Paolini hatte bei den Australian Open vergangenen Jänner mit dem Achtelfinaleinzug angedeutet, dass sie bereit ist für einen Höhenflug. Kurz darauf holte sie in Dubai ihren ersten großen Titel. Nun ist sie erste italienische Wimbledonfinalistin und erste Vertreterin ihres Landes, die es in einem Jahr auf Hartplatz, Sand und Rasen in ein Endspiel geschafft hat.
Krejcikova konnte schon einmal überraschen
Und ihre Gegnerin? Barbora Krejcikova ist freilich kein unbeschriebenes Blatt. Die French-Open-Siegerin 2021 war vor drei Jahren ebenfalls überraschend bis zum Titel in Roland Garros gestürmt. Nun steht die ebenfalls 28-jährige Ex-Weltranglisten-Zweite mit ihrem Halbfinal-Sieg über die Wimbledonsiegerin 2022, Jelena Rybakina, auch an der Church Road im Endspiel.
Für Krejcikova ist der ikonische Center Court in London in einem Finale aber kein Neuland, denn im Doppel hat sie 2018 und 2022 hier schon Titel geholt. Nun könnte sie ein Jahr nach Marketa Vondrousova wieder für einen tschechischen Einzel-Titel auf dem "heiligen Rasen" sorgen.
Krejcikova baut sich nach drei Grand-Slam-Titeln im Mixed und sieben im Doppel ihren Ruf als starke Einzelspielerin wieder auf. Die begeisterte Lego-Spielerin ("Ich hab das Milchstraßen-Set vor ein paar Wochen gebaut") hat die Rückkehr in die Top 20 sicher, bei einem Titelgewinn ist sie wieder Top Ten.
Allein zu hören, dass sie Wimbledonfinalistin ist, ließ Krejcikova breit grinsen. "Ich fühle mich großartig und super-stolz." Ihre bisher von Verletzungen und Erkrankungen geprägte Saison hätte sie von der "Venus Rosewater Dish", der Trophäe in Wimbledon, die 2,7 Mio. Pfund (3,19 Mio. Euro) wert ist, nicht träumen lassen.
Das bisher einzige Duell der beiden gab es vor sechs Jahren in der ersten Qualifikationsrunde der Australian Open. Damals machte Paolini nur drei Games.