Auböck strebt nach Verbesserung
So paradox es ob des souveränen Sieges des 27-Jährigen von Belgrad klingen mag, es ging um eine weitere Verbesserung.
"Im EM-Finale habe ich die Frequenz gut halten können und auch gleich gut gefunden", verdeutlichte der Niederösterreicher im APA-Gespräch. "Aber ich glaube, dass es noch eine Spur schneller gehen könnte. Wir haben das EM-Finale angeschaut und auch Budapest 2022 (WM-Vierter, Anm.) verglichen und gesehen, was bei manchen Rennen besser gelaufen ist und was schwächer war und was wir da noch machen können."
Das Training fiel Auböck nach dem "serbischen Coup" leichter. Auch OSV-Sportdirektor Walter Bär meinte, dass es sich "mit der Goldmedaille im Gepäck" leichter schwimme.
"Seine Motivation ist groß." Um den Druck einzudämmen, versuche er, so Auböck, nicht daran zu denken, bei Olympia zu sein. "Ich sehe es als Wettkampf wie eine EM oder WM. Das hilft, es kleiner zu halten." Das Ambiente der Halle erinnere ihn eher an eine WM. Schließlich wurde ein mobiles Becken vom üblichen Anbieter Myrtha in die La Defense Arena gesetzt, eine multifunktionelle Veranstaltungshalle.
Österreichischer Rekord im Visier
Fehervari prophezeite seinem Schützling sehr gute Leistungen, schließlich geht es auch um die Kraulstrecken über 200 m mit dem Vorlauf am Sonntag und über 800 m am Montag. Wie immer wurde allerdings alles auf den 400er ausgerichtet.
"Der österreichische Rekord muss auf jeden Fall gedrückt werden. Wenn nicht, wäre ich enttäuscht", setzte der Ungar eine Verbesserung der 3:43,24 Min. von Belgrad voraus, womit Auböck noch 3,07 Sek. vom Weltrekord des Deutschen Paul Biedermann aus 2009, der Zeit der Ganzkörperanzüge, entfernt ist.
Der Coach bezeichnete die 400 m Kraul und 400 m Lagen als die qualitativ bestbesetzten Schwimmstrecken dieser Spiele. "Das sind für mich die Königsbewerbe." Die Medaillen hängen daher hoch.
Angeführt wird die "Entry List" von Lukas Märtens, bei den deutschen Meisterschaften Ende April blieb er nur 0,26 Sek. über Biedermanns Marke. Es folgen die Australier Samuel Short und Elijah Winnington sowie der Südkoreaner Kim Woo-min. Auböck ist Siebenter, allerdings geführt mit seiner vorjährigen Marke von der Fukuoka-WM. Mit seiner Belgrad-Zeit wäre er Sechster.