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Der ganz normale Finals-Wahnsinn! Mehr Sport geht nicht

Der ganz normale Finals-Wahnsinn! Mehr Sport geht nicht

Tausende Sport-Fans aus ganz Österreich stürmten am Super-Samstag die Wettkampfstätten der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (18. bis 22. Juni 2025) in Innsbruck und Tirol, um die besten Athlet:innen des Landes in Aktion zu erleben. Und sie bekamen jede Menge geboten, zum Beispiel eine packende Hundertstel-Entscheidung in der Rhythmischen Gymnastik, paralympischen Spitzensport, beim Darts-Auftakt gab es ein "Tennis-Ergebnis" und jede Menge Kampfsport - von Ringen über Taekwondo bis Kick- und Thaiboxen - in der Olympiaworld Innsbruck.

Rhytmische Gymnastik

Österreichs Mehrkampf-Staatsmeisterin 2025 der Rhythmischen Gymnastik heißt Julia Neumann. Die 18-jährige Korneuburgerin, im Vorjahr Zweite, holte sich in einem spannenden und knappen Spitzenkampf am Samstag im USI Innsbruck mit 95.650 Punkten ihren Titel aus 2023 zurück. Silber sicherte sich nur 25 Hundertstelpunkte dahinter die gleichaltrige Wienerin und Vorjahres-Dritte Dina Mironskaya. Bronze ging an ihre zuvor sogar leicht favorisierte Zwillingsschwester Arina Mironskaya, die aber vor den Augen von Sport Austria-Präsident Hans Niessl und ÖOC-Präsident Horst Nussbaumer patzte und mit 91.850 am Ende überraschend weit zurück lag.

Neumann: "Ich bin überwältigt von dem, was ich heute geschafft habe. Aber ich habe auch hart dafür trainiert und freue mich jetzt umso mehr über den Erfolg." De facto war Neumann sogar bereits das dritte Mal hintereinander die beste Österreicherin bei der Staatsmeisterschaft. Denn im Vorjahr hatte die vor dem Krieg geflüchtete Ukrainerin Serafyma Sytnikova gewonnen. Doch nach einer Reglementänderung musste Sytnikova dieses Mal außer Konkurrenz antreten – und hätte im Bewerb den dritten Rang erreicht.

Turnsport-Austria-Präsidentin Gabriela Jahn war mehr als zufrieden: "Das heute Gebotene war wirklich faszinierend. Man konnte die Energie und die Spannung in der Halle fast greifen."

Ringen 

Was für ein Tag für den österreichischen Ringsport! Zum ersten Mal wurde bei Österreichs größtem Multi-Sportevent in der Olympiaworld nicht im griechisch-römischen Stil, sondern im Freistil gerungen – und das vor vollen Tribünen und in beeindruckender Atmosphäre. Mit Simon Marchl (-86 kg) und Benjamin Greil (-97 kg) setzten sich am Ende zwei der großen Favoriten durch – souverän, konzentriert und mit dem Selbstverständnis von Athleten, die wissen, was sie tun.

"Ich glaube, das war heute richtig gute Werbung für den Ringsport – volle Ränge, starke Kämpfe und diese Begeisterung: Die spürt man selten so geballt. Die Jungen erinnern uns daran, warum wir das alles machen – aus Leidenschaft. Und ich bin dankbar, dass ich das heute als Athlet und Vorbild erleben durfte", erklärt Simon Marchl. Benjamin Greil ergänzt: "Ich bin zufrieden – mein Job war klar: fokussiert reingehen, Kämpfe gewinnen und das, was wir im Training aufgebaut haben, auf die Matte bringen. Das ist mir gut gelungen."

Para-Badminton

Bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften im Para-Badminton holte Johann Färrer gleich zwei Titel, obwohl er erst seit 2022 im Rollstuhl sitzt. Im Einzel setzte sich der Steirer im Finale der Offenen Klasse gegen Cedric Kapfenberger durch.

