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NFL-User-Vorschau: Bleibt Kansas City der Top-Dog der AFC?

Führt heuer wieder kein Weg an den Kansas City Chiefs vorbei - oder können die Buffalo Bills, Baltimore Ravens und Co. dagegenhalten?

NFL-User-Vorschau: Bleibt Kansas City der Top-Dog der AFC? Foto: © getty

Nach dem ersten Teil und der NFC (Hier nachlesen >>>) wollen wir euch jetzt die AFC näher bringen, mit den Super-Bowl-Mitfavoriten Kansas City Chiefs und Buffalo Bills.

AFC North (patrick_R und MatB)

Die Große Frage in der AFC North: Ravens oder Bengals, wer wird diese Saison die Division gewinnen? Und vor allem werden die Steelers wieder keine negative Saison haben?

Cincinnati Bengals

(2024: 9-8)

Joe Burrow muss die Bengals auch heuer schultern
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Die Cincinnati Bengals spielen ihre siebente Saison unter Head Coach Zac Taylor. Nach zwei Playoff-losen Jahren will man es dieses Jahr erneut schaffen. Die Hoffnung hängt an der offensiven Maschine, trotzdem wird man die Defensive brauchen, wenn man es erneut tief in die Playoffs schaffen will.

Offense:

164 kassierte Sacks in vier Jahren und durchschnittlich 2,5 Sekunden bis Burrow einen Hit abbekommt. Klingt nicht gerade nach einer Top-Ausgangslage. Trotzdem ist Burrow seit 2021 Top 10 in expected Points added, Yards per Attempt, Accuracy und Completion Percentage. Trotz der marginalen Hilfe der Offense. Die Offensive-Line hat sich übrigens auch dieses Jahr kaum signifikant verstärkt.

Man akzeptiert oder negiert mittlerweile einfach dieses Riesenproblem und hofft wohl auf das Beste. Eine schwache Run-Offense verstärkt man mit einem alternden Samaje Perine und Sixth-Round-Pick Tahj Brooks. Das meiste wird wohl erneut über das Trio Burrow, Chase, Higgins gehen. Stars sind vorhanden, doch mit etwas Pech könnte es an der Tiefe des Rosters scheitern. Ein gewaltiger Gamble.

Defense:

Star-DE Trey Hendrickson hat seinen „Holdout“ beendet und konnte sich mit den Bengals auf einen Deal einigen. Ein entscheidender Punkt in der Offseason der Bengals. In der Defense hat man zwar nicht die großen Stars - Hendrickson ausgenommen – dafür etwas mehr Tiefe und Spielraum. Im Draft wurde deutlich in die Defensive investiert und damit ein klares Zeichen gesetzt, dass man sich nicht nur auf die Offensive verlassen will.

Defensive End Shemar Stewart wird jemand sein, den man im Auge behalten muss. Seine Athletik ist beeindruckend, es wird sich zeigen, ob er seine Pass-Rush-Skills auch noch auf NFL-Level heben kann.

Prognose: 10-7 und wieder Playoff-Football

 

Pittsburgh Steelers

(2024: 10-7 Wild Card Round)

T.J. Watt und die Steelers-Defense sind wieder gefragt
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Copy-paste sowohl bei dem Ergebnis der letzten Saison wie auch bei der Einleitung, oder auch:

Sie taten es schon wieder – Mike Tomlin schafft einfach keine Losing-Season. Ganze 18 Seasons steht Mike Tomlin schon in der Steal City an der Seitlinie, er gehört quasi schon zu den Steelers. Die Steelers selbst haben schon 21 Saisonen ohne negativen Rekord in ihren Büchern.

Wer hätte letzte Saison gedacht, dass die Steelers mit Quarterbacks wie Russell Wilson und Justin Fields in die Playoffs kommen, um ehrlich zu sein ich nicht. Dort war aber dann gleich gegen die Division-Rivalen Baltimore Ravens Endstadion, ein Spiel, in dem sie eigentlich nie so richtig drinnen waren.

Offense:

Ich habe bereits über die Quarterbacks der letzten Saison geschrieben und so schnell sind sie wieder Geschichte. Kein Wilson und auch kein Fields mehr in Pennsylvania. Mason Rudolph verließ voriges Jahr die Steelers für eine Saison, um dieses Jahr wieder zurückzukommen. In der Offseason der Steelers drehte sich alles darum, wer die Pocket der Steelers diese Saison übernehmen wird. Die Steelers galten als ein Trade-Up-Kandidat bzw. als Kandidat für einen QB in Runde 1.

Es wurde Will Howard in Runde 6. Es zog sich lange hin, am Ende deutete alles auf ARod hin. Doch auch dies zog sich lange in die Vorbereitung hinein, erst am 5. Juni unterschrieb Rodgers für eine Saison bei den Steelers. Als neuen #1-Receiver holten sie D.K. Metcalf für einen 2nd-Rounder im letzten Draft von den Seahawks, um ihm anschließend einen teuren 132-Mio.-Dollar-Vertrag für vier Jahre zu geben. Davor haben sie WR George Pickens vom Hof gejagt, nachdem dieser die Erwartungen nie erfüllen konnte. Die Steelers bekamen einen 3rd-Rounder nächstes Jahr und einen 5th-Rounder 2027, dafür gaben sie noch einen 6th-Rounder 2027 ab.

Die große Schwachstelle der letzten Jahre, ja eigentlich schon seit der Ära Big Ben, ist die O-Line. Big Ben konnte das über Jahre hinweg etwas kaschieren, die Quaterbacks nach ihm nicht richtig. Die junge O-Line muss sich dem stellen und beweisen, dass sie es besser kann.

Dies wäre auch wichtig für das Laufspiel. Hier hat der bisherige RB#1 Najee Harris die Steelers verlassen. Jaylon Warren und 3rd-Round-Rookie Kaleb Johnson streiten sich nun um den freien Starter-Posten.

Defense:

Wer Steelers denkt, denkt Defense, denkt Steel Curtain, denkt T.J. Watt und Konsorten. Die Steelers definieren sich die letzten Jahre durch Defense. Eben angesprochener T.J. Watt hatte heuer seinen Zahltag.123 Mio. für drei Jahre, davon 108 Mio. garantiert, so lauten die Zahlen seines neuen Vertrages.

