Medvedev ist sich sicher, dass Sinner auch dank seines Anwälteteams den Vergleich sichern konnte, ein Luxus, den die meisten Spieler auf der Tour nicht haben würden. "Es wäre ein schlechtes Zeichen, wenn er der Einzige wäre, der das tun kann."
Kyrgios hatte zuvor von einem "traurigen Tag für das Tennis gesprochen" und der von Novak Djokovic gegründete Verband der Tennis-Profis (PTPA) kommentierte, die "Voreingenommenheit sei inakzeptabel", nachdem viele andere Spieler längere Sperren erhalten hatten.
Auch Henman schmeckt "sauren Beigeschmack"
Der als "Gentleman-Tim" in Erinnerung gebliebene Ex-Weltranglisten-Erste Tim Henman (GBR) meinte, die Entscheidung hinterlasse einen "sauren Beigeschmack für den Sport". "Ich glaube überhaupt nicht, dass er (Sinner) versucht hat zu betrügen. Doch wenn ich das Statement (der WADA, Anm.) lese, scheint es mir ein bisschen zu angenehm und es sieht fast so aus wie ein Verhandlungsergebnis."
Sinner bis 4. Mai gesperrt
Sinner war im März 2024 zweimal positiv auf das anabole Steroid Clostebol getestet worden. Die WADA hatte im September Berufung gegen einen danach erfolgten Freispruch durch die International Tennis Integrity Agency (ITIA) eingelegt. Im April wäre es vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) zur Verhandlung gekommen.
Die WADA nahm die Erklärung des Spielers für den Grund des Vergehens an, und glaubt dem Südtiroler, dass er nicht wissentlich gedopt habe. Die WADA hat keine Streichung bisheriger Resultate gefordert. Die nun nur dreimonatige Sperre gilt rückwirkend ab 9. Februar bis zum 4. Mai. Er darf ab 13. April wieder offiziell trainieren. Die Berufung beim CAS hat die WADA zurückgezogen.