Und das, obwohl er erst kurz vor dem Bewerb grünes Licht erhielt: "Ich habe mit einer Gesäßverletzung zu kämpfen und musste zwischen den Matches im Wohnwagen am Bauch liegen, um das Gesäß zu schonen." Im Doppel triumphierten Färrer und Daniel Kontsch, die alle Begegnungen gewannen und sich so den Titel sicherten.

Speedskating

Triple und Double! Bei den Inline-Speedskating-Staatsmeisterschaften in Wörgl dominierten in Abwesenheit von Vanessa Herzog die Favorit:innen. Alexander Farthofer gewann alle drei Rennen (500 m, 1.000 m, 5.000 m Punkte) und holte das Titel-Triple – ein Ausrufezeichen vor der Olympia-Qualifikation für Mailand Cortina 2026.

Anna Petutschnigg sicherte sich das Double mit Siegen über 1.000 m Massenstart und 5.000 m Punkte, über 500 m wurde sie Zweite. "In Wörgl zu gewinnen ist besonders – auf dieser Bahn bin ich groß geworden. Die Titel sind die Belohnung für harte Arbeit", so die 23-Jährige. Am Sonntag folgen noch die 10.000 m Punktebewerbe.

Darts

Mit einem "Whitewash" im Finale sicherten sich die Wiener Hannes Schnier und Franko Giuliani den Staatsmeistertitel im Herren Doppel. Das Duo besiegte im Endspiel der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien Reinhard Schultz/Thomas Wischenbart ohne Legverlust mit 6:0. "Das war eine perfekte Leistung von uns im Finale. Wir sind sehr stolz, dass wir gemeinsam den Titel geholt haben", verlautbarte das Siegergespann.

Bei den Damen wurde das Finale zu einem echten Krimi. Am Ende setzten sich Sarah Nuster/Alica König gegen Claudia Rottmann/Tanja Messner in einem rein steirischen Duell hauchdünn mit 5:4 durch. "Das war ein Nervenkitzel bis zum Schluss. Ich bin heilfroh, dass wir das bessere Ende für uns hatten und uns nun Staatsmeisterinnen nennen dürfen", freute sich Nuster. Im Mixed-Doppel durften Tanja Messner und der Wahl-Tiroler Rowby-John Rodriguez den Titel bejubeln.

Inline-Hockey

"Wir werden nächstes Jahr zurückschlagen!" Das waren die Worte von Jan Lattner nach der Finalniederlage im Vorjahr. Gesagt, getan: Mit einer fulminanten Leistung im Endspiel besiegten die Crocodiles Innsbruck die Adler aus Kitzbühel mit 9:4 und krönten sich bei den Sport Austria Finals zum Staatsmeister im Inline Hockey. Die Bronzemedaille blieb ebenfalls in Tirols Landeshauptstadt und ging an die Warriors.

Bereits in der Gruppenphase untermauerten die Crocodiles mit drei Erfolgen ihre Favoritenrolle. Im Endspiel ließen sie sich durch einen frühen Rückstand nach zehn Sekunden nicht beirren, behielten die Ruhe und feierten in der zweiten Hälfte ein wahres Schützenfest. "Ich bin überglücklich, dass wir es diesmal geschafft haben. Riesenkompliment an die ganze Mannschaft. Wir sind eine große Familie, und das haben wir heute eindrucksvoll unter Beweis gestellt", verriet Lattner die Siegesformel.

Kick- und Thaiboxen

Am vorletzten Wettkampftag der Staatsmeisterschaften griffen in der Olympiaworld die besten Kickboxer:innen im Pointfighting ins Geschehen ein. Zwar wollte sich im Vorfeld niemand auf Favorit:innen festlegen, doch Szenekenner hatten klare Namen im Kopf. Einer davon: Erik Zimmermann, Sohn von Kickbox-Legende Gerald, der in der Kategorie bis 69 kg erneut dominierte und sich den nationalen Titel sicherte.