Die Starter der Front Seven sind fast vollständig zusammen geblieben, die größeren Veränderungen gab es in der Secondary. S Minkah Fitzpatrick wurde gegen CB Jalen Ramsey von den Dolphins getauscht. Für den 30-jährigen CB Donte Jackson, voriges Jahr immerhin bei 71,4 % der Snaps am Feld, wurde der 35-jährige Darius Slay verpflichtet. Joey Porter jr. soll in der Secondary den nächsten Schritt machen.

Ausblick:

Ich lege mich fest, die Steelers werden wieder keine Losing-Season haben. Dazu ist ihr Coaching und ihre Defense zu stark. In der Offense wird es darauf ankommen, wie stark ein Rodgers immer noch ist und vor allem, wie er sich dem Team unterordnet. Playoffs sehe ich aber kommende Saison keine in Pittsburgh. Die große Frage für mich ist, wie sieht die Zukunft auf QB aus, um nach Big Ben endlich wieder eine Konstante auf dieser Position zu haben.

Prognose: 9:8 Playoffs finden ohne die Steelers statt

 

Cleveland Browns

(2024: 3-14)

Shedeur Sanders gehörten heuer schon viele Headlines
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Nach einer enttäuschenden 3–14-Saison 2024 streben die Cleveland Browns für 2025 eine kräftige Wende an. Unter Head Coach Kevin Stefanski (im sechsten Jahr) und GM Andrew Berry will das Team endlich zurück in die Playoffs. Dabei gibt es einige gravierende Veränderungen, insbesondere im Quarterback-Bereich, dem Kader und dem Coaching-Stab.

Offense:

Joe Flacco wurde mittlerweile als Starter für Week 1 bestätigt. Eine durchaus verwunderliche Entscheidung, meiner Meinung nach. Für die Browns wird es dieses Jahr noch nicht für die Postseason reichen. Das wäre doch die perfekte Möglichkeit, den Rookies Dillon Gabriel und Shedeur Sanders eine Chance zu geben und Erfahrung zu sammeln.

Offensive Coordinator Tommy Rees wurde angeheuert und übernimmt den Platz von Ken Dorsey. Er wird es nicht einfach haben, denn in der Tiefe fehlt es den Browns massiv. In der O-Line hat man die wichtigsten Spieler mit Bitonio, Teller und Conklin halten können. Für die Touchdown werden TE Njoku und WR Jerry Jeudy eventuell im Alleingang sorgen müssen.

Defense:

All-Time-Great-Defensive-End Myles Garrett und Top-CB Denzel Ward sind auch diese Saison wieder am Roster. Generell sollte eher die Defensive die Browns diese Saison in den Spielen halten. Ein Auge sollte man auf Dl Mason Graham haben, welcher frisch von der University of Michigan kommt.

Er könnte die bereits dominante D-Line erneut verstärken und damit zu einer echten Gefahr für die gegnerischen Quarterbacks werden. Ein Problem gilt es jedoch zu adressieren für die Herren aus Cleveland: Tiefe Plays. Letztes Jahr waren statistisch gesehen nur zwei Teams schlechter gegen tiefe Pässe bzw. explosive Runs.

Prognose: 4-13

 

Baltimore Ravens

(2024: 12-5, Divisional Round)

Sind Derrick Henry und Lamar Jackson zu stoppen?
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Und wieder einmal war in der Divisional Round Schluss für die Baltimore Ravens rund um Lamar Jackson. Obwohl mit Derrick Henry vor der Saison einer der herausragenden Runing Backs geholt wurde. Die Regular Season der Raben war mehr als in Ordnung. Den Zahlen nach war Lamar Jackson besser als MVP Josh Allen und mit ihm lange im MVP-Rennen. Langzeitcoach John Harbaugh zählt wie Mike Tomlin bei den Steelers schon zu den Ravens, wenn man Ravens sagt, denkt man augenblicklich an Harbaugh.

Offense:

Die Offense steht und fällt mit dem zweimaligen MVP Lamar Jackson. Hinzu kommt noch Derrick Henry und eine O-Line, welche Jackson die nötige Zeit gibt und für das Laufspiel die notwendigen Löcher kreiert. Wenn es einen Mannschaftsteil bei den Raben gibt, der nicht auf dem Top-Niveau ist, dann sind es die Passempfänger. Rashod Bateman und auch Zay Flowers waren nicht die Antwort auf einen #1-Receiver.

Heuer wurde noch DeAndre Hopkins hinzugeholt, doch auch dessen Zeit ist schon etwas länger vorbei. So muss es vermutlich wieder Jackson richten, auch weil seine Lieblingsanspielstation Mark Andrews in die Jahre kommt und letzte Saison nicht mehr so produktiv, wie noch die Jahre davor, war. Dies hängt vermutlich mit seiner kleineren Verletzung zusammen, doch hinter ihm scharrt schon Isiah Likley mit den Hufen und hat letzte Saison schon gezeigt, dass er auf TE übernehmen kann.

Defense:

Die Defense steht der Top-Offense nur wenig nach. Vor allem gegen den Run (#6) zählen sie zu den Besten. Gegen den Pass sind sie nur mehr im Mittelfeld zu finden. Obwohl sie hier mit Marlon Humpgrey einen Top-CB in ihren Reihen haben, ganz zu schweigen von S Kyle Hamilton, der einer der Besten auf dieser Position ist.

Doch dahinter ist es ziemlich mau. Mit Jaire Alexander versuchen die Ravens heuer dieses Problem zu beheben, doch es gibt einige Fragezeichen dahinter. Alexander war auch schon länger nicht mehr topfit und was noch hinzukommt, die selbe Praxis wurde im letzten Jahr mit Tre’Davios White versucht, mit mäßigem Erfolg.

Ausblick:

Ich bin immer noch nicht vom Receiving-Corps der Raben überzeugt. Und nur mit Laufspiel wird man keine Super Bowl gewinnen können. Die Defense ist eine der Besseren, die Zeit, wo man Angst vor der Defense der Ravens hatte, ist aber vorbei. Für mich zählen die Ravens noch zu den Top-Teams der AFC, sind jedoch nicht "das" Top-Team. Sie müssen wieder an den Chiefs und/oder Bills vorbei und ich sehe diese beiden immer noch im Vorteil, vor allem haben es die Ravens die letzten Jahre nie geschafft, ihre Top-Performance in den Playoffs abzurufen.

