Nach seinem Abgang bei der Pressekonferenz ließ Zverev die TV-Kameras wortlos stehen, verschwand rasant von der Anlage. Eine Erkenntnis begleitete ihn auf dem Weg zurück nach Manhattan: Die Zeit für die Jagd nach einem Titel bei den vier größten Turnieren läuft langsam davon.
In den vergangenen 25 Jahren holten bei den Männern nur der Schweizer Stan Wawrinka und der Kroate Goran Ivanisevic ihren ersten Grand-Slam-Titel in einem höheren Alter als Zverev aktuell ist. Thiem war vor vier Jahren gerade erst 27 Jahre geworden, als er triumphierte.
Im Fünfsatz-Thriller gegen Thiem fehlte Zverev noch die Erfahrung von heute, 2022 wurde er bei den French Open von einem Knöchelbruch gestoppt, dann stand ihm auch mal die Klasse von Alcaraz und Co. im Weg. Diesmal war Zverev aber Favorit, und wäre es auch im Halbfinale gewesen. Alcaraz und Novak Djokovic hatten sich schon davor aus dem Turnier verabschiedet.
Mit "null Komma null" Gefühl im Schläger
"So sauer war ich lange nicht mehr. Ich habe kein Gefühl im Schläger gehabt, null Komma null. Es war unglaublich. Ich weiß nicht, ob ich jemals in meiner Karriere so ein Gefühl bei meiner Rückhand gehabt habe."
In der Weltrangliste wird sich Zverev am Montag an Alcaraz und Djokovic vorbeischieben. Sollte Daniil Medvedev das Turnier nicht gewinnen, wird der Russe neuer Ranking-Zweiter, sonst Zverev.
Für den Saisonabschluss bei den ATP Finals hat sich der Deutsche als Spieler mit den meisten 2024 gewonnenen Matches qualifiziert. Einzig der Grand-Slam-Titel fehlt.
 
     
                 
                                    
                                 
                                    
                                 
                                    
                                 
 
 
 
 
 