Ebenfalls erfolgreich war Marco Masser (-74 kg), der seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigte: "Der Wettkampf ist sehr gut verlaufen – reibungslose Abläufe, starke Kämpfe und ein hohes Niveau, auch wenn das Starterfeld kleiner war. Ich bin mit meiner Leistung und der meines Teams sehr zufrieden." Für Masser war es ein gelungener Abschluss einer erfolgreichen Saison mit vielen internationalen Medaillen: "Die Stimmung war großartig – mehrere Kampfsportarten unter einem Dach, viele ‚externe‘ Zuschauer:innen. Es war meine bisher beste Saison."

Open Water Schwimmen

Hundertstel-Krimi am Hechtsee! Die Open-Water-Bewerbe über 10 km bei den Sport Austria Finals am Hechtsee boten Spannung pur. Luca Karl holte wie im Vorjahr den Staatsmeistertitel, verpasste den Gesamtsieg gegen Olympia-Zwölften Paulo Strehlke Delgado um nur fünf Hundertstel. "So geil kann Open Water sein – das war die perfekte Generalprobe für EM und WM", so der Salzburger.

Bei den Damen sicherte sich die 17-jährige Emma Neuwirth ihren ersten Freiwasser-Titel – mit 23 Hundertstel Vorsprung auf Sophie Madler. "Ich bin sehr stolz! Letztes Jahr hat es knapp nicht gereicht, umso schöner ist dieser Sieg." Am Sonntag will sie auch über 5 km nachlegen.

Floorball

Rund 200 Spiele, regionale Vorrunden, schnelle Abschlüsse – das Finale der österreichischen Kleinfeld-Liga im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien hatte alles, was Floorball ausmacht: Tempo, Teamgeist und echte Emotionen. "Schneller als Großfeld, mehr Aktionen, kurze Spielzeit – da kannst du als kleiner Verein die Großen ärgern", sagt Gerold Rachlinger, Generalsekretär des Österreichischen Floorball Verbandes.

Und genau das passierte: Ein bunter Mix aus jungen Talenten und erfahrenen Spieler:innen sorgte für packende Duelle. Am Ende gab es einen verdienten Sieger: Im Finale setzte sich der VSV Unihockey mit 2:1 gegen den UHC Alligator Rum durch. Platz drei ging an die Hot Shots Innsbruck. "Mein Highlight war die Siegerehrung. Da hat man gesehen, wie sehr Floorball verbindet. Auf dem Feld wird gekämpft, danach hält man zusammen", so Rachlinger.

Zum krönenden Abschluss wurde noch ein Allstar-Team gewählt: Torhüter Maximilian Lechner (Hot Shots Innsbruck), Marco Comploj (UHC Alligator Rum), Thomas Seebacher (VSV Unihockey) – mit 105 Scorerpunkten während der ganzen Saison – und Jakob Steinwender (FBV Klagenfurt) machten das Rennen.

Sportkegeln

Bei den Kegeln-Staatsmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse stehen die Halbfinal-Paarungen fest. Titelverteidiger Matthias Zatschkowitsch gibt sich im Einzel Classic-Bewerb im Rahmen der Sport Austria Finals powered Österreichische Lotterien keine Blöße und gewinnt im Viertelfinale gegen Markus Vsetecka klar mit 611:556. Der Vize-Europameister von 2025 trifft nun im Halbfinale auf Quali-Sieger Philipp Vsetecka.

In der zweiten Halbfinal-Paarung kämpfen Martin Rathmayer und Markus Baumgartner um den Finaleinzug. Bei den Damen kommt es im Viertelfinale zur Neuauflage des Vorjahres-Finales. Dieses Mal kann Monika Nguyen allerdings den Spieß umdrehen und Sophie Windhofer in die Knie zwingen. Die Titelverteidigerin und Quali-Siegerin verliert mit 530:563. Nguyen trifft im Halbfinale auf Jessica Gutscher. Das zweite Halbfinale bestreiten Lisa Vsetecka und Ramona Lienbacher. Alle Spiele finden am Sonntag ab 9:30 Uhr in der Silberstadtarena, Hötting West statt.