Prognose: 13-4 und Playoffs

 

AFC East (patrick__R und MatB)

Die letzten fünf Spielzeiten konnten die Bills die Division klar für sich entscheiden. Jedes Jahr wollen die anderen Teams den Bills nahekommen, so richtig geschafft hat’s keiner. Wie wird es heuer aussehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer den Bills nahekommen wird, warum? Das könnt ihr nun lesen.

Miami Dolphins

(2024: 8-9)

Kann Tua Tagovailoa gesund bleiben?
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Nach einer enttäuschenden Saison 2024 ohne Playoffs will Miami 2025 zurück in die Post-Season. Es ist die vierte Saison unter Head Coach Mike McDaniel und so langsam stellt sich der Frage, ob er für mehr als erheiternde Pressekonferenzen geeignet ist. Jedenfalls soll er derjenige sein, der den Dolphins den ersten Playoff-Sieg seit 2000 beschert.

Offense:

Starter auf der Quarterback-Position ist erneut Tua Tagovailoa. Nach einer überragenden Saison 2023 wird sich die Frage stellen, ob er zu alter Stärke zurückfinden kann. Das Thema der Verletzungsanfälligkeit wird wohl ein Thema bleiben, welches Tua bis zu seinem Karriereende verfolgen wird. Als Backup sind Ex-Jets-Starter Zach Wilson und 7th-Round-Rookie Quinn Ewers eingeplant. Also hat man zumindest nicht die Hochkaräter in der Hinterhand.

Mit Tight End Jonnu Smith hat man bereits in der Offseason einen Schlüsselspieler verloren. Smith war letztes Jahr Team-Leader in Catches und nur knapp hinter Tyreek Hill was Yards angeht. Stattdessen wird man sich jetzt mit Darren Waller zufriedengeben müssen. War dieser noch vor ein paar Jahren ein absoluter Top-TE, kommt er nun aus der „Football-Pension“ und muss sich erst wieder beweisen.

Defense:

In der Defense hat sich allerdings noch mehr geändert. Jalen Ramsey landet (mit Jonnu Smith) in Pittsburgh im Tausch für Safety Minkah Firtpatrick. Fitzpatrick spielte bereits für mehrere Jahre in Miami. Nun holt man sich ihn zurück. Ob der Trade die Dolphins wirklich verbessert hat? Ich denke ehrlich gesagt nicht.

Minkah bringt Abhilfe auf der Position des Safetys, jedoch verliert man zwei wichtige Spieler im Tausch. Ebenso ist Starting-Nickel-Cornerback Kohou mit einer Verletzung für die gesamte Saison raus. Storm Duck und Jack Jones werden da auf Nickel ausreichen müssen. Im Großen und Ganzen ist die Offseason für die Dolphins-Defense bestenfalls ein +- 0, eventuell sogar ein Downgrade.

Prognose: 8-9

 

New England Patriots

(2024: 4-13)

Die Patriots könnten unter Mike Vrabel wieder eine größere Rolle spielen
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Die New England Patriots haben in den letzten beiden regulären Spielzeiten so viele Spiele verloren (26) wie in der 8-jährigen Phase von 2010 bis 2017 zusammen. Sie mussten sich seit dem Ende der Ära von Bill Belichick von der Pike auf neu aufstellen ,aber NFL-Teams können bekanntlich schnell "back on track" kommen, solange sie den richtigen HC und Quarterback finden.

Offense:

Mayes Rookie-Saison war durchwachsen, aber er hat gezeigt, dass er Plays machen kann. Vor allem seine Mobilität war ein Plus, auch wenn er Spiele nicht konsequent zu Ende brachte. Jetzt bekommt er mit Josh McDaniels einen Offensive Coordinator, der Rookie-QBs schon oft stabilisiert hat.

Dazu Stefon Diggs – alt, angeschlagen, aber immer noch ein Receiver, den man respektieren muss. Rookie-Back TreVeyon Henderson könnte zusammen mit Stevenson für Entlastung sorgen. Problem bleibt die Offensive Line: Vier neue Starter, darunter Rookie LT Will Campbell. Das kann funktionieren oder völlig in die Hose gehen. Eine Wundertüte.

Defense:

Letztes Jahr war das schwächste Pass-Rush-Jahr seit Jahrzehnten in New England. Nur 28 Sacks, kaum Turnover. Vrabel bringt mit Terrell Williams einen seiner Männer als DC und hat die Front aufgefrischt: Harold Landry als Comeback-Hoffnung, Milton Williams als Verstärkung.

Jabrill Peppers ist ein Top-Safety, wenn er gesund bleibt, daneben Kyle Dugger als Stütze. Es geht weniger um Stars, mehr um System und Disziplin. Wenn Vrabel es schafft, dass die Defense wieder Druck und Ballgewinne produziert, kann das Team sofort Spiele gewinnen.

Prognose: 8-9

 

New York Jets

(2024: 5-12)

Aaron Glenn hat die Aufgabe, die Jets wieder in die Spur zu bringen
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Vergangene Saison war Jahr eins nach Rodgers‘ Achilleszehenverletzung. Der Hype-Train war nicht mehr so groß, aber doch noch etwas vorhanden. Jeder wollte wissen, was ARod noch im Tank hat. Heute sind wir gscheiter, ARod hat vor allem sich selbst und sein Ego. Mit diesem verlor er sehr viel Kredit in der Fanwelt, so auch bei mir. Seine sportlichen Leistungen passten da überhaupt nicht dazu. Was nicht ihm, sondern HC Robert Saleh den Job kostete.

Ich bin immer noch davon überzeugt, dass das der falsche Weg war. Ich denke, heute denken mehr Leute so wie ich. Vor allem im Coaching Staff ist "alles" neu. Mit Aaron Glenn kam ein weiterer HC von der Defense-Seite des Balles. Er hatte die letzten Jahre die Lions-Defense zu einer der Besten der NFL gemacht. Mit Tanner Engstrand nahm er gleich den Passing Game Coordinator der Lions als Offensive Coordinator mit. Auf der Defense Seite des Balles leitet nun Steven Wilks das Geschehen der Jets. Zu allem ist auch der Special-Teams-Coordinator neu, Chris Banjo lautet sein Name.

