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Medvedev zerstört Grand-Slam-Traum von Djokovic

Der Russe lässt bei den US Open den Grand-Slam-Traum des Superstars zerplatzen.

Medvedev zerstört Grand-Slam-Traum von Djokovic Foto: © getty

Der Traum vom Grand Slam hat sich für Novak Djokovic nicht erfüllt!

Der serbische Superstar muss sich am Sonntag im Endspiel der US Open dem Russen Daniil Medvedev mit 4:6, 4:6, 4:6 geschlagen und verpasst damit seinen vierten Grand-Slam-Titel in diesem Jahr. Djokovic gewann heuer schon die Major-Turniere in Melbourne, Paris und Wimbledon und hätte als erster Spieler seit Rod Laver 1969 alle vier Grand Slams in einem Jahr gewinnen können.

Zudem verpasst der 34-jährige Djokovic seinen 21. Major-Titel, durch den er die alleinige Führung in der ewigen Bestenliste vor Roger Federer und Rafael Nadal (jeweils 20) übernehmen hätte können.

Dafür darf sich Medvedev über seinen ersten Premieren-Titel freuen. Der 25-jährige Russe bestritt in New York nach den US Open 2019 (Fünf-Satz-Niederlage gegen Nadal) und den Australian Open 2021 (Drei-Satz-Niederlage gegen Djokovic) das dritte Major-Finale seiner Karriere. Im vergangenen Jahr gewann der gebürtige Moskauer das Endspiel bei den ATP Finals gegen Dominic Thiem.

Im Head-to-Head gegen Djokovic verkürzt Medvedev auf 4:5. Medvedev ist erst der dritte Russe nach Yevgeniy Kafelnikov und Marat Safin, der über einen Major-Titel jubeln durfte und gab auf dem Weg dorthin nur einen einzigen Satz ab.

Djokovic verabsäumt es, nach Donald Budge (1938) und Rod Laver (1962 und 1969) den männlichen "Grand Slam", also alle vier großen Turniere in einem Jahr zu gewinnen, einzufahren.

Frühes Break für Medvedev

Medvedev bringt die Partie mit einem frühen Break gleich einmal in seine Richtung und gibt diesen Vorteil mit einer sehr starken Aufschlagleistung nicht mehr her.

Im zweiten Durchgang ist entscheidend, dass der Ranglistenzweite seinem Gegner zum 3:2 den Aufschlag abnimmt. Beim dritten Satzball von Medvedev leistet sich Djokovic einen sehr leichten Fehler. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wirkt der Favorit sichtlich angeschlagen.

Nur kurzes Zittern im Finish

Nach Breaks zum 1:0 und 3:0 schien alles klar zu sein. Bei Medvedev zittern bei 5:2-Führung allerdings noch einmal die Nerven, so vergibt er einen Matchball und verliert mit insgesamt drei Doppelfehlern auch das Game.

Die zweite Chance lässt er sich dann aber nicht mehr entgehen und serviert nach einem weiteren Doppelfehler beim zweiten Matchball zum 6:4 aus.

"Ich kann Daniil nur gratulieren. Er hat ein unglaubliches Turnier gespielt und heute ein unglaubliches Match abeliefert. Wenn einer diesen Titel verdient hat, dann er", zeigt sich Djokovic bei der Siegerehrung als fairer Verlierer. "Ich bin mir sicher, dass er noch viele Grand-Slam-Turniere gewinnen wird."

Der Serbe durfte sich während der Partie wie schon in den vergangenen Tagen über ungewohnte Unterstützung von den Rängen freuen. In den vergangenen Jahren war das Verhältnis zwischen ihm und dem New Yorker Publikum schwierig.

"Ich habe mir im Vorfeld schon beide Varianten ausgemalt, was ich heute sagen werde. Ich habe heute zwar nicht das Match gewonnen, aber trotzdem ist mein Herz voller Freude, weil ihr mich unterstützt hat. Das habe ich in New York noch nie gefühlt. Ich kann mich nur für eure Unterstützung bedanken", sagte Djokovic, der danach mit "Djokovic"-Sprechchören seine Trophäe entgegenimmt.

Entschuldigungen von Medvedev

"Ich muss mich gleich einmal entschuldigen, dass ich Novak hier diesen großen Wurf zerstört habe. Dafür muss ich aber sagen - und das sage ich zum allerersten Mal in der Öffentlichkeit, dass du, Novak, der größte Tennis-Spieler der Geschichte bist."

Danach entschuldigte sich Medvedev auch noch bei seiner Ehefrau, dass er ausgerechnet am Jahrestag das Finale in Flushing Meadows spielen musste. "Ich habe nur daran gedacht, dass ich, wenn ich verlieren sollte, keine Zeit mehr für ein Geschenk haben werde. So kann ich ihr meinen Sieg schenken", grinst der Russe.

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