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Habesohn Nummer 1 des ÖTTV bei der EM

Ungewohnte Führungsrolle für den Wiener. Polcanova als Europas Nummer 1 ins Turnier.

Habesohn Nummer 1 des ÖTTV bei der EM Foto: © GEPA

Nach den beiden achtbaren fünften Plätzen bei den Team-Weltmeisterschaften Anfang Mai nehmen Österreichs Tischtennis-Asse von Dienstag bis Sonntag (auf vier Tischen LIVE bei LAOLA1.tv) bei den Individual-Europameisterschaften in Alicante einen erneuten Anlauf auf Medaillen.

Ein neuer heißer Anwärter auf einen Spitzenplatz ist Daniel Habesohn. Der Wiener hat unter den ÖTTV-Spielern zuletzt den besten Eindruck gemacht. Zwei Viertelfinal-Teilnahmen auf der World Tour haben Habesohn im September-Ranking den Sprung auf Rang 41 der Weltrangliste gebracht, womit er da erstmals bester Österreicher ist.

Als angenehmer Nebeneffekt hat sich daraus eine Top-16-Setzung für die kontinentalen Meisterschaften ergeben.

"Die möchte ich bei der EM bestätigen, das heißt zumindest ins Achtelfinale kommen", erklärt der 32-Jährige.

Endlich ein großer Einzel-Erfolg für Habesohn?

Natürlich darf es auch mehr sein, abhängig ist das jedoch nicht zuletzt von der Gegnerschaft. Fünf Medaillen hat Habesohn schon errungen: Gold war es 2012 mit Robert Gardos in Herning und 2015 mit dem Team in Jekaterinburg, zu Silber reichte es im Doppel mit Gardos 2013 in Schwechat und 2015. Zudem war es 2011 in Danzig Team-Bronze.

Auf Einzel-Ebene hat der Mühlhausen-Legionär einen großen Erfolg im Nationaltrikot aber noch nicht errungen.

Seinen Aufschwung schreibt Habesohn einerseits einer guten dreiwöchigen Saisonvorbereitung mit dem deutschen Nationalteam zu. "Und ich mache jetzt verstärkt physiotherapeutische Sachen." Und zwar legt da seine Frau Hand an, eine ausgebildete Physiotherapeutin. "Ich bin jetzt körperlich fitter und stabiler. Momentan geht es von Sieg zu Sieg."

Auch für Mühlhausen hat er zuletzt gegen Top-Gegner angeschrieben, für das Team reichte es aber nicht immer zum Erfolg.

Zurück zu erfolgreichen Doppel-Zeiten

Im Einzel erhofft sich Habesohn die erstmalige Qualifikation für das Europa-Top-16, ausschlaggebend wird die Weltrangliste vom Dezember sein. Im Doppel tritt der Familienvater in Alicante wieder mit Gardos an.

Der Wahl-Spanier hat Anfang September drei Tage in Österreich verbracht, um das gemeinsame Doppelspiel wieder voranzubringen. "Früher haben wir mehr Doppel miteinander trainiert", erzählt Habesohn. "Da hatten wir die Erfolge. Jetzt hoffen wir wieder auf eine Medaille."

Für Gardos wird es ein Heimspiel. In seiner Wahlheimat spielt der gebürtige Ungar traditionell gut, so etwa beim Finaleinzug im Frühjahr beim World-Tour-Turnier in Guadalajara. Die Titelkämpfe im "Centro de Tecnificacion Deportivia" sind die ersten Europameisterschaften auf spanischem Boden.

Polcanova als Europas Nummer 1 ins Turnier

Bei den Damen kann sich Sofia Polcanova sogar über eine Topsetzung freuen. Die 24-Jährige ist als 17. der Weltrangliste aktuell beste Europäerin.

Für den ÖTTV geht es nach zwei Europameisterschaften ohne Medaille um die Rückkehr in eine Spur: Zwischen 1998 und 2015 gab es bei sämtlichen kontinentalen Titelkämpfen zumindest einmal Edelmetall, seither ging man zweimal leer aus.

"Nach drei Jahren Pause ist eine Medaille das Minimalziel", betont somit ÖTTV-Präsident Hans Friedinger.

Vor allem Polcanova will diese Flaute beenden und fühlt sich durch ihre Topplatzierung nicht unter Druck. "Im Gegenteil, es ist eine Auszeichnung - mit Platz eins ist ein Traum in Erfüllung gegangen. In Spanien hoffe ich, dass ich nach Teamsilber 2014 meine erste Individual-Medaille holen kann", sagt die Linzerin.

Fünf Setzungen im Hauptfeld

Nur Team-EM-Rang zehn 2017 bescherte den ÖTTV-Herren bloß vier Startplätze. Neben Habesohn, Gardos und Stefan Fegerl kommt nach interner Qualifikation Ex-U18-Vize-Europameister Andreas Levenko zum Zug. Als aktuell Achter der U21-Weltrangliste verzeichnet der 20-Jährige ein persönliches Hoch.

Im Einzel stehen die besten 32 als Gesetzte im Hauptfeld, die Qualifikation wird in Vorgruppen absolviert. Im Herren- und Damen-Doppel sowie dem Mixed mit lediglich 16 gesetzten Paarungen wird die Qualifikation in Gruppen ausgetragen.

Auf Basis der am Sonntag erfolgten Auslosung stehen fünf Österreicher als Gesetzte fix in den Einzel-Hauptbewerben. Die topgesetzte Sofia Polcanova, Liu Jia (10) bzw. Daniel Habesohn (13), Stefan Fegerl (20) und Robert Gardos (21) müssen daher erst am Donnerstag an die Platte.

Gleiches gilt für die Doppelpaarungen Gardos/Habesohn, Polcanova/Yana Noshkova (RUS) und Liu/Solja bzw. das Mixed Fegerl/Polcanova. Die Nennung des Mixed-Duos Habesohn/Solja wurde zurückgezogen.

Den Auftakt machen am Dienstag Andreas Levenko bzw. Solja und Karoline Mischek in der Einzel-Qualifikation. Aus Vierer-Gruppen kommen die Gewinner direkt ins Hauptfeld, für Gruppen-Zweite gibt es die Chance einer zusätzlichen K.o.-Runde. Im Doppel reichen Levenko mit Alexandr Khanin (BLR) und Solja mit Airi Avameri (EST) am Mittwoch je ein Vorrundensieg, um in den Hauptbewerb aufzusteigen.

In der Mixed-Qualifikation ist Österreich nicht vertreten.

 

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