Offense:

Alles neu im Staate Dänemark schrieb einst Shakespear. So weit würde ich nicht gehen, alles Neu im Staate New York tut‘s auch, findet ihr nicht?  Den Coaching Staff habe ich schon angesprochen. Aber auch in der Offense ist vieles neu. Neuer QB, neuer WR2, O-Line im Draft aufgebessert.

Aaron Rodgers ist Geschichte in der Gang Green, genauso wie WR2 und Arod-Buddy Davante Adams oder auch #3-Receiver Mike Williams, der schon vergangene Saison in Richtung Steelers abhanden kam. Sowohl Rodgers wie auch Adams sind den, in sie gesetzen Erwartungen nicht nachgekommen, was eine 5-12-Season mehr als deutlich zeigt.

Neu, QB Justin Fields, ein ganz anderer Spielertyp wie Rodgers oder Goff, mit welchem der neue OC Engstrand bei den Lions arbeitetet. Vielleicht dreht sich das Rad mal um und es funktioniert ein hoher gedrafteter QB bei den Jets, der woanders nicht funktioniert hat. Bisher war das ja nur umgekehrt, Sam Darnold, Geno Smith – you know.

Neuer WR2 ist Josh Reynolds oder eben Allan Lazard – gegenüber dem Receiving Corps der letzten Saison mehr als ein Downgrade. Hier könnte eventuell der 2nd-Round-Draft-Pick TE Mason Taylor eine positive Erscheinung in dieser Saison sein.

Ich gehe jedoch davon aus, dass die Jets sich vorwiegend über Laufspiel bzw. Play Action identifizieren werden. Mit QB Justin Fields und den RBs Breece Hall und Braelon Allen. Getragen soll das von der O-Line werden, mit den beiden First-Round-Tackles Olu Fashanu (2024) und Armand Membou (2025) sowie 2023 2nd-Round-Center Joe Tippmann.

Defense:

Die Jets identifizierten sich immer über Defense, doch die letzten Jahre ließ auch diese immer wieder mal aus. Ich denke, hier ist einiges an Arbeit zu tun, aber auch einiges an Talent vorhanden, vor allem in der Front-7 mit Quinnen Williams und den beiden LB Jermaine Johnson und Will McDonald.

Auch in der Secondary gibt’s Stars, CB Sauce Gardner oder S Tony Adams zählen da auf jeden Fall dazu, doch dahinter fällt das Talentlevel ziemlich ab. CB2 ist ein großes Fragezeichen und auch der zweite Safety-Spot wirft mehr Fragezeichen als Antworten auf. Wem sagt schon S Andre Cisco etwas, da noch eher CB Brandon Stephens, aber nicht durch seine positiven Leistungen bei den Ravens, sondern durch das Gegenteil. 3rd-Round-CB Azareye’h Thomas könnte hier die Antwort sein.

Ausblick:

Eine 5-12-Saison zu toppen, sollte nicht allzu schwer sein. Mit diesem Kader sehe ich hier das „Toppen“ eher in die andere Richtung - mit noch mehr Niederlagen. Außer Justin Fields überrascht positiv, doch selbst dann werfen die Passempfänger mehr Fragezeichen als Antworten auf.

Auch die Defense wird diese Saison die Jets nicht tragen können und nach den Verbesserungen bei den Patriots sehe ich die Jets am Ende der AFC East.

Prognose: 4-13 – Schlusslicht in der AFC East

 

Buffalo Bills

(2024: 13-4, AFC Championship Game)

Kann Josh Allen seine MVP-Saison wiederholen?
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Fünf Division-Titel ins Serie, um nach vier der fünf Titel in der Postseason an den Chiefs mit QB Patrick Mahomes und HC Andy Reid zu scheitern, nachdem sie in der Postseason noch geschlagen werden konnten. Es wäre schön, diesen Spieß mal umzudrehen.

Bis auf diese Niederlage war die Saison der Bills mehr als ein Erfolg, vor allem in der Offense. Es wurden viele Franchise-Rekorde aufgestellt und NFL-Rekorde eingestellt. Darunter 30+ Rushing- und 30+ Passing-Touchdowns in einer Saison. Die 33 Passing Touchdowns wurden von 13 verschiedenen Spielern gefangen, auch dies ist ein Franchise-Rekord und stellt einen NFL-Rekord ein. Mit 65 Touchdowns und 525 Punkten stellten die Bills einen neuen Franchise-Rekord auf. Dies sind nur einige, aber aus meiner Sicht, beeindruckende Zahlen.

Einer der wichtigsten Punkte bei den Bills ist das Coaching Staff. Sean McDermott ist seit 2017 im Staate New York am Ruder. QB-Buddy Joe Brady geht in seine zweite Saison als OC und DC Bobby Babich geht ebenfalls in Saison Nr. zwei. Darüber hinaus gab es bis auf den neuen Special-Team-Coordinator Chris Tabor keine wichtigen Änderungen. Sie alle haben vergangene Saison ihren Anteil an der +24-Turnover-Bilanz der Bills.

Offense:

13 verschiedene Passempfänger fingen 33 Touchdowns, so machten sich die Bills unberechenbar. Es gab nicht wirklich einen Top Receiver, aber viele verlässliche Anspielstationen. Ihnen "allen" gab Allen sein vertrauen. Und wenn alles "zu" war, hat Allen immer noch seine Füße für einen Big Play. Diese helfen neben der tollen O-Line dass die Bills zum zweiten Mal nach 2023 die wenigsten Sacks zuließen. (14, 2023 waren es zum Vergleich 24). Die O-Line blieb unverändert zusammen. Hier möchte ich 2023 2nd-Round-Pick O’Cyrus Torrence hervorheben. In den zwei Jahren und mehr als 1000 Snaps ließ er keinen einzigen Sack zu.

Bei den Passempfängern hat sich einiges getan, Fanliebling Mack Hollins verließ die Bills in Richtung Patriots. Von Amari Cooper hatte man sich viel mehr erwartet auch ihn ließ man ziehen. Für sie kamen Josh Palmer und Elijah Moore. In der Vorbereitung sollte Keon Coleman einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. Ich bin gespannt. Die Bills sollten wieder unausrechenbar sein mit ihren vielen Receivern. Daneben gibt es natürlich noch das Laufspiel mit 1000+-Yarder James Cook, dahinter lauert bereits Ray Davis.

