news

Hudson mit Hausnummer am Rücken um WM-Finaleinzug

Die Jahresweltbeste im Speerwurf kommt mit viel Selbstvertrauen nach Tokio.

Hudson mit Hausnummer am Rücken um WM-Finaleinzug Foto: © GEPA

Vor zwei Jahren ist Victoria Hudson bei der WM in Budapest Fünfte im Speerwurf geworden. Damals habe sie noch nicht die Breite gehabt, zu gewinnen, heuer in Tokio sieht sie die Chance vom Vermögen her gegeben. "Das ist mir bewusst, deswegen muss ich noch mehr daran arbeiten und versuchen, dass ich das einfach vom Kopf her richtig angehe", sagte die Führende der Jahresweltbestenliste im APA-Gespräch. Die Qualifikation ist für Freitag angesetzt, das Finale für Samstag.

Hudson, im Vorjahr als Europameisterin im sportlichen Wellental erst oben und mit der verpassten Olympia-Finalteilnahme dann unten, weiß, dass "World Lead halt was Besonderes ist, das ist schon eine Hausnummer". Ihre 67,76 m vom 28. Juni in Maribor, zugleich auch neuer österreichischer Rekord, sind heuer weltweit noch unerreicht.

Das Wissen, die beste Leistung des Jahres geworfen zu haben, bringe Selbstvertrauen, aber werfe auch Fragen auf. "Natürlich denkt man sich, puh, schaffe ich das jetzt, schaffe ich es überhaupt ins Finale. Das schwirrt halt ein bissl im Kopf herum. Es ist auch ein Kennenlernen der Situation, wie sie gerade ist, und das finde ich voll herausfordernd und spannend."

"Es muss in den drei Würfen passen"

Es sei "natürlich schade und wahnsinnig belastend" gewesen, dass es bei den Olympischen Spielen nicht funktioniert habe. "Natürlich machen dich Misserfolge fertig. Aber es gibt so viele Sachen, die einfach auch toll sind und schön. Und aus denen man seine Kraft ziehen kann." Sie stehe sicher nicht so schlecht da und habe ihre besten Wettkämpfe immer gehabt, wenn die eigenen Erwartungen nicht zu hoch waren.

So sei sie vor der EM in Rom sogar krank gewesen. "Ähnlich fühle ich mich jetzt auch, weil die letzten Trainings nicht supertoll waren. Ich habe gekämpft mit dem Rücken, mit der Ferse. Es sind immer wieder irgendwelche Sachen gekommen, die den Weg nicht ganz perfekt gemacht haben. Aber vielleicht ist ja genau das, was einen am Ende weiterbringt."

Das Umfeld mache ihr keinen Druck, aber sie habe eben ihre Ansprüche und sicherlich habe die auch Trainer Gregor Högler, sagte die 29-Jährige. "Ich habe halt eben 67 Meter geworfen, und halt nicht vor zehn Jahren, sondern vor ein paar Monaten erst. Ich bin körperlich wahrscheinlich besser drauf, als ich es jetzt die letzten Jahre war. Es muss halt einfach dann in den drei Würfen passen."

Auswahl des Speers wetterabhängig

Ihren letzten Wettkampf vor der WM bestritt Hudson am 20. August, bei strömendem Regen wurde sie beim Diamond-League-Meeting in Lausanne Achte. Nicht der Zangengriff sei es gewesen, der bei den Verhältnissen hinderlich gewesen sei, sondern die bereits sehr glatte Wicklung des Speers.

"Ich glaube, ich hätte den Speer wechseln müssen." Bei der WM will sie bei trockenen Verhältnissen zum Rekordspeer Baujahr 2012 greifen, bei nassen wird es ein neues Gerät. Ist diese Entscheidung noch offen, so ist eines sicher: Die Stimmung im Olympiastadion wird Bestwerte erreichen, ist eine von Hudsons Kontrahentinnen doch Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Haruka Kitaguchi aus Japan.

Rekorde für die Ewigkeit: Diese Bestmarken sind unerreichbar

Kommentare