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Straka gibt Einblicke: "Man ist sich nie sicher beim Golf"

Das ÖGV-Ass bleibt trotz steilem Karriere-Rekord bescheiden. Beim Ryder Cup schaltet der Doppelstaatsbürger "auf die österreichische Seite um".

Straka gibt Einblicke: "Man ist sich nie sicher beim <a href='/de/daten/news/golf/golf/' class='tag'>Golf</a>" Foto: © getty

"Wenn ich darüber nachdenke, ist es schon ein Wahnsinn."

Noch nicht oft hat Sepp Straka seine bisherige Golf-Karriere reflektiert. Auf eine entsprechende Journalistenfrage in Farmingdale/New York hin musste der 32-Jährige fast zurückhaltend lächeln - vier PGA-Siege, ein Ryder-Cup-Erfolg und der erstmalige Sprung in die Top 10 stehen zu Buche. "Das hätte ich mir überhaupt nicht vorstellen können, als ich zwölf, 13 oder 14 Jahre alt war", sagte der gebürtige Wiener.

Für einen österreichischen Golfer hat Straka längst sämtliche Rekorde gebrochen und Neuland betreten. Die Teilnahme an seinem zweiten Ryder Cup, diesmal in seiner Wahlheimat USA, ist ein weiterer Meilenstein. Wenn man einmal im Team gewesen sei, wolle man das unbedingt wieder, sagte Straka.

"Vor Rom wurden wir gefragt, was der Ryder Cup für uns persönlich bedeutet. Ich hatte keine Antwort parat, weil ich es wirklich nicht wusste. Ich dachte, es wäre etwas, das man einfach auf seiner Erfolgsliste abhaken kann und dann zufrieden ist. Aber das stimmt definitiv nicht. Es ist jedes Mal eine Ehre, Teil des Teams zu sein."

Wann bei ihm der Knopf im Profibereich so richtig aufgegangen ist, daran konnte sich der hoch aufgeschossene Sportler nicht wirklich erinnern. Sein erster Sieg auf der PGA-Tour im Februar 2022 war ein wichtiger Moment. "Das erste Turnier zu gewinnen, war natürlich super, aber man ist sich nie wirklich sicher beim Golf. Das verändert sich so schnell", erklärte Straka.

Höhen und Tiefen im Golfer-Leben

Im gleichen Atemzug gab der ÖGV-Spieler einen Einblick in die Psyche eines erfolgreichen Profigolfers. "Die nächste Woche habe ich in Bay Hill (Arnold Palmer Invitational, Anm.) gespielt mit dem Rory (McIlroy) und Adam Scott und habe den Cut um was weiß ich wie viele Schläge verpasst. Da habe ich mir schon wieder gedacht, vielleicht geht es doch nicht, vielleicht war letzte Woche nur Glück."

Mit der Zeit habe er gelernt, mit Höhen und Tiefen umzugehen und neben dem Mentalen sein Golfspiel weiterzubringen. "Sich auf die Entwicklung zu konzentrieren, ist das Wichtigste. Die Ergebnisse werden gut sein, sie werden aber auch schlecht sein. Das kommt und geht, die Form kommt und geht. Aber die Entwicklung war für mich die letzten ein, zwei Jahre das Wichtigste."

Eine viel gestellte Frage an Straka war auch jene nach seiner Nationalität. Der aktuelle Weltranglisten-15., der seit fast 20 Jahren in den USA lebt, ist Doppelstaatsbürger und meinte einmal, er sei "zu 100 Prozent Österreicher und zu 100 Prozent Amerikaner". In Farmingdale erklärte er, dass er beim Ryder Cup "auf die österreichische Seite umschalte".

Bei den Fans in New York würde ihm seine amerikanische Seite aber auch nichts nützen. "Es wäre so oder so eine schwierige Situation. Aber ich freue mich wirklich auf die Herausforderung."

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