Defense:

Selbst die Defense machte letzte Saison einen Sprung nach vorne, was die Turnover-Bilanz unterstreicht. Hier gab es aber trotzdem Änderungen. Beim "ehemaligen Superstar" Von Miller wurde der Vertrag nicht verlängert. Für ihn kam niemand geringerer als Joe Bosa. Hinzu kommt mit Michael Hoecht ein weiterer EDGE-Rusher, von dem ich schon immer viel hielt. 13,5 Sacks in den letzten drei Jahren sind nicht wenige. Die D-Line wurde mit dem Ex-Steeler Larry Ogunjobi verstärkt, er half die letzten Saisonen jeweils bei mindestens 45 % der Snaps mit, dass T.J. Watt so glänzen konnte.

Das größte Fragezeichen ist die Secondary. Schon letzte Saison war dies aus meiner Sicht die größte Baustelle. Die Bills suchen, so wie viele andere Teams, nach einem verlässlichen CB#2 hinter Christian Benford. Rasul Douglas von den Packers war eine Idee, die nicht 100 % überzeugt hat und wurde nach der Saison nicht verlängert.

1st-Round-Pick Kaiir Elam war ebenfalls nicht die Lösung und wurde für einen 5th-Rounder an die Cowboys abgegeben. Für heuer wurde Tre’Davious White zurückgeholt, er soll an alter Wirkungsstätte zu alter Form zurückfinden, dann wäre das Problem mit CB#2 behoben. 1st-Round-Rookie Maxwell Hairston kann mindestens die ersten vier Spiele verletzungsbedingt nicht um diesen Platz kämpfen. Auf Safety soll der letztjährige Rookie Cole Bishop den nächsten Schritt machen.

Der Pass Rush soll neben Joe Bosa in vorderster Front durch Ed Oliver und Greg Rousseau gefährlich sein. Dahinter lauern die beiden LB Terrell Bernard und Matt Milano, beide sollten gesund bleiben und zu ihrer Form zurückfinden. Wenn nicht wurde als Absicherung LB Shaq Thompson geholt.

Ausblick:

Die Bills sind im Win-Now-Modus, die Frage ist wie lange noch. Dieses Jahr gab es gleich mehrere Zahltage. Josh Allen erhielt "endlich" seine Belohnung für seine Leistungen, 330 Mio. für sechs Jahre, davon 250 Mio. Dollar garantiert. Dahinter dann gleich CB Christian Benford mit 69 Mio. Dollar für vier Jahre und EDGE Greg Rousseau mit 80 Mio. Dollar für vier Jahre. Auch WR Khalil Shakir durfte sich über seinen Zahltag und 60,2 Mio. Dollar für vier Jahre freuen.

Bei James Cook hat dies viel länger gedauert. Hier war es nie klar, ob er einen neuen Vertrag bekommen wird, die medialen Aussagen deuteten in die Gegenrichtung. Doch am 13. August 2025 war es soweit, Cook durfe sich über einen neuen Vertrag freuen. Vier Jahre und 48. Mio Dollar stehen jetzt in diesem.

Nach den jeweiligen Niederlagen der letzten fünf Jahre in den Playoffs sollten die Bills nun endlich mal in der Postseason ihre besten Leistungen zeigen. Wenig Veränderungen im Team und im Coaching Staff sollten dies unterstützen. Das Receiving-Corps ist weiterhin breit und sollte heuer noch etwas besser sein.

Prognose: 13-4, Super-Bowl-Teilnahme

 

AFC South (austrianViking)

Tennessee Titans

(2023: 3-14)

Alle Augen sind auf Cam Ward gerichtet
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Die Titans stürzten letzte Saison nach der Ära Mike Vrabel trotz ambitionierter Transferpolitik ab und "holten" sich den Nr.-1-Pick. Ihr Football war 0815 und geprägt von Will Levis’ katastrophalen Turnovers. Das "kollaborative Ambiente", das Besitzerin Amy Strunk schaffen wollte, endete in der Entlassung von GM Ron Carthon, der zuvor den Machtkampf mit Vrabel gewonnen hatte.

Head Coach Brian Callahan durfte trotz der missratenen Debütsaison bleiben. Sein Vater, O-Line-Coach Bill Callahan, einer der besten in der NFL-Geschichte, holte Weggefährten wie Runningback-Coach Randy Jordan ins Team. Defensive Coordinator Dennard Wilson, mit Scouting- und Trainererfahrung bei den Ravens, bringt Potenzial.

Neuer GM Mike Borgonzi, von den Chiefs kommend, stellte ein starkes Front Office mit Ex-GMs wie Reggie McKenzie und Dave Ziegler auf, die mit schwierigen Aufgaben vertraut sind. Die Bruchlandung 2024 ermöglichte jedoch den Draft von Cam Ward, dem #1-Overal- Pick – selten wurde so wenig über einen Top-Pick geschrieben. Ein echter personeller Umbruch war nach der aggressiven 2024-Offseason nicht möglich, sollte aber für 2026 im Blick bleiben – vielleicht dann auch mit einem neuen Coaching Staff.

Offense:

Die Skill-Positionen gelten bei NFL-Experte Bill Barnwell als die schwächste Gruppe der Liga – eine Mischung aus Veteranen und blutjungen Spielern. Calvin Ridley (bald 31) ist der Go-To-Guy, doch ihm fehlt die Explosivität für die Spitzenklasse. Tyler Lockett (33) und Van Jefferson sind über ihren Zenit, Tony Pollard ist für mangelhaftes Blocking bekannt, und Backup-RB Tyjae Spears fehlt Explosivität. Treylon Burks enttäuscht als A.J.-Brown-Ersatz und ist ständig verletzt, Tight End Chig Okonwko bleibt ein Durchschnittsspieler. Hoffnung liegt auf Rookies Elic Ayomanor, Chimere Dike und Gunnar Helm (alle 4th Round).

Im Fokus steht jedoch Quarterback Cam Ward, der #1-Overall-Draft-Pick mit einem unkonventionellen Werdegang: Von der Highschool-Wing-T-Offense über Incarnate Word und Washington State bis zu den Miami Hurricanes, wo er sich in die Heisman-Debatte spielte. In einem schwachen QB-Jahrgang gilt Ward als guter, aber nicht überragender Top-Pick.

