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Wieso spielen jetzt alle Padel?

An der Sportart Padel kommt man heutzutage kaum vorbei. Austrian Padel Union-Präsident Christian Ludwig erklärt, warum.

Wieso spielen jetzt alle Padel?

An der Sportart Padel kommt man heutzutage kaum vorbei. Die Plätze stehen bei Sportanlagen, aber auch schon einmal mitten in der Stadt. Was hat es mit dem Sport auf sich?

Das weiß Christian Ludwig ganz genau. Er arbeitet eigentlich bei der Post und ist seit einem Jahr Präsident der fünf Jahre alten Austrian Padel Union. "Wir waren vier, fünf Leute und haben uns gedacht, dass sich dieser Sport entwickeln muss", erklärt er im LAOLA1-Breitensport-Podcast 'Wir leben Sport'.

Wie aus einer Freizeitbeschäftigung eines wohlhabenden Mexikaners eine der am schnellsten wachsenden Sportarten der Welt wurde, könnt ihr HIER>>> nachlesen.

Es ist ganz einfach

Der Sport ist eine Mischung aus Tennis und Squash – aber einfacher zugänglich: Zwar wird wie im Tennis gezählt (auf zwei gewonnene Sätze), aber der Ball kann auch an die Wand und danach gespielt werden:

Der Court selbst ist 20 Meter lang und zehn Meter breit; das Netz ist 0,88 Meter hoch. An den Stirnseiten schließt eine Glaswand das Spielfeld U-förmig ein, wobei die Glaswand an den Stirnseiten sowie die ersten beiden Meter an den Längsseiten entlang eine Höhe von drei Metern hat und sich die Höhe für die weiteren zwei Meter entlang des Spielfeldrandes auf zwei Meter verringert. Die frei gebliebenen Teile der Spielfeldseiten werden von einem Drahtgitter mit einer Mindesthöhe von drei Metern geschlossen.

Die Schläger sind kürzer als im Tennis und bestehen außen aus Glas- oder Karbonfaser, innen aus verschiedenen Materialien. Die Bälle sehen ähnlich aus wie im Tennis, haben aber einen geringeren Luftdruck. Darüber hinaus spielt man stets zu viert. 

Aufgeschlagen wird von unterhalb der Hüfte. Alles weitere Wissenswerte erzählt Christian Ludwig im Podcast bei Georg Sohler:

Hier anhören:


LAOLA1: Wie immer fangen wir mit der Frage an, die mein letzter Gast, Marathon-Läuferin Julia Mayer, hinterlassen hat: Was treibt dich an und welche Ziele hast du? Und: Ist es einfacher, eine Medaille zu gewinnen als bei Olympia?

Werner Schlager: Begonnen habe ich, weil ich Zeit mit meinem Vater verbringen wollte. Wenn er einen anderen Sport gemacht hätte, wäre es etwas anderes geworden, also ist es nicht von mir ausgegangen. Man muss sich schon auch zwingen, jeden Tag an der Platte zu stehen. Die größte Motivation dabei ist der eigene Fortschritt. Zur zweiten Frage: Tischtennis hat mehr Mitgliedsverbände, als es Länder gibt. Da sind wir schon stolz darauf, aber die Konkurrenz ist sehr hoch, weswegen es auch schwierig ist, eine Olympia-Medaille zu machen. Speziell auch deshalb, weil die Asiaten sehr stark und noch dazu viele sind.

LAOLA1: Wann reißt Österreich wieder etwas?

Schlager: Schwer zu sagen. Damit man wirklich Weltmeister wird, muss sehr viel zusammenspielen, darum ist es müßig, in die Glaskugel zu schauen. Normalerweise gibt es zwei Handvoll Menschen, die Potenzial auf den Titel haben. Dann entscheidet auch die Auslosung. Wir sind in der Weltrangliste weit hinten und darum glaube ich, dass wir von Medaillen bei den Männern weit entfernt sind.

Zu meiner Zeit waren von den Top zwölf acht original aus China. Darunter Österreich, Frankreich, Deutschland, Belgien und Italien. Das hat sich in den 90er-Jahren quasi eingebürgert.

Werner Schlager

LAOLA1: Wer sind die Stars?

Schlager: Nummer eins ist immer ein Chinese. In Österreich haben Andreas Levenko und Liu Yuan zweimal in Folge den Staatsmeistertitel geholt. Es gibt immer zwei, drei Leute, die sich gegenseitig pushen. Unsere Beste in Europa ist Sofia Polcanova, sie wurde zweimal hintereinander Einzel-Europameisterin, das habe ich nicht geschafft.

LAOLA1: Wie aussagekräftig ist der EM-Titel?

Schlager: Er ist aussagekräftiger als man sich denken mag. Viele Europäerinnen sind ja "importiert". Sie waren gut in China und konnten dann in andere Länder gehen, weil sie die Freigabe erhalten haben. Zu meiner Zeit waren von den Top zwölf acht original aus China. Darunter Österreich, Frankreich, Deutschland, Belgien und Italien. Das hat sich in den 90er-Jahren quasi eingebürgert.

LAOLA1: Wo wer herkommt, ist ja am Ende auch egal. Faktisch ist es so, dass China einfach fast immer gewinnt. Warum?

Schlager: Sie machen einiges anders. Unter Mao Tse-Dung hat sich China geöffnet, und wer Forrest Gump gesehen hat, hat gesehen, wie er in China spielt. Man nutzt das auch propagandistisch und will zeigen, dass man die Kapitalisten schlagen kann. Darum hat man lange monetäre und menschliche Ressourcen darin reingesteckt.

 

>>> Was China weiter getan hat und wie es um den heimischen Tischtennissport steht und was es braucht, hört ihr hier!


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