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Gall und Pogacar im Hauptfeld bei belgischem Doppelsieg

Die 15. Etappe der Tour de France endet mit einem belgischen Premierensieg. Österreicher Gall bleibt siebter der Gesamtwertung, Pogacar behält gelbes Trikot.

Gall und Pogacar im Hauptfeld bei belgischem Doppelsieg Foto: © GEPA

Tim Wellens hat erstmals eine Etappe bei der Tour de France gewonnen.

Der 34-Jährige entschied am Sonntag das 169,3 Kilometer lange Teilstück von Muret nach Carcassonne für sich und führte vor Victor Campenaerts (+1:28 Minuten) einen belgischen Doppelsieg an. Dritter wurde der Franzose Julian Alaphilippe (+1:36).

Der Gesamtführende und Titelverteidiger Tadej Pogacar kam wie Verfolger Jonas Vingegaard und auch Österreichs Aushängeschild Felix Gall mit dem Hauptfeld ins Ziel.

Gall Tages-64., aber weiter Gesamt-Siebenter

Pogacar wurde auf der 15. Etappe 33., Vingegaard 40., Gall 64., auch dessen Landsleute Marco Haller (68.) und Gregor Mühlberger (73.) hatten am Ende einen Rückstand von 6:07 Minuten. Im Kampf um den Gesamtsieg gab es keine Änderungen.

Der Slowene Pogacar hat ein Plus von 4:13 Minuten auf Vingegaard, der drittplatzierte Deutsche Florian Lipowitz liegt 7:53 Minuten zurück. Gall ist nach wie vor Siebenter, ihm fehlen exakt zwölf Minuten auf den Spitzenreiter. Mühlberger ist als 24. (+1:10:19 Std.) und zweitbester Österreicher auch noch ganz gut platziert.

Alaphilippe kugelt sich Schulter aus

Pogacars UAE-Teamkollege Wellens setzte sich erfolgreich aus einer Ausreißergruppe ab und ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen.

Daneben sorgte vor allem Alaphilippe für Schlagzeilen. Der Franzose kugelte sich bei einem Sturz früh im Rennen die Schulter aus. "Ich erinnerte mich daran, was man im Krankenhaus mit mir gemacht hatte und schaffte es, sie wieder einzurenken", sagte er. Danach gelang ihm wieder der Anschluss an das Feld.

Im Finish wurde es dann kurios. Der frühere Straßenrad-Weltmeister setzte sich im Massensprint im Kampf um Platz drei durch, riss aber die Hände mit dem Gedanken in die Höhe, die Etappe gewonnen zu haben.

"Leider funktionierte mein Funkgerät nach dem Sturz nicht mehr, also habe ich versucht, den bestmöglichen Sprint hinzulegen und an den Etappensieg zu denken. Wie ein Idiot habe ich die Hände gehoben, aber es waren einige Jungs vor mir", wurde der 33-Jährige von der Nachrichtenagentur Belga mit Verweis auf das französische Fernsehen zitiert.

Ruhetag am Montag

Das Missgeschick war dem Weltmeister von 2020 und 2021 schon einmal passiert. Beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich im Jahr 2020 hatte er schon die Hände in die Höhe gerissen, doch der Slowene Primoz Roglic siegte.

Auch andere Stars waren vor dem vorzeitigen Siegestaumel nicht gefeit. Darunter der belgische Sprint-Star Jasper Philipsen bei der Tour 2022.

Am Montag dürfen die Protagonisten einmal durchschnaufen, steht doch ein Ruhetag an. Am Dienstag folgt mit dem Mont Ventoux ein erneutes Kletter-Spektakel. Von Montpellier geht es über 171,5 Kilometer hinauf zur Bergankunft auf dem legendären Tour-Klassiker in 1.910 Metern Höhe.

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