Er ist ein mobiler Playmaker, dessen hohe Sack- und Turnover-Quoten ein stabiles Fundament erfordern. Als Runner ist er eine Waffe, doch sein Weg zu einer stabilen NFL-Offense ist weit. Unterhaltsam wird er dennoch sein. Die O-Line, 2024 katastrophal, wurde mit Kevin Zeitler und Dan Moore verstärkt, wodurch J.C. Latham auf Right Tackle rücken kann. Ex-1st-Rounder Peter Skoronski muss sein Potenzial endlich abrufen, und Bill Callahan muss beweisen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört.

Defense:

Defensive Tackle Jeffery Simmons ist der Star, wenn auch kein DPOY-Kandidat. T’Vondre Sweat hatte eine starke Rookie-Saison und stabilisiert die Front, doch die Flanken sind dünn besetzt mit Arden Key und Rookie Oluwafemi Oladejo (2nd Round). Linebacker Cody Barton soll das Loch in der Mitte schließen. In der Secondary hängt alles an L’Jarius Sneed, der 2024 nur fünf Spiele bestritt. Ohne ihn wird es mit Roger McCreary als CB2 dünn. Die Safetys Amani Hooker und Xavier Woods sind solide, aber nicht herausragend.

Ausblick:

Die Titans befinden sich in einer Art Rebuild mit Cam Ward und einem neuen Front Office. Die schwache Division bietet Chancen, doch ein harter Schedule und die instabile Defense sprechen für eine schwierige Saison. Ward könnte für Highlights sorgen, aber die schwache O-Line und die dünne Skill-Gruppe begrenzen das Potenzial.

Prognose: 5-12

 

Indianapolis Colts

(2024: 8-9)

Die Erwartungen an Daniel Jones sind nicht die größten
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Die Indianapolis Colts bleiben ein Symbol für verpasste Chancen in der NFL. Trotz eines talentierten Kaders und einer schwachen Division scheiterten sie 2024 erneut an den Playoffs. Der Der Draft-Pick von Anthony Richardson (2023, #4 Overall) entpuppt sich mehr und mehr als ein Fehlschlag – ein trauriges Beispiel, warum man nicht völlig rohe Quarterback-Talente zu hoch draften sollte. Nun übernimmt Daniel Jones als Starting-Quarterback 2025.

Besitzerin Carlie Irsay, die nach dem Tod ihres Vaters Jim übernahm, sorgt bereits in bester Manier ihres Vaters für Unruhe - „Ich möchte informiert sein. Deswegen trage ich die Kopfhörer. Ich möchte wissen, was vor sich geht. Ich möchte wissen, wer den Fehler macht. Ich möchte wissen: Ist diese eine Person voller Bulls**t oder wissen die überhaupt, worüber sie reden?"

GM Chris Ballard hat die Kunst perfektioniert, Kader fürs Liga-Mittelfeld zu bauen, ohne eine langfristige Quarterback-Lösung zu finden. Head Coach Shane Steichen, einst als QB-Entwickler gefeiert, scheiterte in zwei Jahren an Fortschritten auf der QB-Position. Defensive Coordinator Lou Anarumo, nach der Ausdünnung der Bengals-Defense geschwächt, versucht, seine Karriere in einem Trainerstab zu retten, der 2025 wohl ausgetauscht wird.

Offense:

Shane Steichens System, inspiriert von seiner Zeit bei den Eagles, setzt auf RPO (Run-Pass-Option) und Play-Action, erfordert aber einen Quarterback mit Präzision und Entscheidungskraft. Daniel Jones, der neue Starting Quarterback, gewann das Training-Camp-Duell gegen Anthony Richardson, der sich in der Preseason erneut verletzte (gebrochener Finger) und mit Inkonstanz, schlechtem Lesen der Defenses und der Accuracy einer Schrotflinte die Coaches wohl verzweifeln lässt.

Jones bietet hingegen null Upside, aber Verlässlichkeit mit ca. 65% Completion-Rate auf Kurzpässen und gelegentlichen Scrambles. Die Offensive hat keine Star-Power, aber eine solide O-Line, angeführt von Bernhard Raimann, der kürzlich eine Vertragsverlängerung über vier Jahre & 100 Millionen erhielt, was das Vertrauen in seine Entwicklung zu einem Top-Left-Tackle unterstreicht. Jonathan Taylor bleibt eine Big-Play-Bedrohung im Laufspiel.

Der Receiver-Corps mit Michael Pittman, Alec Pierce und Josh Downs ist gutes Mittelmaß, ebenso Rookie-Tight-End Tyler Warren (Bill Barnwell rankt die Gruppe auf #16). Doch die Receiver werden unter Jones’ Alibipässen und Richardsons Overthrows leiden, was ihre Bewertung erschwert. Ohne einen Top-QB bleibt die Offensive limitiert.

Defense:

Die Defense ist solide besetzt. DeForest Buckner ist nahe an All-Pro-Niveau, und die Pass Rusher Kwity Paye (drittes Jahr) und Laiatu Latu (zweites Jahr) bieten noch Hoffnung auf den Durchbruch. Linebacker Zaire Franklin ist stark, und die Secondary wurde mit Charvarius Ward und Cam Bynum neben Slot-CB Kenny Moore verstärkt, trotz des Verlusts von Safety Justin Blackmon.

Ausblick:

Die Colts-Saison wirkt irgendwie beendet, bevor sie beginnt. Steichen scheitert an der QB-Entwicklung, und weder Jones noch Richardson bieten große Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison. Die solide Defense und O-Line, gestärkt durch Raimanns Verlängerung, könnten jedoch genug Spiele sichern, um hohe Draft Picks zu verpassen, aber ein Playoff-Rennen ist unwahrscheinlich. Carlie Irsays Ankündigungen deuten zudem auf einen Umbruch im Trainerstab und Front Office hin.

Prognose: 8-9

 

Jacksonville Jaguars

(2023: 4-13)

In Jacksonville blickt man gespannt Richtung kommende Saison
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Die Jaguars gehören zu den weniger relevanten NFL-Franchises, mit nur vier Playoff-Qualifikationen in 25 Jahren. Der Draft von Trevor Lawrence 2021 weckte Hoffnungen, doch ein chaotisches Umfeld – von Urban Meyers blamablem Intermezzo bis zu Doug Pedersons laxem Stil – führte nach einem Zwischenhoch 2023, 2024 zu einem Absturz auf 4-13.

