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Die Hass-Kommentare gehen uns alle etwas an!

Der ÖTV hat das richtige Zeichen gesetzt. In dieser Tonart kann es nicht mehr weitergehen.

Die Hass-Kommentare gehen uns alle etwas an! Foto: © GEPA

Es ist leider kein neues Thema, mit dem wir uns in diesen Tagen wieder einmal beschäftigen müssen. Hass-Kommentare auf den Sozialen Medien ziehen sich schon seit vielen Jahren durch die internationale und heimische Medienlandschaft.

Ob Weltpolitik, Gesellschaft oder Sport – in allen Themengebieten sorgen Trolle mit ihren verbalen Angriffen bei ihren Mitmenschen für Wut, Trauer und auch eine negative Grundstimmung.

Von diesem Phänomen ist im Sportbereich speziell das Tennis besonders hart betroffen.

Schon vor sieben Jahren gab Jürgen Melzer bei LAOLA1 einen kleinen Einblick, mit welchen Angriffen sich ein Spieler auf der ATP-Tour tagtäglich herumschlagen muss.

Im Vorjahr brachte Tamira Paszek eine erhaltene Morddrohung an die Öffentlichkeit und sorgte für schockierte Gesichter.

Da die Attacke auf die Vorarlbergerin kurz vor dem Davis-Cup-Länderkampf gegen Portugal stattfand, wurde über das Hass-Kommentar-Thema vor Ort in Schwechat von Spielern, Coaches, Funktionären und Journalisten heiß diskutiert.

Schon damals wurde vom Verband versprochen, dass man sich in dieser Richtung engagieren wolle. Bereits im November wurde eine von ÖTV-Hauptsponsor "win2day" finanzierte Taskforce gegen Hass und Gewalt im Netz gestartet.

ÖTV startete Taskforce gegen Hass-Kommentare

Dort sollen die Athleten Zugang zu Workshops bekommen, bei denen sie lernen, wie man sich man sich bei derartigen Hass-Attacken verhalten sollte und welche Möglichkeiten man hat, um rechtlich dagegen vorzugehen. Auch psychosozialer Support ist im Bedarfsfall möglich.

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Beinahe ebenso wichtig ist aber wohl das am Dienstag veröffentlichte Posting des österreichischen Tennis-Verbands, bei dem sich der ÖTV in aller Öffentlichkeit und mit klaren Ansagen hinter Dominic Thiem stellte.

Der ehemalige Weltranglisten-Dritte und US-Open-Gewinner von 2020 steht seit seinem Comeback nach seiner einjährigen Verletzungspause vor zwei Jahren auf den Sozialen Medien beinahe unter Dauerbeschuss.

Wie das Amen im Gebet hagelt es im Internet nach Thiem-Niederlagen reihenweise hämische und beleidigende Kommentare von Menschen, die ihren Frust und Ärger über verlorene Wetten oder Pleiten ihrer ehemaligen "Lieblinge" abbauen.

Der Verband stellt sich damit klar hinter Thiem und seine Spielerkollegen und verurteilt diese Attacken auf das Schärfste.

"Wir sind sehr stolz auf Dominic Thiem, wie er sein Land nach außen präsentiert und auf seine Erfolge – und das sollte eigentlich auch jeder heimische Tennis-Fan sein", schreibt der ÖTV in seinem Posting und macht damit einen Schritt, den wir alle wohl öfters machen sollten.

Unser alle Engagement ist gefragt

Denn wahrscheinlich sind auch wir bei LAOLA1 und in anderen Medien zu selten und nicht energisch genug aufgetreten, wenn es darum ging, die Unmenschlichkeit, die Abartigkeit und die Sinnlosigkeit von derartigen Hass-Kommentaren zu verurteilen.

Nur wenn wir alle regelmäßig in aller Öffentlichkeit dagegen auftreten und es verbal bzw. schriftlich laufend an den Pranger darstellen, wird vielleicht auch beim letzten Schandmaul die Erkenntnis durchsickern, dass es auch im Internet nicht cool und in Ordnung ist, mit Schimpftiraden andere Menschen runterzumachen. Ganz egal, ob jemand die Nummer 1, 3, 92 der Welt oder die Nummer 3.467 von Österreich ist.

Deshalb auch hier der klare Aufruf: Denk nach, bevor du postest! Und teile diesen Ratschlag auch mit anderen.

Wir alle haben es in der Hand, an der aktuellen Situation etwas zu ändern. Auch wir bei LAOLA1 geloben Besserung, entstehende Schimpf-Tiraden noch früher zu beenden und im Keim zu ersticken.

Keine Frage: Nicht immer ist uns das bisher gelungen. Auch wir können noch besser werden. So wie wir alle.

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