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Kitzbüheler Tennis-Party stimmt zuversichtlich

Österreichs Tennis lebt. Für die Zukunft schaut es alles andere als schlecht aus.

Kitzbüheler Tennis-Party stimmt zuversichtlich Foto: © GEPA

Die Kitzbüheler Tennis-Woche bei den Generali Open nähert sich ihrem Ende.

Die erfreuliche Bilanz: Der weiße Sport erfreut sich auch nach dem Rücktritt von Superstar Dominic Thiem einer hohen Popularität.

Schon lange vor Turnierbeginn war das 5.400 Zuschauer fassende Center-Court-Stadion für Freitag und Samstag ausverkauft.

Und auch in den Tagen davor strömten trotz unbeständiger Wetterbedingungen tausende Fans in die Gamsstadt, um eine große Tennis-Party zu feiern.

Gute Aussichten für 2026 und 2027

Dabei waren die ganz großen Namen der ATP-Tour nicht einmal zu Gast, da sich viele Asse schon in Übersee für die nordamerikanischen Hartplatz-Turniere in Schwung bringen.

Womit die heimischen Zuschauer bewiesen, dass sie Tennis-Feinschmecker abseits des Mainstreams sind. Denn auch Alexander Bublik, Yannick Hanfmann, Arthur Rinderknech oder Jan-Lennard Struff sorgten für spektakuläre Ballwechsel und spannende Matches.

Die gute Nachricht: In den kommenden beiden Jahren sollten mehr Stars mit von der Partie sein, da im ATP-Kalender eine zusätzliche Woche Pause zwischen Kitzbühel und dem 1000er-Turnier in Kanada liegt.

Ordentliche Vorstellungen der Österreicher

Was allerdings auch bedeutet, dass es für die ÖTV-Asse in Zukunft nicht einfacher wird, noch tiefer im Raster nach vorne zu kommen.
Von vier Österreichern schaffte es nur Filip Misolic, einen Sieg im Einzel-Hauptbewerb zu feiern. Um das heimische Tennis muss man sich angesichts der gezeigten Leistungen (Star-Coach Günter Bresnik sieht Österreichs Tennis gut aufgestellt>>>) aber keine Sorgen machen.

Misolic bestätigte auch in Kitzbühel seinen Aufwärtstrend der vergangenen Monate. Den argentinischen Sandplatz-Spezialisten Tomas Martin Etcheverry muss man erst einmal in die Knie zwingen. Im Live Race liegt der Steirer auf Platz 64, eine durchaus bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, dass Misolic zu Jahresbeginn noch außerhalb der Top 300 lag.

Schwärzler unter Hipfl im Aufschwung

Auch die Vorstellung von Joel Schwärzler gibt Anlass zur Hoffnung. Seit der Trennung von seinem spanischen Coach Juan Ozon-Llacer geht es merklich bergauf. In der ersten Kitz-Runde brachte der 19 Jahre junge Vorarlberger den an acht gesetzten Marton Fucsovics einer Niederlage.

Die Zusammenarbeit mit Markus Hipfl scheint Schwärzler gutzutun. Mit dem Schweizer Jerome Kym brachte der Oberösterreicher bereits einen jungen Spieler nahe die Top 100.

Im Doppelpack mit Schwärzler könnte sich das Duo in Zukunft gegenseitig nach vorne pushen. Mit dem ebenfalls erst 19-jährigen Nico Hipfl, der Neffe vom ehemalige Weltranglisten-63. Markus, befindet sich ein weiterer aussichtsreicher Kandidat im Hipfl-Team.

Neumayer tastet sich langsam heran

Im Vergleich zu Schwärzler, dessen Entwicklungsaktie eher volatil verläuft, schleicht sich auch Lukas Neumayer langsam, aber stetig an die Top 100 heran.

Der Bresnik-Schützling hat sein Team erweitert und setzt mit Gerald Melzer als Touring-Coach auf einen erfahrenen Mann. Als Nummer 162 der Welt kratzt der 22-jährige Salzburger an den Top 150. Es würde mich überraschen, wenn es der für seinen großen Trainingseifer bekannte Radstädter mittelfristig nicht auch auf einen zweistelligen Weltranglistenplatz schaffen sollte.

Im Race ist Sebastian Ofner bereits wieder zweistellig (99), dementsprechend wird der 29-jährige Steirer ebenfalls bald noch deutlich im ATP-Ranking nach vorne stürmen. Über die leidgeplagten Fersen wollte "Ofi" schon in Kitzbühel nicht mehr mit mir sprechen. "Alles gut". Dementsprechend gehe ich hier auch gar nicht mehr weiter darauf ein.

Starke Leistungen im Doppel

Hervorstreichen sollte man dafür die starken Vorstellungen der Österreicher im Doppel.

Das Wild-Card-Duo Schwärzler/Oberleitner schaffte es sensationell ins Kitzbühel-Endspiel. Die frischgebackenen Gstaad-Turniersieger Lucas Miedler und Francisco Cabral scheiterten erst im Halbfinale.

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Der Niederösterreicher verpasste dank der letztwöchigen Erfolge sogar nur ganz knapp sein Career High (bislang 33).

In Übersee lief es für Alex Erler mit Partner Alex Galloway aus der Qualifikation heraus bis zum Viertelfinal-Einzug übrigens auch nicht so schlecht.

Internationale Tennis-Events in Österreich

Wer noch Lust auf internationale Tennis-Turniere hat, muss übrigens nicht auf die Erste Bank Open im Oktober warten. So steigt gleich nach Kitzbühel in Wels ein M15-Turnier, wo unter anderem Nico Hipfl am Start sein wird. Gleich hochdotierte Events gibt es im August auch in Mistelbach (18. bis 24. August) und Wien (25. bis 31. August).

Bei den Frauen gibt es in den kommenden Wochen gleich zwei W75-Turniere in Amstetten (4. bis 10. August) und in Wien (1. bis 7. September, La Ville). Der eine oder andere Star der Zukunft wird dort mit Sicherheit zu sehen sein.

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