Nun übernimmt eine sehr junge, teils skurril wirkende sportliche Leitung mit Head Coach Liam Coen (39) und GM James Gladstone. Defensive Coordinator Anthony Campanile und Offensive Coordinator Grant Udinski (29) komplettieren das Team. Coen, aus dem Sean-McVay-Stab, bringt zumindest Erfolgserfahrung mit, doch die Jugend der Führung birgt Risiken und hat ziemliches Boom or Bust Pontenzial.

Offense:

Liam Coens Kurzpass lastige Tampa-Bay-Offense mit Fokus auf YAC und gelegentlichen tiefen Bomben könnte Jacksonville Leben einhauchen, trotz einer der schwächsten Offensive Lines der NFL. Left Tackle Walker Little mangelt es an Erfahrung, Guard Ezra Cleveland bleibt durchschnittlich, und Right Tackle Anton Harrison hat sein Potenzial noch nicht bestätigt.

Im Zentrum steht Quarterback Trevor Lawrence, der mit starkem Arm und Mobilität als Elite-Talent galt, aber mit Inkonstanz, Accuracy-Problemen und mangelndem Gespür für Hits kämpft. Aktuell im Mittelfeld unter den Starting-Quarterbacks gerankt, könnte Coens System ihm helfen, wenn er seine Scheu vor der Spielfeldmitte überwindet. Der Skill-Corps hingegen glänzt: Brian Thomas Jr. hat WR1-Potenzial, Dyami Brown ist ein Downfield-Runner, und Travis Hunter wird als Two-Way-Starter getestet. Das Laufspiel mit Travis Etienne und Tank Bigsby ist solide, aber ohne starkes Blocking begrenzt.

Defense:

Die Defense war 2024 katastrophal (EPA/Play #31). Die D-Line mit Josh Hines-Allen, Travon Walker, Arik Armstead und Emmanuel Ogbah ist solide, aber Linebacker Devin Lloyd stagniert, und in der Secondary hängt viel vom verletzungsanfälligen Tyson Campbell und der tatsächlichen Entwickling von Travis Hunter ab.

Ausblick:

Mit Coens System und Talenten wie Hunter und Thomas Jr. gibt es, zumindest offensiv, Optimismus. Ein harter Schedule (vs. AFC West & NFC West) könnte jedoch Probleme bereiten. Im Best-Case ist Jacksonville ein inkonstantes High-Upside-Team, im Worst-Case bleiben Lawrence und die Defense mittelmäßig bis schlecht.

Prognose: 8-9

 

Houston Texans

(2024: 10-7, Divisional Round)

C.J. Stroud will wieder das Gesicht seiner Rookie-Saison zeigen
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Die Texans erzielten 2024 mit 10-7 dasselbe Ergebnis wie 2023, doch die Saison fühlte sich deutlich ernüchternder an. Während sie 2023 mit dynamischem Offensiv-Football und einem überragenden Rookie-Quarterback C.J. Stroud als Überraschungsteam glänzten, war 2024 von einer uninspirierten Offensive geprägt, die Offensive Coordinator Bobby Slowik den Job kostete.

Head Coach DeMeco Ryans, ein brillanter Defensiv-Stratege, wird für seine scheinbare Gleichgültigkeit gegenüber der Offensive kritisiert. Das Front Office um GM Nick Caserio wirkt zuweilen etwas orientierungslos, man hat den Eindruck, es werden nach dem "Trial & Error Prinzip" möglichst viele Spieler ausprobiert.

Offense:

Die zentrale Frage: Kann C.J. Stroud nach einer katastrophalen zweiten Saison, in der er hinter einer desaströsen Offensive Line in die Regression rutschte, wieder auf die Beine kommen? 2023 zerlegte Stroud aus einer ruhigen Pocket einen leichten Schedule, doch 2024 brach er unter ständigem Druck zusammen, zeigte Symptome wie eine überhastete innere Uhr, nachlassende Präzision und das "Sehen von Geistern". Der Trade von Left Tackle Laremy Tunsil verschärfte die O-Line-Krise zudem.

Statt eines potentiellen Elite-Tackles setzt Houston jedoch auf ausgemusterte Spieler wie Cam Robinson, Laken Tomlinson, Ed Ingram und Trent Brown (bereits wieder gecuttet). Nico Collins bleibt ein famoser WR1, Christian Kirk und Tank Dell (sofern er nach seiner Verletzung zurückkehrt) bieten Potenzial, ergänzt durch Draft-Picks Jayden Higgins und Jaylin Noel. Offensive Coordinator Nick Caley bringt Hoffnung, doch Stroud droht erneut hinter einer fragilen O-Line verheizt zu werden.

Defense:

Die Texans-Defense ist eine der besten der NFL, getragen vom Pass-Rusher-Duo Will Anderson Jr. und Danielle Hunter sowie einer Secondary mit All-Pro Derek Stingley Jr. and All-Rookie-Kandidat Kamari Lassiter. Neuzugang Chauncey Gardner-Johnson fügt Vielseitigkeit hinzu (ist jedoch noch fraglich für den Saisonstart). Schwachstellen sind die dünne Besetzung hinter Defensive Tackle Denico Autry und der zweite Linebacker-Spot neben Henry To’oto’o. Dennoch ist diese Einheit auf Top-10-Niveau.

Ausblick:

Houston bleibt der Favorit in der AFC South, getragen von einer Elite-Defense. Der Wechsel zu Nick Caley ist positiv, aber die Personalpolitik in der Offensive wirkt fahrlässig. Im Best-Case findet Stroud unter Caley zu alter Stärke zurück, und die Texans greifen die AFC-Granden an. Im Worst-Case droht Stroud hinter einer instabilen O-Line zu scheitern.

Prognose: 10-7, Playoffs

 

AFC West (floreich1108)

Seit dem Jahr 2016 gab es nur ein Team, das die AFC West gewinnen konnte: Die Kansas City Chiefs. Mit Patrick Mahomes als Quarterback und Andy Reid als Head Coach dominieren sie die Division seit mittlerweile neun Jahren. Doch 2025 könnte das Jahr sein, in dem die Konkurrenz ernsthaft Druck macht – allen voran die Broncos und Chargers. Die AFC West verfügt inzwischen mit Andy Reid (Chiefs), Sean Payton (Broncos), Jim Harbaugh (Chargers) und Pete Carroll (Raiders) über vier absolute Toptrainer und ist gerüstet für packende Duelle.

