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Thiem verliert Madrid-Finale gegen Zverev

Dominic Thiem muss weiter auf den ersten "1000er" seiner Karriere warten.

Thiem verliert Madrid-Finale gegen Zverev Foto: © getty

Dominic Thiem muss weiter auf den ersten ATP-1000-Titel seiner Karriere warten. Der 24-jährige Niederösterreicher muss sich am Sonntag im Endspiel dem Deutschen Alexander Zverev mit 4:6, 4:6 geschlagen geben.

Für den 21-jährigen Zverev ist es nach Rom 2017 und Miami 2018 der bereits dritte Turniersieg in dieser Kategorie. Im Head-to-Head gegen Thiem verkürzt er damit auf 2:4.

Thiem musste sich im Vorjahr ebenfalls im Endspiel Rafael Nadal geschlagen. Den spanischen Superstar eliminierte er heuer im Viertelfinale.



In der Weltrangliste wird Thiem am Montag aber trotzdem einen Platz verlieren und auf Position acht zurückfallen, da er von Madrid-Halbfinalist Kevin Anderson überholt wird.

In der kommenden Woche bestreitet Österreichs Nummer eins das ATP-1000-Turnier in Rom, wo er im Vorjahr im Halbfinale gegen Novak Djokovic verlor.

Zverev serviert extrem stark

Der 21-jährige Zverev war vor allem beim Service unantastbar für Thiem, der auch von seinen Grundschlägen her nicht an die Form der Vorrunden anschließen konnte.

Der zweifache French-Open-Halbfinalist wird damit, trotz des neuerlichen Endspiels, eine Position verlieren und im Ranking auf Platz 8 zurückfallen. Er durfte sich mit 600 ATP-Punkten sowie einem Preisgeld von 583.725 Euro brutto trösten.

Thiem blieb nur das neidlose Anerkennen der Stärke seines Freundes. "Gratuliere Sascha. Du hast ein tolles Turnier gespielt, hast keine Satz und kein Service abgegeben. Du hast es wirklich verdient", sagte Thiem in Richtung seines Bezwingers und dankte auch dem scheidenden, seit kurzem 80-jährigen Turnierdirektor Manolo Santana für seine Arbeit. Zu seiner Niederlage: "Es ist immer schwer, wenn man ein Finale verliert, aber ich habe hier zwei Finali in Folge erreicht. Ich fühle mich in Madrid wirklich wohl."

Zverev von sich selbst überrascht

Zverev war beeindruckt von seiner Performance. "Das war auf jeden Fall eine meiner besten Wochen. Ich freue mich riesig, dass ich mein drittes Masters gewinnen konnte." Und er dachte auch an Thiem: "Es war auch ein unglaubliches Turnier für Dominic. Er hat gegen Rafa in Spanien gewonnen, ich freue mich für ihn." Und direkt an den Lichtenwörther gewandt: "Ich bin sicher, dass du in naher Zukunft mehrere dieser Events gewinnen wirst."

Das Finale hatte schon gar nicht nach dem Geschmack Thiems begonnen: Nach zwei Vorhandfehlern und einem Doppelfehler gab der Niederösterreicher gleich im ersten Game beim ersten und einzigen Breakball Zverevs seinen Aufschlag ab. Zverev agierte hingegen von Beginn an abgebrüht und war in seinen Aufschlagsspielen für Thiem unantastbar, nur drei Punkte in den ersten vier Servicegames Zverevs zeugen davon.

Thiem konnte dem Deutschen sein Spiel überhaupt nicht aufzwingen, zu viele Vorhandfehler bzw. die sehr starke Aufschlagleistung des Gegners waren ein Grund dafür.

Thiem steigerte sich bei 3:5 etwas, brachte sein Service zu Null durch und hatte plötzlich bei Aufschlag Zverev ein 0:30. Doch der Deutsche rettete sich mit starken ersten Aufschlagen und beim zweiten Satzball, zweiter Aufschlag verhalf ihm Thiem mit einem weiteren unerzwungenen Vorhandfehler zur 1:0-Satzführung nach 36 Minuten.

Satz zwei ähnlich wie Satz eins

Satz zwei begann als Spiegelbild des ersten: Zverev bekam gleich im ersten Spiel einen Breakball, den er zum 1:0 nutzte. Beinahe wäre Thiem bei 15:40 im dritten Spiel schon mit Doppelbreak in Rückstand geraten, schaffte dann aber noch das 1:2.

In der Folge war aber ein mit viel Selbstvertrauen ausgestatteter Zverev weiterhin bei seinem Aufschlag nicht zu knacken, Thiem fand im gesamten Spiel keinen Breakball vor. Zverev servierte sicher zu seinem bereits dritten Masters-1000-Titel nach Rom und Montreal (beide 2017) aus.

In dieser Form zählt München-Sieger Zverev, der in Madrid ohne Satzverlust zum insgesamt bereits achten Titel kam, auch für Roland Garros zum engsten Favoritenkreis. Zunächst wird er aber erstmals als Titelverteidiger eines 1000er-Events nach Rom reisen.

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