. Bronze ging an Sophie Dreiling und Carolina Würkner. Bei den Herren gewann Tobias Kasparek vor Andreas Brückl, Bronze holten Oliver Danek und Savo Kovacevic.

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