Discgolf

Bei den Österreichischen Doppel-Meisterschaften am Disc-Golf-Parcours in Seefeld liegen Stefan und Leon Sonnleitner nach zwei von drei Runden auf Titel-Kurs. Das Vater-Sohn-Gespann aus der Steiermark benötigte für die zweimal 18 Loch am Samstag insgesamt 112 Würfe und blieb 20 unter Par. "Die erste Runde haben wir nicht ganz so gut gespielt, wie erhofft. Dafür war die zweite sehr stabil", analysierte Leon Sonnberger. Nur drei Schläge hinter den Titelverteidigern lauern die Tiroler Florian Lingenhel/Jakob Ettlinger (-17) auf ihre Chance.

Im ebenfalls ausgetragenen Mixed-Bewerb dürfen Laura Posch und Lucian Dutzi schon einmal den Sekt einkühlen. Das steirisch-niederösterreichische Doppel schloss elf unter Par ab – und damit mit 13 Würfen Vorsprung auf Katrin Ellmaier/Markus Hobisch (+2). Julia Hauch/Dominik Reutterer (+4) und Lilia Lamberger/Elias Marginter (+6) kämpfen dahinter ebenfalls noch um eine Medaille. "Ein super Tag! Das Wetter war traumhaft, der Kurs ist in einem Top-Zustand und die Stimmung auf den Runden dementsprechend fantastisch", schwärmte Posch.

Para-Tischtennis

Hochspannung beim Finale der Österreichischen Meisterschaft im Para-Tischtennis. Im Mannschaftsbewerb im Rollstuhl-Tischtennis setzte sich Kärnten (Henrik Andersson, Oliver Teuffenbach) in einem packenden Finale gegen Tirol 1 (Gottfried Gratz, Helmut Reiter) durch. Nach 1:1 in den Einzeln sorgte ein dramatisches Doppel, in dem die Kärntner zwei Matchbälle abwehren konnten, für die Vorentscheidung.

Andersson holte schließlich im nächsten Einzel den entscheidenden Punkt. "Ausschlaggebend war mit Sicherheit das Doppel, als wir zwei Matchbälle abgewehrt und das Comeback geschafft haben. Danach waren wir sehr zuversichtlich", jubelte Teuffenbach. Andersson ergänzte: "Es ist richtig geil! In der Halle war es den ganzen Tag sehr warm, wir haben viele Matches gespielt und waren ausgelaugt. Sehr cool, dass wir bei den Sport Austria Finals dabei sein können und den Titel geholt haben."

Taekwando

Keine Überraschung im Kyorugi bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien: Lokalmatadorin Melanie Kindl sicherte sich in der Gewichtsklasse –57 kg ihren neunten Staatsmeistertitel – per Knockout. Ein Tritt auf die Nase von Misela Zelenovic beendete das Finale in Runde eins. Beide Athletinnen mussten ärztlich versorgt werden, eine Diagnose steht noch aus.

Der Sieg "daheim" war für Kindl besonders emotional: "Meinen neunten Staatsmeistertitel zuhause zu gewinnen, ist wunderschön. Die Halle war voll, Freunde und Familie waren da – mit Ausnahme vom Cut am Zeh hätte es kaum besser laufen können", so die alte und neue Staatsmeisterin.

Fiby Genevieve (–49 kg), Nicole Heigenhauser (–67 kg) und Eva Schwentner (+67 kg) holten die übrigen Titel bei den Damen. Bei den Herren triumphierten Michael Neubauer (–58 kg), Felix Zehetner (–68 kg), Maximilian Maurischer (–80 kg) und Isa Saidi Sayed (+80 kg).

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