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Schubert will nach Comeback siebtes WM-Gold

Für den Tiroler Routinier ist nicht nur eine Medaille das Ziel, er will vor allem "mit den Jungen mithalten".

Schubert will nach Comeback siebtes WM-Gold

Für Jakob Schubert geht es nächste Woche wieder einmal um eine WM-Titelverteidigung. Schon sechsmal hat der Tiroler WM-Gold geholt, gleich viermal davon im Vorstieg.

In Seoul konzentriert sich der 34-Jährige auf seine Spezialdisziplin, in der er vor zwei Jahren in Bern triumphiert hat. Es ist allerdings Schuberts erst zweiter Wettkampf seit dem Gewinn von Olympia-Bronze im August 2024. Das Comeback erfolgte rechtzeitig vor der am Wochenende startenden WM, Zuversicht ist da.

"Ich war eigentlich mit dem Resultat sehr zufrieden", sagt Schubert im APA-Gespräch über seinen fünften Platz vor zwei Wochen beim Weltcup in Koper. "Aber im Finale habe ich mich einfach nicht so gut gefühlt, da war ich klar schlechter als die anderen." In den eineinhalb Folgewochen habe er aber gut an der Behebung von Defiziten gearbeitet.

Die ihn lange beschäftigende Kapselverletzung an einem Finger der rechten Hand macht ihm nach einer Kombi-Therapie mit Kortison und Eigenblut im Wettkampf nicht mehr zu schaffen. "Es ist eher ein Trainingsproblem", sagte Schubert.

Selbstvertrauen und Wettkampf-Routine wieder da

Das Selbstvertrauen sei jedenfalls wieder präsent, nach dem einen absolvierten Wettkampf sollte auch die Routine wieder da sein. "Ich glaube, das hat mir auf jeden Fall gereicht, um in das Ganze wieder reinzukommen."

Nach am Mittwoch erfolgter Anreise geht es am Montag in die Qualifikation. Semifinale und Finale sind erst für vier Tage später für Freitag angesetzt. "Ich finde der Zeitplan ist extrem komisch, das versteht keiner von uns ganz", meinte der Rekord-Weltmeister kritisch.

Dass er seine WM-Bilanz auch nach dem Gewinn 2023 von Kombi-Gold weiter ausbaut, war ursprünglich sein Ziel. Noch bei jeder WM-Teilnahme ist sich zumindest eine Medaille für ihn ausgegangen.

Diesmal seien die Vorzeichen etwas anders, auch wenn die erfolgreiche Titelverteidigung weiter das Ziel sei. "Wenn es diesmal nicht klappt, werde ich das verkraften können. Es geht auch gar nicht immer nur um die Medaillen, sondern ich will mir selber auch beweisen, dass ich immer noch mit den Jungen mithalten kann. Und vielleicht am geilsten natürlich sogar in so einem Jahr."

Olympia-Entscheidung weiter ausständig

Das würde ihm zeigen, dass es in einem anderen Jahr - ohne Verletzungsprobleme - leichter gehen könnte. Dabei blickt er auch und vor allem auf 2028, das nächste Olympia-Jahr. Seit fast einem halben Jahr steht fest, dass in Los Angeles Vorstieg und Bouldern nicht im Kombi-Pack, sondern in Einzel-Entscheidungen olympisch sein werden.

Das sehr zur Freude Schuberts, eine Entscheidung für eine weitere Olympia-Kampagne hat er noch nicht getroffen. "Aber lange wird es nicht mehr dauern", sagte er nach einem "komischen Jahr mit Fokus immer auf irgendwelche anderen Sachen".

Nach der WM möchte der fünffache EM-Medaillengewinner seine Blessur bald ganz ad acta legen, grundsätzlich werde er nach dem Südkorea-Trip für zehn Tage ganz abschalten. "Da werde ich vielleicht einmal nicht so viel über das Klettern nachdenken. Und da wird es, glaube ich, mir dann auch leichter fallen, die Olympia-Entscheidung zu treffen."

Im Oktober oder November werde er jedenfalls nach Frankreich reisen und wieder "schwere Felsprojekte in Angriff nehmen. Für den Winter weiß ich noch nicht ganz genau. Aber auf jeden Fall sehr viel wieder am Felsen."

14-köpfiges Aufgebot

Schubert ist Teil eines 14-köpfigen WM-Aufgebots, in dem auch Jessica Pilz steht. Die bei den Paris-Spielen ebenso mit Bronze dekorierte Athletin dämpft aber die WM-Erwartungen. Ebenfalls nach Verletzungsproblemen reichte es für die Niederösterreicherin bei drei Weltcup-Antreten lediglich zu den Rängen 31, 14 und 12. ""Es sieht so aus, als wäre das in der momentanen Situation das Maximum", erklärte die 28-jährige zweifache Ex-Weltmeisterin.

Passen musste Boulder-Spezialist Nicolai Uznik. Der Kärntner sagte sein Antreten wegen einer Erkrankung kurzfristig ab. "Es ist unglaublich bitter, die WM aus gesundheitlichen Gründen zu verpassen. Ich habe in den letzten Monaten hart trainiert und mich sehr auf den Saisonhöhepunkt gefreut", teilte Uznik mit. In den Para-Bewerben gelten vier nominierte Aktive als Medaillenkandidaten.

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