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"Feuerwerk" bei Pinkelnig: "Bin zum Glück keine Boxerin!"

Ein NIKI, der nicht nur als persönliche Auszeichnung nach vielen Tiefschlägen Bedeutung hat. Ziele hat Eva Pinkelnig aber noch genug.

Foto: © GEPA

Rückschläge haben die Karriere von Eva Pinkelnig mitgeprägt. Jetzt ist der Moment des Höhenflugs für die Überfliegerin gekommen.

Nur wenige Stunden, nachdem sie sich in Bischofshofen den Staatsmeister-Titel sicherte, stand die Vorarlbergerin am Golden Carpet der Lotterien Sporthilfe-Gala - und nahm als erste Skispringerin den NIKI für die Sportlerin des Jahres mit.

Eine Auszeichnung, nicht nur für die 35-Jährige persönlich. Sondern auch für eine Sportart, die sich ihren Platz in den letzten Jahren erst kontinuierlich sichern musste.

"Es werden jetzt auch viele kleine Mädels sehen, dass es ein Job ist, dass man damit Geld verdienen und viel Freude damit haben kann, dass eine Profi-Karriere möglich ist. Das haben viele Vorreiterinnen auch für mich erledigt, dass wir jetzt Profi-Sportlerinnen sein und durch die Lüfte fliegen können", war die Trophäe für die Gesamtweltcup-Siegerin des letzten Winters ein Meilenstein besonderer Art.

Die Bitte an die Knie

Doch auch der Stellenwert, den die Auszeichnung für Pinkelnig selbst besaß, war durch ihr Strahlen anzumerken. 

"Bei jedem Interview muss ich mich immer wieder zusammenreißen. Es ist ähnlich wie beim Gesamtweltcup-Sieg, bei dem ich den Knien immer wieder sagen musste: 'Bitte bleibt stehen'. Denn es gibt so Momente, da geht man in die Knie vor lauter Emotion. Es ist ein Feuerwerk in mir", war der Freude keine Grenze gesetzt.

"Das Ziel sind die 200 Meter in Vikersund, alles andere ist Zugabe. Aber ich muss das nicht mehr toppen. Ich bin zum Glück keine Boxerin, den Gesamtweltcup nimmt mir wie diesen NIKI keiner mehr weg."

Auch, wenn gar nicht viel Zeit und Raum für diese Freude bleibt: Die nächsten Tage sind wieder mit Terminen voll, am Sonntag steht gar noch ein Wettbewerb an.

Dennoch durfte der Abend der Gala als Moment des Innehaltens nach einer Phase in Pinkelnigs Karriere herhalten, in der viel Neues auf sie einprasselte. Neben Erfolgen unerwarteten Ausmaßes auch eine neue Rolle.

"Diesen Sommer war alles neu. Meine Rolle, viele Anfragen und viele Menschen, die auf mich zugekommen sind und mir berichtet haben, dass sie durch das, was ich geleistet habe, wieder neuen Mut geschöpft haben. Das macht jede Träne, jeden Schweißtropfen wertvoll."

Ziele gibt es noch genug

Auch neu: Das gesamte Betreuerteam. Das neue Aspekte für die kommende Saison einbringen wird.

"Jeder neue Anfang birgt immer einen Zauber, aber der Zauber ist auch schon vorbei, denn wir sind alle hart am arbeiten. Wir wissen, woran wir gemeinsam noch arbeiten können, sind ein unglaublich starkes Team und werden die nächsten Jahre für Furore sorgen", schickte Pinkelnig schon einmal eine Ankündigung an die Konkurrenz.

Auch, wenn es nach einer Saison wie der letzten eigentlich nur mehr um Zugaben gehen kann. "Das Ziel sind die 200 Meter in Vikersund, alles andere ist Zugabe. Aber ich muss das nicht mehr toppen. Ich bin zum Glück keine Boxerin, den Gesamtweltcup nimmt mir wie diesen NIKI keiner mehr weg. Das steht für sich selbst. Es gilt, in dieser Saison eine neue Geschichte zu schreiben."

Und die soll nicht die letzte bleiben. Pinkelnigs erklärtes Ziel sind die Olympischen Spiele 2026. Bis dahin ist noch viel Zeit, neue Meilensteine zu setzen.

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