Denver Broncos

(2024: 10-7, Wild Card Round)

Sean Payton und Bo Nix harmonieren bestens
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Die Broncos sind das Überraschungsteam der letzten Saison. Mit Rookie-QB Bo Nix und einer dominanten Defense gelang der erste Playoff-Einzug seit 2015. 2025 soll nun der nächste Schritt folgen – vielleicht sogar der Division-Sieg?

Offense:

Bo Nix zeigte starke Ansätze, und mit Neuzugang Evan Engram als Tight End sowie Rookie-RB RJ Harvey hat er nun mehr Waffen zur Verfügung. Die O-Line war 2024 in einigen Statistiken die beste der Liga – ein perfektes Setup für den nächsten Schritt.

Defense:

Die Defense war 2024 eine der besten der NFL. Mit Patrick Surtain II, den Neuzugängen Talanoa Hufanga und Dre Greenlaw ist sie noch stärker geworden. Der Pass Rush mit Bonitto, Cooper und Allen ist brandgefährlich und wird einigen Teams große Probleme bereiten.

Ausblick:

Wenn die Offense stabil bleibt und die Defense ihr Niveau hält, könnten die Broncos die Chiefs ernsthaft herausfordern. Der Schedule ist machbar, und das Team hat viel Tiefe und verfügt über einen sehr erfahrenen Coaching Staff.

Prognose: 12-5, 2. Platz in der AFC West und Playoffs

 

Kansas City Chiefs

(2024: 15-2, Super-Bowl-Loss)

Für Patrick Mahomes zählen nur Super Bowls
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Die Chiefs sind das Maß aller Dinge in der AFC West. Auch wenn die letzte Saison mit einer bitteren Super-Bowl-Niederlage endete, bleibt Kansas City der Favorit auf den Division-Sieg. Mahomes ist weiterhin auf MVP-Niveau, doch die Offense muss sich neu sortieren.

Offense:

Mahomes bleibt das Herzstück, doch die Receiver-Gruppe ist im Umbruch. Rashee Rice wird einige Spiele verpassen, Travis Kelce hatte ein durchwachsenes Jahr und geht in seine vermutlich letzte Saison. Durch die Sperre und die Verletzung von Rice wird Xavier Worthy eine große Last tragen müssen, es den Chiefs aber auch ermöglichen, auf Deep Balls zu setzen.

Die O-Line wurde mit Josh Simmons und Jaylon Moore verstärkt, aber bleibt besonders durch den Abgang von Joe Thuney ein Unsicherheitsfaktor. Besonders die Tackle-Positionen bleiben ein großes Fragezeichen.

Defense:

Die Defense war 2024 die zweitbeste der Liga. Chris Jones, George Karlaftis und Trent McDuffie bilden das Rückgrat einer dominanten Unit und werden von Steve Spagnuolo Woche für Woche perfekt eingestellt. Wenn die Offense ins Rollen kommt, ist ein tiefer Playoff-Run wieder möglich.

Ausblick:

Die Chiefs sind weiterhin das Team, das es zu schlagen gilt. Doch die Konkurrenz rückt näher. Die Offense muss stabiler werden, vor allem in engen Spielen.

Prognose: 12-5, 1. Platz in der AFC West und Playoffs

 

Las Vegas Raiders

(4-13)

Pete Carroll ist der älteste Head Coach der NFL-Geschichte
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Neuer Coach, neuer Quarterback, neues System – die Raiders starten 2025 mit einem kompletten Neustart. Pete Carroll und Chip Kelly bringen frischen Wind, doch die Defense bleibt ein großes Problem.

Offense:

Geno Smith ist einer der akkuratesten aber auch unspektakulärsten QBs der Liga. Mit Rookie-RB Ashton Jeanty und WR Dont’e Thornton Jr. gibt es endlich Explosivität. Die O-Line ist verbessert, und mit Brock Bowers steht ein Top-Tight-End bereit. Doch in Summe befindet sich die Franchise in einem Umbruch mit neuem System und Coach und teils großen Lücken im Kader.

Defense:

Die Defense ist auf dem Papier die schlechteste der Liga. Rund um Superstar-Pass-Rusher Maxx Crosby gibt es wenig erwähnenswertes Personal und wenig Kadertiefe.  Die Secondary ist ein großes Fragezeichen, und der Schedule ist brutal. Hier wird es schwer, konstant zu bleiben.

Ausblick:

Die Offense könnte für Highlights sorgen, aber die Defense wird es in einigen Spielen erschweren, im Spiel zu bleiben. Der Rebuild ist im Gange, aber es braucht Zeit.

Prognose: 6-11, 4. Platz in der AFC West

 

Los Angeles Charges

(2024: 11-6, Wild Card Round)

Justin Herbert und Jim Harbaugh visieren wieder die Playoffs an
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Die Chargers sind unter Jim Harbaugh auf dem richtigen Weg. Die Offense wurde verstärkt, die O-Line ist stark, doch die Defense bleibt ein Fragezeichen.

Offense:

Justin Herbert bekommt mit Mike Williams, Tre Harris und Rookie-RB Omarion Hampton neue Waffen. Die O-Line mit Slater und Alt ist eine der besten der Liga. Harbaughs Run-First-System passt gut zum neuen Personal und man kann in dieser Saison sicherlich einiges von der Offense erwarten.

Defense:

Defensiv sehe ich jedoch Lücken bei den Chargers. Der Abgang von Joey Bosa schmerzt, aber mit Khalil Mack und Tuipulotu bleibt der Pass Rush gefährlich. Die Secondary ist jedoch dünn besetzt – hier könnte es Probleme geben, die vor allem in dieser Confernce schmerzhaft bestraft werden könnten.

Ausblick:

Die Chargers sind ein solides Team mit Playoff-Ambitionen. Doch für den Division-Sieg fehlt noch die Konstanz – vor allem in der Defense.

Prognose: 10-7, 3. Platz in der AFC West und Wild Card

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